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DJV: Radikaler Schnitt

Große Mehrheit für Auss­chluss der Lan­desver­bände Berlin und Bran­den­burg. Damit Weg frei für Neugründungen

FRANKFURT/M taz Der Deutsche Jour­nal­is­ten­ver­band (DJV) hat gestern auf einer
außeror­dentlichen Bun­desver­samm­lung in Frank­furt die bei­den Landesverbände
Bran­den­burg und Berlin mit großer Mehrheit aus­geschlossen. Von den 285
Delegierten stimmten jew­eils mehr als 240 für den Auss­chluss. Diese Frage
war der einzige Tage­sor­d­nungspunkt der Bun­desver­samm­lung der mit über 40.000
Mit­gliedern größten deutschen Einzel­gew­erkschaft der Presse. Der
Entschei­dung ging eine kon­tro­verse Diskus­sion voraus. 

Der Bun­desvor­stand hat­te den Funk­tionären der bei­den Organisationen
vorge­wor­fen, Vor­standswahlen manip­uliert zu haben. Sie sollen durch
Massenein­tritte und Ver­schiebung von Mit­gliedern der Unter­wan­derung durch
Recht­sradikale Vorschub geleis­tet haben. Der Berlin­er Vor­sitzende Alexander
Kulpok habe mit den dubiosen Neu­mit­gliedern aus dem Ver­band Junger
Jour­nal­is­ten (VJJ) seinen Machter­halt sich­ern wollen. Der Bundesvorstand
hat­te die bei­den Ver­bände deshalb auf ein­er inter­nen Sitzung im Juni in
Schw­erin schon “vor­sor­glich” aus­geschlossen. Das Berlin­er Landgericht hatte
diese Entschei­dung als nicht satzungs­gemäß wieder aufgehoben.
Bun­desvor­sitzen­der Michael Konken vertei­digte den Schritt gestern. Er
bezweifelte, dass viele der neu Einge­trete­nen haupt­beru­fliche Journalisten
seien. Dies schade dem Ver­band und entwerte dessen “Güte­siegel”, die
Presseausweise. Der DJV will jet­zt neue Lan­desver­bände gründen.

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