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Antifaschismus

Die NPD-Cottbus wurde “aktiv”

Am Sam­stag, dem 21. Feb­ru­ar 2009, hat­te die NPD einen Infor­ma­tion­s­stand in Cot­tbus auf dem Stadthal­len­vor­platz angemeldet. Ca. 20 NPD/JN-Kad­er verteil­ten Info-Mate­r­i­al an die Bürg­er von Cot­tbus, wobei die meis­ten deut­lich zeigten, dass sie kein Inter­esse an dem Mate­r­i­al hat­ten.
Eine Gegen­ver­anstal­tung, eben­falls auf dem Stadthal­len­vor­platz, in Form eines „antifaschis­tis­chen Karnevals“ erfreute sich großen Zulaufs. Ca. 60 Antifaschisten/innen, viele von ihnen verklei­det, macht­en ihren Unmut über die Nazis in ihrer Stadt deut­lich. So ist zum Beispiel ein „Seuchenkom­man­do“ unter die Leute gegan­gen und hat diese vor der „braunen Pest“ gewarnt und die Bürg­er und Bürg­erin­nen gebeten den Bere­ich des NPD-Stands weiträu­mig zu umge­hen. Dabei wurde neben Info­ma­te­r­i­al auch die neue DVD „Kein Bock auf Nazis“ verteilt. Eben­falls wur­den Feuer­w­erk­skör­p­er gezün­det, Polon­aisen durchge­führt und Kon­fet­ti gewor­fen, um die entsprechende Karnevallsstim­mung herzustellen. Neben den karneval­is­tis­chen Aktio­nen, kon­nten die Faschos durch lautes Rufen von antifaschis­ten Parolen und durch ständi­ge Pfiffe aus Trillerpfeifen immer wieder gestört wer­den. Ins­ge­samt dauerte die Gegen­ver­anstal­tung mehr als vier Stun­den, kon­nte eine rel­a­tiv große Aufmerk­samkeit auf sich ziehen und kann somit als Erfolg für den antifaschis­tis­chen Wider­stand in Cot­tbus ver­bucht werden. 

Bere­its eine Woche zuvor, am Son­ntag dem 15. Feb­ru­ar 2009, hat die NPD in Cot­tbus eine Mah­nwache, zum Gedenken der deutschen Opfer der Bombe­nan­griffe auf Cot­tbus im Jahr 1945 , abge­hal­ten. Die Ver­anstal­tung fand, the­ma­tisch völ­lig unpassend, am Turn­er-Denkmal statt, welch­es den gefal­l­enen Krieg­sopfern (den einge­zo­ge­nen Turn­ern und Sportlern) des 1. Weltkrieges gedenkt. Dies war nicht der eigentlich gewün­schte Ver­anstal­tung­sort der NPD. Sie meldete vor­sicht­shal­ber lieber zwei Mah­nwachen an, in der weisen Voraus­sicht, dass ihnen der gewün­schte Ver­anstal­tung­sort ver­sagt bleiben würde. Eigentlich sollte die Mah­nwache auf dem Süd-Fried­hof, beim Kriegs­denkmal zum Gedenken der deutschen Bomben-Opfer von Cot­tbus 1945, stat­tfind­en. Der Antrag für das Gedenken der deutschen Opfer des 15. Feb­ru­ar 1945 in Cot­tbus wurde am 28. Jan­u­ar 2009 vom NPD-Abge­ord­neten Frank Hüb­n­er in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung gestellt. Bei sel­biger Ver­samm­lung fand zu Beginn eine Gedenkminute für die Opfer des Holo­causts und der Bom­badierung von Cot­tbus statt, der­er sich die bei­den NPD-Abge­ord­neten, Hüb­n­er und Zasowk, ver­weigerten. Ihre anti­semi­tis­chen und ras­sis­tis­chen Ansicht­en wur­den hier wieder ein­mal deut­lich.
Am Auswe­i­chort der Mah­nwache am 15. Feb­ru­ar 2009, fand neben ein­er Kranznieder­legung eine Schweigeminute statt. Es wurde geschätzt, dass ca. 70–80 NPD/JN-Kad­er, sowie Freie Nation­al­is­ten, an der Ver­anstal­tung teil­nah­men, wobei diese eher von Auswärts kamen, als aus Cot­tbus sel­ber. Genauere Angaben über die Mah­nwache kön­nen kaum gemacht wer­den, da das Gebi­et, um die angemeldete Ver­anstal­tung bere­its Stun­den zuvor von der Polizei weiträu­mig gesichert wurde. Der Ver­such ein­er Gege­nak­tion, wurde bere­its in seinen Anfän­gen durch das mas­sive Patrouil­lieren der Zivilpolizei unter­bun­den. So wur­den engagiert Antifaschisten/innen noch bevor sie den Ver­anstal­tung­sort auch nur erre­icht hat­ten, durch Ausweiskon­trollen und Platzver­weise wieder weggeschickt.

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