(MAZ, 9.7.) BRANDENBURG/H. Die Verwirrung um die beim mutmaßlichen Boss eines Drogendealerrings in Brandenburg/Havel entdeckten Blanko-Stimmzettel für die
Oberbürgermeisterwahl im November 2003 hält an. Eine Woche nach dem spektakulären Fund teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Konstanze Dalicho, auf MAZ-Anfrage gestern mit, dass die etwa 2000 in einem Karton aufbewahrten Stimmzettel “keine Fälschungen” seien. Die
Zettel seien keine Kopien, sondern vielmehr in einer Druckerei hergestellt worden. Nach einer vorläufigen Prüfung war zuvor von Fälschungen die Rede gewesen.
Die Ermittler hoffen nun, dass der mutmaßliche Drogenhändler, ein 41-jähriger im Bau- und Rotlichtgewerbe tätiger Geschäftsmann aus Brandenburg/Havel, zur Aufklärung der undurchsichtigen Angelegenheit beiträgt. Der in Untersuchungshaft sitzende Mann habe über seinen Rechtsanwalt mitteilen lassen, dass er sich zu dem Verdacht der versuchten Wahlfälschung äußern werde.
Dass die Stichwahl in Brandenburg/Havel am 16. November tatsächlich manipuliert wurde, schließen Wahlexperten indessen kategorisch aus. Die kontrollierten Wahlabläufe ließen einen derartigen Eingriff nicht zu.