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Drastischer Anstieg rechter Gewalt in Freienwalde

Bad Freien­walde — In den let­zten Tagen und Wochen kam es in Bad Freien­walde und Wriezen immer wieder zu Angrif­f­en auf ver­meintliche Linke und Migran­tInnen. Die Täter­grup­pen deck­en ein bre­ites Spek­trum von alko­holisierten, recht­en Hooli­gans bis zu organ­isierten Kam­er­ad­schaftsmit­gliedern ab, die gezielt Jagd auf Linke und Ander­s­denk­ende machen.

So wurde ein Jugendlich­er, viet­name­sis­ch­er Herkun­ft, am Abend des 08. Dezem­bers am Wriezen­er Bahn­hof von einem Neon­azi mit den Worten “Aus­län­der raus”, “Scheiß Fid­schis” belei­digt und anschließend wurde eine Glas­flasche nach ihm gewor­fen, welche ihr Ziel aber zum Glück verfehlte.

Auch an Wei­h­nacht­en waren es wieder ein­mal organ­isierte Kam­er­ad­schaftsmit­glieder, schwarz gek­lei­det, die zuschlu­gen. Sie grif­f­en ihr Opfer wie üblich mit Glas­flaschen und Teleskop­schlagstöck­en an. Der Jugendliche erlitt mehrere Prel­lun­gen sowie eine Platzwunde am Kopf. Die Täter kon­nten unerkan­nt flüchten.

Am gle­ichen Wei­h­nachtsabend lud die örtliche Naziszene zu einem so genan­nten “Kam­er­ad­schaftsabend” ein, welch­er im Parkeck an der Königsstraße vol­l­zo­gen wurde. Dieses Gebäude dient als regel­recht­es Gasthaus der Recht­en, von dem in der Ver­gan­gen­heit schon mehrere neon­azis­tis­che Über­griffe aus­gin­gen und auch mit rund 15 Neon­azis zu Weinacht­en gut besucht war.


In der darauf fol­gen­den Nacht zogen mehrere Nazis mit “Sieg Heil” ‑Rufen und Namen ver­meintlich­er Linke durch Bad Freien­walde, die mit Worten wie “Antifaschis­tis­che Sau, auf‘s Maul” ergänzt wurden.

Lena Serath, Press­esprecherin der Antifa Bad Freien­walde, erk­lärt dazu: “Bere­its in der Ver­gan­gen­heit grif­f­en Neon­azis der so genan­nten “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” (KMOB ) mehrfach ver­meintliche Linke sowie MigrantenIn­nen an. Auch anderenorts sind sie kein unbeschriebenes Blatt. So beteiligten sich mehrere Neon­azis aus Bad Freien­walde und Umge­bung mit einem eige­nen Trans­par­ent an einem Auf­marsch der neon­azis­tis­chen NPD und freien Kam­er­ad­schaften unter dem Mot­to: “Jugend braucht Per­spek­tiv­en — Für die Schaf­fung eines nationalen Jugendzen­trums” am 06. Dezem­ber 2008 in Berlin.”

Laut unser­er Chronik gab es im Jahr 2008 min­destens zwölf Über­griffe auf Migran­tInnen und alter­na­tive Jugendliche. Der Großteil dieser Angriffe kann der so genan­nten “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” zugerech­net wer­den, deren Mit­glieder diese Tat­en bewusst und gewollt aus­führen. Kennze­ich­nend hier­für ist auch eine weit­ere Serie von Über­grif­f­en am 13. Sep­tem­ber 2008, wo mehrere Migran­tInnen sowie Punks im Zuge des Alt­stadt­festes mit Pfef­fer­spray, Glas­flaschen, Teleskop­schlagstöck­en und Messern ange­grif­f­en und zum Teil schw­er ver­let­zt wur­den. Später haben sich unab­hängig von einan­der 2 Per­so­n­en bei der Freien­walder Antifa gemeldet, die eben­falls von dieser Gruppe ange­grif­f­en wurden.

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