“Hut ab vor soviel Courage”, setzt Rudi Cerne gerade zum Sprechen an, im
Hintergrund malerisch der Mahlower Bahnhof, und alles ringsum, vom
Kameramann bis zum Regisseur, versinkt in andächtiges Schweigen: Achtung,
Kamera läuft. Doch der Verkehr in der Bahnhofstraße, wo das zehnköpfige
Fernsehteam gestern Vormittag Aufstellung zum Dreh genommen hatte, lief
leider auch weiter. Deshalb: “Aus, Rudi, der Lärm ist zu groß”, wird Cerne
mitten im Satz abgeschnitten. Fernsehen, so lernt man als Zaungast bei
diesem Dreh zu “XY-Sicherheitscheck”, ist zwar lustig zum Ansehen auf der
Mattscheibe, aber ziemlich anstrengend, wenn es ans Machen geht. Ein paar
Versuche später, als der Verkehr auch kurz angehalten worden ist, ist alles
im Kasten. Also auf zum nächsten der 16 Mahlower Drehorte für die
Präventionssendung, die das ZDF immer samstags ab 15.45 Uhr ausstrahlt.
Der Grund für den gestrigen, eintägigen Besuch der Münchner
Produktionsgesellschaft Securitel in Mahlow mag erstaunen, ist doch die
Stadt nicht gerade hippstes TV-Pflaster. Doch den Fernsehleuten ging es
nicht um äußere, sondern um innere Werte — um das Thema Zivilcourage: “Hier
hat man sich mit Aktionen gegen Ausschreitungen, etwa den Fall Noel Martin,
zur Wehr gesetzt”, erläutert Securitel-Geschäftsführer Martin Groß den roten
Faden für die Sendung, in der viel von Sicherheit und deren Gewährleistung
die Rede sein wird.
Von den Mahlowern erläuterte unter anderem Heinz Jürgen Ostermann von der AG
Tolerantes Mahlow sein Anliegen. Auch im Reisebüro von Petra Hübner machte
das TV-Team eine Stippvisite. Die Geschäftsfrau hat — so wie etliche andere
couragierte Mahlower — auf einem Schaufensterschild allen Menschen, die von
Gewalt bedrängt sind, Hilfe angeboten. “Interessant, aufregend”, war nach
dem Interview Hübners Fazit, mit dem nüchternen Nachsatz: “Man wird sehen.”
Wann genau, steht allerdings noch nicht fest, denn der Ausstrahlungstermin
für die Sendung aus Mahlow ist noch offen.