Cottbus: Münch und Szymanski “ziehen” direkt nach Potsdam. Cottbuser SPD
holt beide Direktmandate und den Wahlsieg in Cottbus
(LR) Die SPD ist auch in Cottbus der große Wahlsieger. Die Sozialdemokraten
wurden in den Wahlkreisen 43 und 44 (Cottbus Nord und Süd) stärkste
Kraft und stellen mit Martina Münch (Nord) und Frank Szymanski (Süd)
auch beide Cottbuser Direktkandidaten für den Landtag. Knapp geschlagen:
die Cottbuser PDS, angeschlagen die CDU.
Zwanzig nach sieben ist es, als gestern Abend erstmals ein bisschen
Emotionalität im Sitzungssaal des Stadthauses aufkommt. Martina Münch
ist angekommen, und die Sozialdemokraten jubeln. “Ja, ist denn schon
fertig” , fragt die 42-Jährige zweifelnd in die Runde. Denn ihr Sieg im
Wahlkreis 43 – Cottbus von Norden bis zu Mitte – steht da noch lange
nicht fest. “Eine Zitterpartie” , konstatiert die siebenfache Mutter,
während ihr mehr und mehr Leute um den Hals fallen, das Handy klingelt
und Heidemarie Konzack sie bereits als “meine Nachfolgerin” vorstellt.
Und zittern muss sie, bis der letzte Wahlkreis ausgezählt ist. Mal zwei,
mal ein Prozent Vorsprung hat sie vor Matthias Loehr von der PDS, der
von der Partei-Woge in Richtung Direktmandat getragen wird. Am Ende sind
es 71 Stimmen Vorsprung für Martina Münch, die nun “alles erst mal
sortieren will” . Sie stehe für Themen wie Bildung, Kultur, Soziales,
die eng verbunden seien mit Wissenschaft und damit Arbeit. Ob sie
Fraktionschefin der SPD in der Stadtverordnetenversammlung bleibe, werde
sich in den nächsten Tagen entscheiden. “Ich werde mit Freunden und
Genossen beraten, um die Kräfte einzuteilen.”
Frank Szymanski hat eine ähnliche Zitterpartie hinter sich, als er kurz
nach 20 Uhr im Auto sitzt, um nach Cottbus zu kommen. “Ich habe erst mal
durchgeatmet” , so der Bauminister, der sich im Cottbuser Süden ein
Kopf-an-Kopf-Rennen mit An dreas Trunschke von der PDS lieferte – bei
dem Szymanski, der “alte Sachsendorfer” , lange Zeit zurücklag. Am Ende
aber hat der 48-Jährige die Nase vorn, 254 Stimmen mehr. “Wir haben
gekämpft und mit dem Gesicht zu den Menschen gestanden” , so Szymanski.
Man habe keine leeren Versprechungen gemacht. Jetzt gelte es, das
Vertrauen zu erfüllen. Die Partei habe geschlossen geackert, “auch in
Cottbus” , betont deren Stadt-Chef – das war nicht immer so.
Noch zur Kommunalwahl im Oktober 2003 musste die SPD eine herbe Schlappe
hinnehmen, als sie von 36 auf 20 Prozent der Stimmen abrutschte.
Gestern war die SPD wieder obenauf. Gut 34 Prozent der Stimmen reichten
zu einem sicheren Sieg vor der PDS, die als stärkste Kraft der
Kommunalwahl (damals 26,8 Prozent) auf gut 29 Prozent kam. Verlierer ist
die CDU, die dem Landestrend folgend nur noch 16,6 Prozent auf sich
vereinen konnte. Einziger CDU- “Gewinner” ist Wolfgang Bialas, der als
Kandidat im Norden auf 21 Prozent der Stimmen kam, damit aber hinter
Martina Münch und Matthias Loehr zurückblieb.
Die Sieger ließen es sich am Abend im “Zelig” in der
Friedrich-Ebert-Straße schmecken. “Wir sind mit beiden Cottbuser
Wahlkreisen in Potsdam vertreten und sprechen dort mit einer Stimme für
die Stadt” , so Szymanski.
