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Dorfkrug in Schönow etabliert sich als Treffpunkt der rechten Szene

Die Barn­imer Polizei hat am Woch­enende Konz­erte mit recht­sex­tremer Musik ver­hin­dert. Die Ver­anstal­tung, die als Bene­fizver­anstal­tung für den Kreb­skranken NPD-Bar­den Michael Müller gedacht war, sollte ursprünglich auf einem Grund­stück in Finow­furt stat­tfind­en. Nach­dem dies ver­hin­dert wurde, unter­band die Polizei eine Ersatzver­anstal­tung im Alten Dor­fkrug in Schönow.

Vorge­se­hen waren drei Konz­ert­tage, an den 15 Bands mit recht­sex­trem­istis­chem Liedgut teil­nehmen soll­ten. “Dabei han­delte es sich polizeilichen Erken­nt­nis­sen zufolge, um eine Ver­anstal­tung mit bis zu Tausend geschätzten Teil­nehmern des recht­en Spek­trums, die aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et erwartet wur­den”, sagt Polizeis­precherin Mar­ti­na Schaub.

Bish­er haben der­ar­tige Konz­ertver­anstal­tun­gen auf dem Grund­stück von Klaus Mann in Finow­furt stattge­fun­den. Klaus Mann ist Kreis­chef der Deutschen Volk­sunion für den Bere­ich Ober­hav­el, Barn­im und Uck­er­mark. Die Polizei wollte allerd­ings diesen Ort gegenüber „gegenrede.info“ nicht bestätigen.

Durch die Polizei wurde dem Ver­anstal­ter ein Ver­bot für diese Ver­anstal­tung aus­ge­sprochen. Anreisende Teil­nehmer wur­den abgewiesen und mit einem Platzver­weis belegt.

Nach­dem am Fre­itag in den späten Abend­stun­den, ent­ge­gen der Ver­botsver­fü­gung, auf dem Grund­stück den­noch Live-Musik gespielt wurde, erfol­gte die polizeiliche Auflö­sung der Ver­anstal­tung. Ins­ge­samt wur­den dabei zehn Per­so­n­en in Gewahrsam genom­men, die einen bere­its erteil­ten Platzver­weis nicht befol­gt hat­ten. Fünf dieser Per­so­n­en mussten auf Antrag der Polizei beim zuständi­gen Amts­gericht bis Sam­stag 24:00 Uhr im Polizeige­wahrsam verbleiben. Darüber hin­aus wur­den Musikin­stru­mente, Ver­stärk­er­an­la­gen und Laut­sprech­er sichergestellt.

Am darauf fol­gen­den Tag, am Sam­stag, wurde durch polizeiliche Ermit­tlun­gen bekan­nt, dass eine Ersatzver­anstal­tung für das ver­botene Musikkonz­ert im Alten Dor­fkrug Schönow, das zu Bernau gehört, stat­tfind­en soll.

Auch diese Ver­anstal­tung wurde durch die Polizei aufgelöst. In diesem Zusam­men­hang wur­den eben­falls Musikin­stru­mente und Anla­gen sowie eine größere Anzahl recht­sex­trem­istis­ch­er Musik-CD’s sichergestellt.

Ins­ge­samt sprach die Polizei am Woch­enende 105 Platzver­weisun­gen gegen Per­so­n­en aus ver­schiede­nen Bun­deslän­dern aus.


Was sagt der Dorfkrug?

Im Dor­fkrug hieß es dazu, dass man am Sam­stag Mor­gen angerufen wor­den sei, und der Anrufer nach einem Raum für eine Sol­i­dar­itätsver­anstal­tung für einen kreb­skranken Kün­stler nachge­fragt habe. Im näch­sten Satz heißt es, es sollte ein Gril­l­abend wer­den. Dass es sich hier­bei um Recht­sex­trem­is­ten gehan­delt hat, habe man nicht gewusst.

Der Alte Dor­fkrug war ins Visi­er der Polizei ger­at­en, weil dort schon mehrfach NPD-Ver­anstal­tun­gen stattge­fun­den haben. Im Dezem­ber 2007 wurde dort der Parteitag der Bran­den­burg­er NPD durchgeführt.

Am 15. März 2008 gab es dort ein Tre­f­fen von weit über hun­dert NPDlern und soge­nan­nten „Freien Kräften“. Das unter strenger Geheimhal­tung vor­bere­it­ete Tre­f­fen für Berlin­er und Bran­den­burg­er Recht­sex­trem­is­ten diente nach der Ein­schätzung von Szeneken­nern dem weit­eren Ken­nen­ler­nen und Zusam­men­rück­en von NPD und den soge­nan­nten „Freien Kräften“ im Vor­feld der Bran­den­burg­er Kommunalwahlen.

Auf ein­er Diskus­sionsver­anstal­tung Anfang Juli in Schönow, die sich mit dem Ver­hält­nis Dor­fkrug-NPD beschäftigte, war klar gewor­den, dass es von Seit­en des Dor­fkruges kein­er­lei Bedenken gegenüber der­ar­ti­gen Ver­anstal­tun­gen gibt. Die NPD sei eine zuge­lassene Partei, der könne man doch nicht die Räum­lichkeit ver­weigern, war ein gängiges Argu­ment an diesem Abend.


Was sagen die Rechten?


Unter­dessen ist im „Nationalen Net­z­tage­buch“ der NPD Barn­im-Uck­er­mark eine Erk­lärung erschienen, die bestätigt, dass es sich bei dem Fes­ti­val in Finow­furt um eine Bene­fizver­anstal­tung für den an Krebs erkrank­ten NPD-Musik­er Michael Müller han­delte. In der Erk­lärung wird aber auch behauptet, dass im Dor­fkrug lediglich ein Gril­l­abend stat­tfind­en sollte. Fol­gt man den Diskus­sio­nen über diese Ver­anstal­tung im recht­en Forum „thiazi.net“, ist das nicht richtig. Auch im Dor­fkrug soll­ten Bands spielen.

In der recht­en Szene gerät der Ver­anstal­ter und „Net­zra­dio Ger­ma­nia“ Mit­be­grün­der Schraupt immer stärk­er unter Druck, weil er das Konz­ert dilet­tan­tisch vor­bere­it­et , keinen Rat angenom­men und die Leute auf ihren Kosten sitzen gelassen habe. Annett Müller, Ehe­frau des Erkrank­ten und eben­falls Ver­bre­i­t­erin des recht­en Liedgutes, meldete sich bei „alter­me­dia“ zu Wort: „Ich finde es erschüt­ternd, dass Kam­er­aden mich anrufen und mit Ihren Schulden alleine gelassen wer­den und für manche diese Sache ein­fach erledigt zu sein scheint. Egal was das Net­zra­dio Ger­ma­nia noch für Ver­anstal­tun­gen dies­bezüglich plant- ich finde, dass Ihr erst die Kam­er­aden bezahlen sollt- die wegen Euch jet­zt Schulden haben. Deshalb wer­den wir keine Gelder von Euch annehmen solange das nicht aus der Welt ist.“

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