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Der “Tag von Potsdam” — einer der schwärzesten in der Geschichte

Joseph Goebbels hat­te ganze Arbeit geleis­tet. Seine Insze­nierung in Potsdam
am 21. März 1933 war aus Sicht der Nation­al­sozial­is­ten ein voller Erfolg. Die
Kon­sti­tu­ierung des neuen Reich­stags in der Gar­nisonkirche nutzte der frisch
einge­set­zte Pro­pa­gan­damin­is­ter, um eine Begeg­nung des „neuen” mit dem
„alten” Deutsch­land darzustellen. Sym­bol­trächtiges Bild dafür war die
Begeg­nung Hitlers mit Hin­den­burg: Der junge Reich­skan­zler gibt dem greisen
Reich­spräsi­den­ten und Nation­al­sym­bol schein­bar unter­wür­fig die Hand. Mit diesem
Hand­schlag am Grab Friedrichs des Großen sollte die Verbindung von
Nation­al­sozial­is­mus und Preußen­tum eben­so demon­stri­ert wer­den wie das Ver­schmelzen von
poli­tis­chen Tra­di­tio­nen mit ein­er schein­bar rev­o­lu­tionären Dynamik. 

Die Massen­me­di­en bracht­en diese Botschaft unters Volk. Die Suggestivkraft
des „Tages von Pots­dam”, ver­bun­den mit dem Hand­schlag von Hitler und
Hin­den­burg, ver­fehlten ihre Wirkung nicht. Wichtige Eliten des Lan­des erklärten
sich mit der Führung Deutsch­lands durch die Nation­al­sozial­is­ten einverstanden.
Am gle­ichen Tag wur­den Son­derg­erichte per Erlass ein­gerichtet, die
„heimtück­ische Angriffe gegen die Regierung” aburteilen sollten. 

Das alles war allerd­ings nur ein Vorgeschmack dessen, was zwei Tage später,
am 23. März, die Abge­ord­neten des Reich­stages in der Berlin­er Kroll-Oper
beschließen soll­ten: das Ermäch­ti­gungs­ge­setz. Die Kom­mu­nis­ten waren schon
größ­ten­teils ver­haftet, die Sozialdemokrat­en votierten dage­gen: Mit dem
Ermäch­ti­gungs­ge­setz kon­nten Geset­ze, auch ver­fas­sungsän­dern­den Inhalts, ohne Zustimmung
des Par­la­ments erlassen wer­den. Die Demokratie war am Ende.

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