Lange Gesichter in der Wunderbar
Lange Gesichter gab es unterdessen bei der CDU in Carstens Wunderbar.
“Das schlechteste Ergebnis der CDU seit langer, langer Zeit” , sagte der
unterlegene Kandidat Wolfgang Bialas. Schwacher Trost: Er vereinte
persönlich fünf Prozent mehr Erststimmen auf sich als die Partei
Zweistimmen erhielt. Bialas: “Zumindest freue ich mich, dass in Cottbus
die SPD die Nase gegenüber der PDS vorne hat. Für Brandenburg hoffe ich,
dass die große Koalition fortgesetzt wird.” Der geschlagene CDU-Bewerber
Steffen Komann: “Ich bin sehr enttäuscht über das Abschneiden der CDU in
Cottbus. Hartz IV hat offensichtlich der SPD nicht so geschadet wir der
CDU.”
Spremberg: Rote Powerfrau zieht in den Landtag von Brandenburg ein
Direktkandidatin Birgit Wöllert zog an Woidke und Kottwitz vorbei
(LR) Selten war ein Landtagswahlabend in Spremberg so spannend gewesen wie
dieser. Während sich bei den Zweitstimmen im Land Brandenburg schon bald
ein Trend abzeichnete, der sich auch im Wahlkreis 42 (Spremberg, Welzow,
Döbern-Land) etwa widerspiegeln sollte, blieb bei der Wahl der
Direktkandidaten für den Landkreis bis in den späten Abend noch alles
offen. Ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich PDS-Kandidatin
Birgit Wöllert und CDU-Kandidat Andreas Kottwitz – beide mit Spremberger
Heimatbonus ausgestattet, den der Forster Dr. Dietmar Woidke nicht
vorweisen konnte. Er, der im Wahlkampf fast täglich in seinem Wahlkreis
präsent gewesen war, landete trotzdem mit Abstand auf Platz drei.
Gegen 18.45 Uhr hatte mit Türkendorf der erste Wahlkreis der Stadt
Spremberg sein Ergebnis gemeldet. Von 126 Wahlberechtigten waren hier 83
im Wahllokal gewesen, eine Wahlbeteiligung die leider nicht überall so
hoch lag. In Türkendorf sah man Andreas Kottwitz vorn, und auch bis kurz
nach 20 Uhr hatte der CDU-Kandidat immer noch eine Prozent-Nasenspitze
vor der PDS-Frau. Dann lief das Ergebnis des Wahllokals Gesamtschule
Schwarze Pumpe ein (ein Heimspiel für Birgit Wöllert, die dort
Gesamtschullehrerin ist) und brachte die Konkurrentin auf 32,6 Prozent,
während Kottwitz mit 32,2 Prozent zurück blieb. Nicht lange darauf
kippte das Wahllokal Abstinenzlerverein dieses Verhältnis wieder. Am
Ende holte sich Andreas Kottwitz seine Heimatstadt, in der von 21 636
Wahlberechtigten nur knapp die Hälfte, nämlich 10594 (ohne Briefwahl) an
die Urnen gegangen waren.
Nach dem vorläufigen Ergebnis bekam der CDU-Mann aus allen Spremberger
Wahlkreisen insgesamt 3498 (33,3 Prozent) der Stimmen, die
PDS-Kandidatin 3334 (31,7 Prozent), der SPD-Kandidat 2433 (23,2 Prozent,
die Kandidatin der FDP, Petra Weigel, 364 (3,5 Prozent), Gerd Michel
(Offensive D) 399 (3,8 Prozent) und der AfW-Kandidat Wilfried Koinzer
477 (4,5 Prozent).
Andreas Kottwitz zeigte sich zufrieden mit seinem eigenen Abschneiden in
Spremberg, das Landesergebnis (hier rangierte die CDU auf dem dritten
Platz hinter der PDS) dagegen machte ihm Kummer: “Das ist kein
zufriedenstellendes Ergebnis. Es ist merkwürdig, dass das Thema Hartz IV
der CDU stärker auf die Füße gefallen ist als der SPD, die doch in der
Bundesregierung Verantwortung trägt.”
