berliner morgenpost:
«Die Welle» wirbt bei Azubis für Toleranz
jm Potsdam — Auszubildende sind nach Ansicht von Uta Leichsenring, der neuen Beauftragten für das «Tolerante Brandenburg», im Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit schwerer zu erreichen als Schüler. Genau auf diese Gruppe zielten daher die Projekte «Heimat» und «Die Welle». Die Vorhaben sind langfristig angelegt, enden 2004. Atmosphäre und Geisteshaltung zu ändern brauche Zeit. Nötig sei «produktive Ungeduld», sagte Leichsenring gestern bei der Vorstellung.
«Heimat» läuft an vier Oberstufenzentren des Landes. Geboten werden Seminare, die sich mit der Arbeitswelt der Azubis beschäftigen. Themen sind unter anderem Bewerbung, Konflikte am Arbeitsplatz und Lebensperspektiven.
340 000 Euro stehen insgesamt für «Heimat» bereit. Im Projekt «Die Welle» erfolgt die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus mit Methoden der bildenden Kunst und der Theaterpädagogik. Die Kosten von 500 000 Euro trägt zu zwei Dritteln der Bund.
berliner zeitung:
Azubis anfällig für Rechtsradikalismus
Auszubildende sind nach Ansicht der Toleranz-Beauftragten des Landes, Uta Leichsenring, schwerer vom Rechtsradikalismus abzubringen als Schüler. Jugendliche in der Berufsausbildung müssten daher verstärkt auf Verständigung und Gewaltlosigkeit orientiert werden, sagte sie am Dienstag in Potsdam bei der Vorstellung zweier Toleranzprojekte. Dabei handelt es sich zum einen um das an Oberstufenzentren in Bernau, Eberswalde, Frankfurt (Oder) und Zehdenick bestehende Projekt “Heimat”, das Weltoffenheit und Toleranz unter Heranwachsenden fördert. Im Rahmen des anderen Projekts, “Die Welle”, produzieren Jugendliche aus Rheinsberg, Flecken Zechlin und Zehdenick Theaterstücke und Videofilme, die Erfahrungen Jugendlicher mit Extremismus beschreiben. Beide Projekte werden von der EU, vom Bund und vom Land gefördert.