Auf http://www.zelle79.info/ctd ist eine Dokumentation erschienen, die sich mit den Ereignissen um die “Chaostage” im August 2001 in Cottbus befasst.
Gerüchten zufolge sollte Anfang August in Cottbus ein Treffen von Punks stattfinden. Kommunalverwaltung, Polizei und einige Medien entwarfen daraufhin ein Bedrohungsszenario, in dessen Folge eine Verbotsverfügung erlassen und ein massiver Polizeieinsatz gestartet wurde.
Nur kamen gar keine metzelnden Horden von Punks und Autonomen…
Stattdessen waren (meist Cottbuser) Jugendliche von Maßnahmen eines enormen Polizeiaufgebots betroffen.
Es wurden bei dem Einsatz nach Polizeiangaben 133 Aufenthaltsverbote ausgesprochen. Etliche Jugendliche wurden in Gewahrsam genommen. In der Regel erfolgten diese Maßnahmen, weil Jugendliche aufgrund ihres individuelleren Kleidungsstils von Polizeibeamten willkürlich als
“Chaostage”-Teilnehmer klassifiziert wurden. Betroffen waren neben Punks genauso Skater, Hiphoper oder alternative Jugendliche. Trotz durchgehend ruhiger Lage hatte die Polizei eine sehr niedrige Eingreifschwelle — Betroffene hatten den Eindruck, dass Polizisten
Aufenthaltsverbote nach dem “Gießkannenprinzip” verteilten.
Die Dokumentation soll die Sicht der Betroffenen auf diesen
Polizeieinsatz darstellen. Sie soll zu einer kritischen
Auseinandersetzung mit den konkreten Ereignissen und mit dem zunehmenden Abbau von Grund- und Bürgerrechten anregen.