KÖNIGS WUSTERHAUSEN Der Einsatz der Sonderkommission Tomeg in Königs Wusterhausen gegen rechte Straftäter hat Wirkung gezeigt. “Die Lage hat sich absolut beruhigt”, sagte der zuständige Dezernatsleiter im Potsdamer Polizeipräsidium, Reiner Köpping, der MAZ.
Gut ein Jahr nach dem Beginn des Tomeg-Einsatzes könne man Königs Wusterhausen “nicht mehr in die Kategorie Angstraum einbeziehen.” Fremdenfeindliche- und Propagandastraftaten seien deutlich zurückgegangen. Im Visier der “täterorientierten” Sonderkommission sind laut Köpping rund 20 Personen aus der rechten Szene, die “vorbeugend betreut” werden. Erstmals waren im Februar zur Verhinderung von Straftaten auch Wohnungen von Männern im Alter von 17 bis 21 Jahren durchsucht worden (MAZ berichtete). Bei dem Großeinsatz mit 100 Beamten wurden Propagandamaterial und Waffen sichergestellt. Seitdem sei von den beobachteten Personen keine derartige Straftat mehr ausgegangen. Die rechte Szene sei durch die Razzia “stark verunsichert” worden. Trotzdem sei sie weiter aktiv und habe teilweise Verbindungen zu rassistischen Vereinigungen wie dem Ku-Klux-Klan in den USA. Köpping räumte ein, dass der harte Kern der Szene von der Tomeg nicht erreicht werde und seine Aktivitäten verlagert: “Die Hardliner tauchen ab und ändern ihre Methoden.” Doch auf die Masse der Jugendlichen wirke sich der “Verfolgungsdruck” aus. Als Grund für den Erfolg sieht er auch die gute Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Kommunalpolitikern. Köpping kündigte an, dass die Tomeg und auch die Sondereinsatzgruppe Mega dauerhaft in Königs Wusterhausen bleiben werden. Sie würden in die Jugendkommissariate eingegliedert, die mit der Polizeireform in allen Schutzbereichen entstehen sollen. Köpping: “Es wäre ein Fehler, wenn wir die Maßnahmen jetzt abbrechen und erst dann wieder anfangen, wenn etwas passiert.”