Le monde est a nous
Festwiese Königs Wusterhausen, 16. August
Bands unter anderem:
Terrorgruppe [aggropop]
SanFranzernsdorf Soundsystem [hip-hop]
Blue Flavour [rock]
Außerdem: Essen, Kickerturnier, Politinfos und vieles mehr.
Alle weiteren Infos auf www.le-monde.de.vu
Aufruf
Die Welt gehört allen, nicht nur einigen Wenigen, die sie aus Profitgier und anderen niederen Motiven, ausbeuten. Sie ist auch nicht für den Menschen alleine bestimmt, der sich als Herrscher der Erde fühlt und in seinen Allmachtsfantasien bedenkenlos Tiere und Pflanzen ausrottet.
Wir wollen einige Missstände aufzeigen und ins Bewusstsein einer Jeden / eines Jeden rufen, um das routinierte Schweigen oder Wegschauen zu durchbrechen. Das Forum dafür soll unser interkulturelles, politisches und sportliches Festival „Le monde est à nous“ bieten, welches wir in dieser Form mittlerweile zum vierten Mal auf der Festwiese Königs Wusterhausen durchführen. Wie auch schon in der Vergangenheit, organisiert ein breites Bündnis, zusammengesetzt aus verschiedensten gesellschaftlichen Spektren, aus Königs Wusterhausen, Berlin und Umgebung, diese Veranstaltung.
Königs Wusterhausen im Jahre 2003 – eine Art Bestandsaufnahme
Auch wenn es viele nicht glauben wollen/können, so gibt es sie noch immer:
eine Bedrohung durch die örtliche Neonaziszene. Zwar hat sich in den letzten Jahren einiges verändert und mensch kann Königs Wusterhausen wirklich nicht mehr als „brown town“ bezeichnen, aber die Nazis sind deshalb nicht völlig verschwunden. Häufig haben sie sich nur den Umständen angepasst und änderten nur ihr äußeres Erscheinungsbild.
So kommt es trotz alledem noch öfters zu Pöbeleien sowie „Handgreiflichkeiten“ gegenüber linksgerichteten bzw. alternativen Jugendlichen.
Nach wie vor finden im Umkreis von KWh, mehr oder weniger gut besuchte
Veranstaltungen des örtlichen NPD Kreisverbandes statt, z.B. „ die Reichsgründungsfeier“, aber auch Demos in Berlin werden von lokalen „Nationalisten“ frequentiert.
So versammelten sich am Morgen, des 1.Mai’s, Nazis auf dem Bahnhof von KWh, um gemeinsam zur NPD-Demo nach Berlin-Charlottenburg zu fahren. Sie nutzten ihre zahlenmäßige Überlegenheit und hinderten, ihnen links erscheinende Jugendliche, unter Androhung von körperlicher Gewalt, an der Fahrt mit der S‑Bahn.
Aber auch die unorganisierten Faschisten sind im nördlichen LDS durchaus aktiv. Die besonders in den wärmeren Monaten häufig stattfindenden Dorffeste sind fest in ihrer Hand.
Somit haben die wenigen alternativen und linken Jugendlichen nicht die Möglichkeit, sich auf diesen aufzuhalten. Wenn sie es dennoch tun, werden sie verprügelt, wie z.B. in Eichwalde beim diesjährigen „Osterfeuer“.
Aber auch andere Anlässe, wie z.B. der so genannte „Herrentag“, werden von solchen Leuten genutzt. So trafen sich im „Schwarzen Adler“ (Kneipe in Eichwalde) und in der „Kleinen Melodie“ (Kneipe in KWh) zwischenzeitlich bis zu 50 offensichtlichen Neonazis, um bei Bier und „deutscher“ Musik, Frauen zu belästigen, den „Hitler-Gruß“ zu zeigen und sonstige Geistlosigkeiten zu verbreiten.
Unterstützung finden sie nach wie vor im Klamottenladen „Explosiv“, der Neonazi-Bekleidungsstücke verkauft, u.a. Marken wie „Thor Steinar“.
