Nach dem der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) unlängst ausländerfeindliche Polemik als Wahlkampfthema rekultivierte, ist auch die (neo)nazistische NPD dankbar auf diesen Zug aufgesprungen.
Offensichtlicher Anlass, den jetzt auch der NPD Kreisverband Havel – Nuthe für ein gestriges Statement nutzte, war ein Überfall mehrerer jugendlicher Migranten auf einen Rentner im Januar 2008 in München (Bayern), der auch bundesweit durch die Medien beachtet wurde. Für die Parteisektion gilt dies exemplarisch als Versagen der multikulturellen Gesellschaft und als Beweis für den von der Bundespartei propagierten pseudowissenschaftlichen Ethnopluralismus, wonach die Mischung von ausländischen mit heimischen Blutes zwangsläufig zur Zerstörung der heimischen, völkischen „Schicksalsgemeinschaft“ führt und angeblich nur durch Ausweisung aller Ausländer — auch wenn zunächst nur die Kriminellen gemeint sind — aufhaltbar sei.
Interessanter Weise gelten einige Mitglieder des NPD Kreisverband Havel – Nuthe ebenfalls als kriminell bzw. sind einschlägig wegen Gewalt – und Propagandadelikten vorbestraft. Selbst der Verbandsvorsitzende, Michél Müller aus Rathenow, saß wegen schwerwiegenden Gewaltdelikten im Gefängnis. Ihm wurde u.a. zur Last gelegt gemeinschaftlich mit mehreren Kameraden in der Silvesternacht 1999/2000 eine Gruppe pakistanischer Flüchtlinge gejagt und brutal zusammengeschlagen gehaben.
Schade, das man deutsche Kriminelle nicht einfach ausweisen kann.