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Drei Monate Duldung für kasachische Familie aus Neuruppin

NEURUPPIN Eine kurze Atem­pause gibt es seit gestern für die von Ausweisung bedro­hte kasachis­che Fam­i­lie Bay­er. Die Dul­dung gilt jet­zt für drei Monate – bis zum 31. Jan­u­ar 2004. Eine inhaltliche Entschei­dung ste­he nicht dahin­ter, sagte gestern Iwan Bay­er. Der ver­längerten Aufen­thalts­genehmi­gung liege eine Umstel­lung der Com­put­er in der Kreisver­wal­tung zugrunde. Lan­drat Chris­t­ian Gilde (SPD) wieder­sprach dem. Zur län­geren Frist habe sich die Aus­län­der­be­hörde entschlossen, um Ruhe in die Sache zu brin­gen. Wie lange diese noch brauche, um zu ein­er ent­gültige Lösung zu kom­men, kon­nte Gilde gestern nicht sagen. 

 

Iwan Bay­er hat wenig Hoff­nung auf eine dauer­hafte Lösung. Gespräche mit Poli­tik­ern seien nicht ermuti­gend gewe­sen. „Ich bin kein Aus­län­der, ich bin kein Aussiedler. Wer ich bin, weiß ich auch nicht mehr“, kom­men­tierte Iwan Bay­er die unentsch­iedene Situation. 

 

Indessen geht der Protest in der Bevölkerung gegen die mögliche Ausweisung der Fam­i­lie weit­er. Mitschüler der bei­den Töchter kri­tisierten in einem offe­nen Brief das Vorge­hen der Kreisver­wal­tung: „Fam­i­lie Bay­er fühlt sich rat­los und ist in ihrer derzeit­i­gen Ohn­macht äußerst verzweifelt. Die Neu­rup­pin­er zeigen sich mit der Not dieser Fam­i­lie sol­i­darisch, doch die Kreisver­wal­tung hält sich weit­er­hin nur an ein Doku­ment, nicht aber an die Men­schen, über deren Schick­sal dieses Doku­ment befind­et.“ Sie fra­gen: „Warum gren­zt man hier eine bere­its inte­gri­erte Fam­i­lie aus? Wen stören sie?“ und weit­er bekla­gen sie :“Wir wür­den, sollte es bei der Entschei­dung der Behör­den bleiben, zwei liebe Mitschü­lerin­nen verlieren.“ 

 

Die Unter­schriften und Spende­nak­tion soll weit­erge­hen. Rund 4200 Rup­pin­er haben sich inzwis­chen in die Liste einge­tra­gen. CDU-Stadtverord­nete Ross­wi­eta Funk will sich zudem dafür ein­set­zen, dass die Töchter Nathalie und Alexan­dra zumin­d­est bis die Entschei­dung gefall­en ist, den Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin ver­lassen dür­fen. Das ist ihnen derzeit ver­wehrt. Gilde erk­lärte gestern Abend jedoch, „es ist sehr unkom­pliziert, da zu helfen.“

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