Auf einer entsprechenden Homepage und dem von Zeesen aus organisierten Versand, werden ebenfalls solche Bekleidungsstücke vertrieben, verantwortlich dafür ist Axel Kopelke. Auch wenn Kopelke bisher noch keine aktive Unterstützung der rechte Szene nachgewiesen werden konnte, so ist doch der Vertrieb von Bekleidungsstücken mit eindeutig-zweideutiger NS-Symbolik enorm fragwürdig.
Weitere gesellschaftliche Probleme haben ebenfalls ihre Auswirkungen auf die Jugend in KWh. So zum Beispiel bedrohen Arbeitslosigkeit und Lehrstellenmangel die Zukunftsperspektiven vieler junger Menschen. Genauso geht der Raubbau an den Sozialsystemen beständig weiter, womit die Schlucht zwischen Arm und Reich weiter auseinander klafft und damit auch die Existenzsicherung der Jugend gefährdet.
Alternative Jugendliche verbringen einen Teil ihrer Freizeit, aufgrund des Mangels an Angeboten bzw. einer gewissen Perspektivlosigkeit, auf dem Bahnhofsvorplatz Königs Wusterhausen sowie dem Stadtpark. Durch die Anwesenheit der Jugendlichen fühlen sich einige Bürger belästigt und so kommt des Öfteren zu Platzverboten des Ordnungsamtes durch die Polizei.
Wie soll das alles weitergehen? – Warum veranstalten wir unser Festival?
Wir könnten uns diesen Tendenzen hilflos ausliefern oder einfach wegschauen bzw. die Probleme ignorieren.
Aber so ignorant kann doch hoffentlich niemand sein!
Die verschiedenen Gruppen, die sich an der Organisation des Festivals „Le monde est à nous“ beteiligen, konzentrieren ihre unterschiedlichen Fähigkeiten auf der Festwiese, zur größten Veranstaltung, von Jugendlichen für Jugendliche, in KWh.
Junge Menschen brauchen Freiräume, um sich frei entfalten zu können! Es muss etwas gegen die Perspektivlosigkeit getan werden! Es müssen Kreativität, Innovation, Kritikfähigkeit und Toleranz gefördert werden! Selbstorganisation, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zur Erreichung solcher Ziele ist notwendig!
Genau unter diesen Grundsätzen veranstalten wir jedes Jahr „Le monde est à nous“, den Aktionstag zusammengesetzt aus den unterschiedlichsten Aktivitäten. Wir wollen ein kulturelles und politisches Zeichen setzen, um die alternative Jugendkultur zu stärken. Wir bieten allen Interessierten die Möglichkeit sich daran aktiv zu beteiligen.
Ein einzelner Wassertropfen verdunstet in der Sonne, aber ein reißender Fluss kann in einer Wüste eine Oase schaffen.
Denn nur gemeinsam sind wir stark!
Aber nicht genug! – Zukunftsperspektiven
Unser Fest ist ein kleiner Schritt auf dem Weg zu unseren Zielen, aber nicht der Einzige!
Wir haben viele Ideen und Ideale, die es in Zukunft zu verwirklichen gilt.
Wir brauchen ein unabhängiges, alternatives Jugendzentrum, um nachhaltig wirken zu können! Jugendliche brauchen einen Ort an dem sie sich selbst verwirklichen können! Ideen dürfen nicht blockiert, sondern müssen diskutiert und weiterentwickelt werden. Jugendliche wollen öfters Veranstaltungen organisieren, die ihnen bei ihrer Selbstfindung behilflich sein können! Junge Menschen brauchen Bildung, Sport, Politik und Kultur! Und genau für diese Perspektiven würde sich unser Selbstbestimmtes Jugendzentrum einsetzen. Weg von dem passiven Konsumverhalten, hin zu „Learning by Doing“, denn genau das wird in den bestehenden Jugendclubs viel zu wenig geleistet.
Nur ein aktiver Mensch findet seine eigene Position im Leben!