RHEINSBERG Mehmet Cimendag wird am Freitag seinen neuen Arbeitsplatz
bekommen: den ihm nach dem Anschlag versprochenen festen Dönerstand (die MAZ
berichtete). Allerdings wird er nicht — wie vorgesehen — zu arbeiten
anfangen können, weil bis dahin zwar die Hülle fertig sein, den Stand aber
kein Innenleben erfüllen wird. Und ohne Kühlschrank und Grill lässt sich nun
mal kein Döner machen.
Rund 18 000 Euro — die eine Hälfte aus Spendengeldern, die andere aus
Mitteln des Landes — sind bisher bis auf den Cent ausgegeben worden. Nun
klafft bei der Beschaffung der Geräte eine Finanzierungslücke, die das
Vorhaben nicht zu Ende führen lässt. “Aber wir werden auch das noch
schaffen.” Dessen ist sich Bürgermeister Manfred Richter sicher. Er könne
zwar aus der städtischen Kasse nichts dazugeben, doch Richter baut auf
weiteres Engagement einzelner Personen für die Sache.
Deshalb sei die Kundgebung “Für ein friedliches Zusammenleben”, die am
Freitag ab 16 Uhr im Zusammenhang mit der Imbisseröffnung stattfinden soll,
so wichtig.
Noch wichtiger sei aber, dass Rheinsberg als Stadt dabei demonstrieren kann,
gegen rechte Tendenzen zu sein. “Ich bin angesprochen worden, ob das so klug
sei, dass Rheinsberg wieder in den Schlagzeilen stehen wird”, erzählt
Manfred Richter, “doch wir müssen Zeichen setzen.”
Letztens, als er die Wahlplakate abgemacht habe, musste er feststellen, dass
auf fast jedem NPD-Aufkleber hafteten. “Das sind keine selbst gebastelten
Bildchen, die im stillen Kämmerlein entstehen. Dahinter steht eine
professionelle Organisation”, so Richter. Ihr müsse man von vornherein
zeigen, dass es in der Stadt engagierte Bürger gibt.