Strausberg — “In Strausberg wurden die Regeln der Demokratie zwar begriffen, das Wesen der Demokratie aber nicht”. Das erklärte Detlef Grabert (FDP) am Donnerstag vor der Stadtverordnetenversammlung mit Blick auf die in den Ausschüssen mehrheitlich abgelehnte Straßenbenennung nach Michael Gartenschläger. “Den ehemaligen Machteliten in dieser Stadt, ihren Adepten und Steigbügelhaltern” erscheine die Wiedervereinigung “immer noch als Betriebsunfall”. Die “Errungenschaften des Sozialismus, richtiger gesagt, der zweiten Diktatur auf deutschem Boden, werden verteidigt, koste es was es wolle und sei es das Image der Stadt”, erklärte Grabert in seinem Plädoyer für die von seiner CDU/FDP-Fraktion geforderte Gartenschläger-Ehrung. “Wer gegen die DDR war, hat in Strausberg keine Chance”, erklärte Grabert weiter und setzte fort: “Dass wir in Strausberg eine Ausstellung zum Thema gezeigt haben, war den Ignoranten egal, sie wurde von ihnen boykottiert.”
Wie berichtet, hatten die Stadtverordneten später die Beschlussvorlage mehrheitlich abgelehnt.