Nach ersten Vermutungen der Feuerwehr könnte ein Kabelbrand im Verteilerkasten bzw. unter der Decke die Ursache sein. Da jedoch der Verteilerkasten augenscheinlich nicht als Brandursache in Betracht kommt und unter der Decke keine Kabelstränge verlaufen, lässt sich mittlerweile eine Brandstiftung nicht mehr ausschließen. Im Moment ist die Kriminalpolizei in den Räumlichkeiten und versucht die Brandursache zu ermitteln.
Genährt wird diese Vermutung mit der zeitlichen Nähe zu den gestrigen Ereignissen im Dresden. Das Feuer in der „Baracke“ brach zeitgleich mit der erfolgreichen Blockade des Neonaziaufmarsches in der Sächsischen Landeshauptstadt aus. Auch sollte am jetzigen Donnerstag, den 16.02.2012, eine Infoveranstaltung zu den geplanten Anti-Naziaktivitäten am kommenden Wochenende in Dresden erfolgen. Hinzukommt der Umstand, das es in den letzten fünf Wochen wöchentlich zu insgesamt fünf Einbrüchen in der Baracke gekommen ist. Neben dem bei Einbrüchen zu erwartenden Diebstahl wurden auch rechte Schmierereien hinterlassen.
Ist die Naziszene in den letzten Jahren in Falkensee kaum präsent gewesen, änderte sich dies in letzter Zeit. So werden seit ca. einem Jahr vermehrt NPD Aufkleber im Stadtgebiet geklebt. Am 22.10.2011 gab es eine Neonaziaktion in der Falkenseer Bahnhofstraße, bei der vermummte Neonazis den Austritt Deutschlands aus dem Euroraum forderten. Der vorläufige Höhepunkt ereignete sich am Silvesterabend, als in der Sperberstraße Nazis eine Gruppe junger Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis passten, angriffen.
Traurige Bekanntheit erlangte die Naziszene um Falkensee in den Jahren 2003 und 2004, als die nach §129a verurteile Kameradschaft Freikorps 10 Brandanschläge auf Döner und Asiaimbisse durchführte. David Steffens, Sprecher der Antifaschistischen Linken Falkensees:“ Sollte es sich bei dem Brand um einen Nazianschlag handeln, würde dies nicht ein trauriger Höhepunkt, sonder leider eine Kontinuität von rechter Gewalt in Falkensee bedeuten. Da das Haus nun abgerissen werden muss, hoffen wir natürlich dass die Stadt von sich aus auf die Jugendlichen und jungen Menschen zu geht und praktische Hilfe anbietet. Ein neuer Ort für alternative, selbstverwaltete Kultur muss gefunden werden.“
Sollte es neue Entwicklungen geben werden wir zeitnah davon berichten.
Antifaschistische Linke Falkensee //ALF//