Bernau. Das Bild der Ereignisse im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den
Jugendklub DOSTO in der Bernauer Breitscheidstraße in der Nacht zum 23.
Januar, einem Sonntag, rundet sich nach den bisherigen Ermittlungen der
Polizei ab. Sie geht davon aus, dass unmittelbar am Jugendklub eine
kleine Gruppe, möglicher Weise auch nur eine Einzelperson, aktiv waren.
Dort wurde mit einem großen Feuerwerkskörper aus polnischer Produktion
ein Fenster stark beschädigt. “Im vergangenen Jahr gab es im Raum
Angermünde eine Serie von Anschlägen auf Telefonzellen mit dem gleichen
Feuerwerkskörper”, berichtete Kriminalhauptkommissar Thorsten Schmidt.
Einer davon reichte aus, um eine Telefonzelle zu zerstören, beschreibt
Schmidi deren Sprengkraft. Die Angermünder Serie ist aufgeklärt und steht
nicht im Zusammenhang mit dem Bernauer Anschlag. Sie zeigt jedoch, wie
gefährlich diese Sprengkörper sind.
“1000 Euro Belohnung” steht in roten Lettern auf dem Flugblatt, dass die
Bernauer Polizei in Bernau verteilt. Gesucht werden Zeugen die
Beobachtungen in der Zeit von 0.30 Uhr bis 2 Uhr gemacht haben. Die Tat
wurde um 1.40 Uhr begangen. Der oder die Täter sind vermutlich über die
Breitscheidstraße geflohen. Hätten sie die Flucht über die gegewärtigen
Grundstücke angetreten, hätten sie an der Einganstür des noch besuchten
DOSTOs passieren müssen. Nicht auszuschließen ist, dass nur ein bis drei
Personen die Tat begingen, auf der Breitscheidstraße aber die größere
Gruppe wartete.
Dass die Täter mit dem Auto bis zum DOSTO vorgefahren sind, sei
unwahrscheinlich. Zumindestens die unmittelbare Annährung erfolgte wohl
zu Fuß, so Thorsten Schmidt. Gefragt wird nach Personen, die sich
schnell vom Tatort entfernten haben, in Richtung Innenstadt oder zum
Bahnhof. Eine bestimmte szenetypische Kleidung müssen die Täter nicht
getragen haben.
Warscheinlich sei, dass der Anschlag in Verbindung mit dem Aufmarsch von
Rechten am Vormittag in Bernau steht, doch ein krimineller Hintergrund
wird nicht gänzlich ausgeschlossen.
Hinweise erbitten die Kriminalpolizei Eberswalde unter Telefon (03334)
2799201 oder ‑221 sowie an jede andere Polizeidienststelle.