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Döner, Falafel — Nazis auf die Waffel“

INFORIOT — Am Sam­stag, den 3. Mai, demon­stri­erten rund 230 Men­schen in Pots­dam gegen Ras­sis­mus und für die Sol­i­dar­ität der Betrof­fe­nen ras­sis­tis­ch­er Überfälle.
Organ­isiert wurde die Aktion von Pots­damer Antifa­grup­pen, die ins­beson­dere auf die gehäuften ras­sis­tis­chen Über­griffe in Pots­dam aufmerk­sam machen wollten.

Der ras­sis­tis­che Über­fall auf den Dön­er – Imbiss

Am 1. Mai wurde der Dön­er- Imbiss in der Einkauf­s­pas­sage der Pots­damer Innen­stadt unter Parolen wie „Aus­län­der raus“ und „Deutsch­land, den Deutschen“ von 50 bis 80 Per­so­n­en ange­grif­f­en. Einige tru­gen Römer­helme und wein­rote Shirts mit der Auf­schrift „Risiko, Schlaatz“.
Die Gruppe lief gegen 17 Uhr die Bran­den­burg­er Straße ent­lang. Auf Höhe des Dön­er- Imbiss­es war­fen einige Grup­pen­zuge­hörige Auf­steller und Stüh­le um und fragten Gäste, „warum sie beim Türken Dön­er essen“ wür­den. Ein Mitar­beit­er des Imbiss­es ging nach draußen um die Angreifer dies­bezüglich anzus­prechen. Daraufhin grif­f­en einige der Gruppe Mitarbeiter_innen und Gäste z.T. mit Flaschen an.
Erst eine halbe Stunde später kamen zwei Streifen­wa­gen. Bericht­en zufolge waren Ord­nungsamt- Mitarbeiter_innen schon vorher vor Ort und wiesen die Betreiber_innen des Imbiss­es darauf hin, dass sie die durch den Angriff ent­stande­nen Scher­ben möglichst unverzüglich zu beseit­i­gen hät­ten, da dieses son­st die Stadtreini­gung kostenpflichtig übernehmen würde. Von Anteil­nahme oder Hil­fs­bere­itschaft war dabei nichts zu spüren.
Vier von den ver­let­zten Ange­grif­f­e­nen mussten im Kranken­haus behan­delt werden. 

Die Demon­stra­tion am 3.Mai

Die Demon­stra­tion begann und endete am Platz der Ein­heit, mit einem Zwis­chen­stopp in der Nähe des ange­grif­f­e­nen Imbisses.
In einem Rede­beitrag des ak_antifa_potsdam wurde auf einen ähn­lichen Vor­fall im let­zten Jahr hingewiesen. Am „Her­rentag“ 2007 lief „eine Horde von 50 Jung­män­nern in blauen Shirts“ mit dem ähn­lichen Auf­druck „Risiko“, mit der Postleitzahlen­dung des Stadt­teils Schlaatz der „78“ im Lor­beerkranz in Rich­tung der linken Wohn­haus­pro­jek­te in Pots­dam West, wo sie anti­semi­tis­che Parolen brüllten.
Beson­ders in Kri­tik ger­at­en ist die medi­ale Behand­lung des ras­sis­tis­chen Über­falls auf den Dön­er — Imbiss. Der Vor­fall wurde als „Massen­schlägerei“ unter betrunk­e­nen Män­nern ver­harm­lost, die Anzahl der Angreifer belief sich auf 20 bis 30.
In einem weit­eren Rede­beitrag des ak_antifa_potsdam wurde auf eine ähn­liche medi­alen Aufar­beitung im „Fall Ermyas M.“ vorgelegt, der vom „inte­gri­erten Aus­län­der“ zu einem „betrunk­e­nen Aus­län­der“ let­z­tendlich degradiert wurde.
Die [a] antifaschis­tis­che linke pots­dam ergänzte die zulet­zt bekan­nt gewor­de­nen recht­en Über­griffe in ihrem Rede­beitrag. Am 1. Mai wurde ein Kon­golese im Schlaatz in einem Mehrfam­i­lien­haus angegriffen.
Des weit­eren wur­den am sel­ben Tag Jugendliche von ein­er größeren Gruppe Neon­azis in Pirschhei­de überfallen.
Am Ende der Demon­stra­tion bedank­te sich ein Betrof­fen­er für die Sol­i­dar­ität, die „sie nicht mehr als Aus­län­der in Pots­dam fühlen“ lässt. 

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