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Der polnische Gauner gegen offene Grenzen…

(14.November)

Der 21. Dezem­ber 2007 wird ein wenig mehr Frei­heit brin­gen. Dann wer­den in Län­dern wie Ungarn, Mal­ta oder auch Polen weit­ere Maß­nah­men des Schen­gener Abkom­mens aktiviert. Dadurch fall­en zwis­chen Deutsch­land und Polen die Gren­zkon­trollen weg, allerd­ings gegen die Gun­st viel­er Bürger_innen der Stadt Frank­furt (Oder). So melden sich Frankfurter_innen in der Berlin­er Mor­gen­post (14.11.2007) zu Wort: „Ich habe richtig Angst, vor dem, was kommt“ oder „Wenn kein­er mehr kon­trol­liert, kön­nen die Gauner unge­hin­dert agieren“. Alles was aus Polen kommt, scheint krim­inell zu sein. Ange­fan­gen bei Ladendieb_innen über Schmuggler_innen bis hin zu Terrorist_innen. So ruft die Gew­erkschaft der Polizei für den 22. Novem­ber in Frank­furt (Oder) zu ein­er Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Offene Gren­zen ja! — Keine Freifahrt für Ter­ror­is­mus und Krim­i­nal­ität“. Unter­stützt wird der Aufruf u.a. vom DGB. Die Angst führt dazu, dass sich Ost­bran­den­burg aufrüstet gegen die Krim­i­nal­ität aus dem Osten – aus Polen. „In ihrem Dorf seien plöt­zlich alle ganz ver­rückt nach Alar­man­la­gen und Bewe­gungsmeldern, meint Veroni­ka Hirschfelder.“ (Berlin­er Mor­gen­post, 14.11.2007).

Warum gibt es eine solche Sicher­heit­shys­terie in Bran­den­burg? Unglaublich, aber selb­st Bran­den­burgs kon­ser­v­a­tiv­er Innen­min­is­ter Schön­bohm (CDU), welch­er sich noch heute bspw. für mehr Videoüberwachung ausspricht, sieht laut Märkische Oderzeitung (13.11.2007) keine Prob­leme durch den Weg­fall der Kon­trollen. Erin­nern wir uns: Als die Schweiz dem Schen­gener Abkom­men beitrat behauptete nie­mand, die EU-Bürg­er_in­nen aus Ital­ien, Deutsch­land, Frankre­ich oder Öster­re­ich seien gefährdet. Sind Krim­i­nal­ität oder Ter­ror­is­mus typ­isch pol­nisch? Was hier zum Vorschein kommt ist nichts anderes als ein anti-pol­nis­ch­er Reflex, ras­sis­tisch motiviert und höchst ober­fläch­lich. Frem­den­hass nährt sich von der Zuschrei­bung von Eigen­schaften auf Men­schen ein­er bes­timmten Nation. So ist es kein Wun­der, dass es Ras­sis­mus gegenüber pol­nis­chen Mitbürger_innen gibt, wenn Dieb_innen und Schmuggler_innen in der Öffentlichkeit mit dem Adjek­tiv „pol­nisch“ beschrieben wer­den. Dabei wird die Krim­i­nal­ität, welche von Deutschen began­gen wird, vol­lkom­men vergessen und speziell bei der Diskus­sion über die Abschaf­fung der Gren­zkon­trollen über­gan­gen, dass es eben auch deutsche Bandit_innen gibt. Ana­log müssten also Men­schen, welche in Polen leben, vor deutsch­er Krim­i­nal­ität Angst haben, gegen Ter­ror­is­mus demon­stri­eren und Alar­man­la­gen kaufen. Das ist nicht der Fall.

Und seien wir doch mal ehrlich, wer wurde jemals von ein­er Polin oder einem Polen über­fall­en, zumin­d­est öfter als von ein­er Deutschen oder einem Deutschen? Sehen wir also das Pos­i­tive an der Abschaf­fung der Gren­ze. Nie­mand muss seinen Ausweis dabei haben, um über die Oder zu gehen, um zum ehe­ma­li­gen jüdis­chen Fried­hof zu spazieren oder eine leckere Piz­za zu essen. Das €päis­che Zusam­menwach­sen erle­ichtert das Leben. Nicht zu vergessen sind die Student_innen, welche von nun an nicht mehr gezwun­gen wer­den an der Gren­ze zu warten, weil sie von ihrer Woh­nung zur Uni die Oder über­queren müssen. Deshalb sagen wir:

Gegen anti-pol­nis­che Vorurteile – für Ladendieb­stahl bei Rassist_innen!
Für die Abschaf­fung der Per­so­n­enkon­trollen an der Grenze! 

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