Das NPD-Mitglied Peter Börs (geb. 1944) lud zum 14.04.2007 Freunde und Bekannte der NPD zu einer „Informationsveranstaltung“ ein. Angekündigt wurde Stefan Lux mit dem Thema „Der (Windmühlen-)Kampf gegen rechts“. Tatsächlich trafen sich am letzten Samstag über 25 NPD-Sympathisant_innen in dem Restaurant „Alte Fischhütte“ in dem knapp 15 Kilometer von Neuruppin entfernten Alt-Friesack unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Interessant ist zum einen, dass laut der NPD-Internetseite kein Kreisverband Prignitz-Ruppin mehr existiert, Peter Börs jedoch sich selbst in der Einladung noch als Kreisvorsitzenden vorstellt. Peter Börs ist im übrigen auch Beisitzer im Vorstand der NPD Brandenburg.
Deutlich werden die Absichten der NPD, in Ostprignitz-Ruppin, die rechtsextremen Strukturen zu verstärken. Davon zeugt auch, dass die Absenderadresse auf dem Einladungsbrief mit der Adresse des Kreisverbandes Oberhavel sowie mit dem NPD-Kreisverband Brandenburg überein stimmen.
Zum anderen ist das Vorgehen der Rechtsextremen aufschlussreich. Zuerst wurden die Eingeladenen gebeten, sich auf an der Autobahnausfahrt Neuruppin Süd, auf dem kleinen Parkplatz in Fahrtrichtung Fehrbellin um 14:30 zu treffen, um den letztendlichen Treffpunkt zu erfahren. In der Einladung wurde extra darauf hingewiesen, dass dies nicht aus Angst linker „Gegendemonstranten“ passiere, sondern dass diese Vorgehensweise die Raumgeber_innen vor „ungebetenen“ Besucher_innen schützen soll. So weiß also auch die NPD, dass sich jeder Mensch öffentlich zu verantworten hat, wenn er mit ihnen kooperiert.
Kurz nach 14:15 holten sich dann nach und nach ca. 12 Autos und ein Moped sich die Adresse des Veranstaltungsort an diesem Parkplatz ab und machten sich schleunigst auf den
Weg zur „Alten Fischerhütte“ in Alt Friesack (www.fischerhuette-altfriesack.de). Unter
anderem waren die Neuruppiner Neonazis Benjamin Sch. und Martin E. anwesend, einige PKWs kamen aus dem Oberhavelland sowie aus Berlin.
Was deutlich wird, ist, dass die NPD und einige einzelne Rechtsextremisten_innen Strukturen in OPR zu stärken versuchen, denn die Kommunalwahlen in 2008 sind nicht mehr allzufern. Doch hier und nirgendwo darf der NPD Raum für ihr nationalistisches, rassistisches und antisemitisches Gedankengut gegeben werden. Menschen, die mit der NPD und anderen Rechtsextremisten_innen zusammen arbeiten, müssen sich öffentlich verantworten.
Es bleibt dabei — kein Raum für Neonazis!