Premnitz: *Nach dem in den letzten Wochen im Stadtgebiet immer wieder Aufkleber einer Gruppierung namens “Nationale Sozialisten Premnitz” festgestellt wurden, die sich offensiv gegen Antifagruppen, linke Fußballfangruppen und Punk Rock Communities richteten, werden jetzt offenbar auch Einzelpersonen gezielt diffamiert.
In der Mozartstraße Ecke Bergstraße wurde am vergangenen Mittwoch ein mit den Farben schwarz — weiß — rot gestalteter selbstklebender Zettel von einem Verkehrsschild entfernt auf den ein hörgeschädigter Punk aus Premnitz namentlich und visuell zu erkennen ist und aufgrund seiner Behinderung beleidigt wird.
Damit knüpfen die Täter, die vermutlich auch für Aufkleber mit Slogans wie “Arbeit macht frei” verantwortlich sind, weiter an die Verherrlichung von verbrecherischen Praktiken während der NS — Diktatur an. Der Slogan “Arbeit macht frei” war ein makaberer “Willkommensgruß” am Eingangstor mehrerer Konzentrations — und Vernichtungslager im dritten Reich und verdeutlicht auf zynischer Weise das NS — Prinzip “Vernichtung durch Arbeit”.
Auch die gezielte Diffamierung von behinderten Menschen lässt Erinnerungen an verbrecherische Praktiken im nationalsozialistischen Deutschland erwecken. Im so genannten Euthanisieprogramm der Nationalsozialisten wurden gezielt behinderte Menschen als “lebensunwert” in die Gaskammern getrieben.