Für Andreas Kottwitz und Birgit Wöllert blieb es in dieser Nacht aber
auch weiter spannend. Die CDU im Ratskeller und die PDS im
Schweizergarten feierten relativ stille Wahlpartys. Zum Feiern wollte
sich noch keiner durchringen. Freilich blickte die PDS-Kandidaten schon
relativ glücklich auf das Wahlergebnis ihrer Partei, die zweitstärkste
Kraft in Brandenburg geworden war. Dass die SPD letztlich auch in der
Spremberger Region so viele Stimmen gezogen hatte, erklärt sich Birgit
Wöllert mit der Zweitstimmenkampagne für Matthias Platzeck in den
letzten Wahlkampftagen. Sicher sei das aber auch ein Ergebnis des
Wahlkampfes ihres SPD-Konkurrenten im Wahlkreis 42, Dr. Dietmar Woid ke,
den er direkt gegen die PDS-Kandidatin gerichtet habe. “Ich fand es
schade, dass wir den Wahlkampf so nicht auf einer sachlichen Ebene
führen konnten und so auch die relativ stark rechtskonservativen
Ansichten von Herrn Kottwitz nicht thematisiert wurden.” Der Wahlkampf
in Spremberg sei besonders heimattümlich abgelaufen, findet sie, “aber
nur der Umstand, dass man in Spremberg geboren wurde, macht einen doch
nicht unbedingt kompetenter.&
quot;
Und dann wird Birgit Wöllert unter dem Jubel der anderem im Saal doch
ein wenig blass um die Nase. Aller Augen sind auf den
Internet-Bildschirm gerichtet. “Du hast Welzow, Birgit!” Tatsächlich
gibt es dort nach vorläufigem Wahlergebnis insgesamt 522 Stimmen für die
PDS-Kandidatin. Das sind 28,92 Prozent. Andreas Kottwitz folgt mit 427
Stimmen (23,66 Prozent). Auf Dr. Dietmar Woidke entfallen 392 Stimmen
(21,72 Prozent).
Nach und nach fallen auch andere Wahlkreise an Birgit Wöllert. In
Tschernitz hat sie die Nase vorn, in Bohsdorf, in Jämlitz-Klein Düben.
So richtig mit einem Sieg gerechnet scheint sie nicht zu haben: “Ja, wir
wussten, dass wir eine reelle Chance haben, aber darüber, wie das jetzt
mit der Schule geregelt wird, wenn ich Landtagsabgeordnete werde, habe
ich, ehrlich gesagt, noch gar nicht nachgedacht.”
Traditionell im “Burglehn” traf sich die Spremberger SPD zur Wahlparty.
Die Augen hingen am Bildschirm, um die neueste Entwicklung bei der
Auszählung nicht zu verpassen. Zwischendurch verfolgten alle gespannt
die Berichtet aus dem ARD-Wahlstudio. Inmitten der Pateifreunde der
Landtags-Direktkandidat Dr. Dietmar Woidke und der bisherige langjährige
Landtagsabgeordnete Ullrich Freese. So richtige Feierlaune mag auch
angesichts des sich abzeichnenden Zweitstimmen-Sieges für die SPD nicht
aufkommen. Denn Dr. Woidke schaffte es nicht, das Direktmandat zu
erringen. Ob er über ein Mandat über die Landesliste einzieht, wird noch
lange an diesem Abend offen bleiben.
Eine Ursache dafür sieht Ullrich Fresse darin, dass er nicht das Forum
hatte, alles, was er an Projekten für Spree-Neiße und die Bergbauregion
angeschoben und begleitet hat, den Wählern vermitteln zu können.
Das “Strittmatterland” , die Lösung der Abwasserproblematik in Döbern
seien nur zwei Beispiele seines Wirkens. Hinzu kommt der Vorsitz im
Braunkohleausschuss des Landes. Auch die Tatsache, dass Dr. Woidke sich
sehr um die ganz persönlichen Bürgeranliegen, die in den Sprechstunden
herangetragen wurden, bemühte, sei bedauerlicher Weise nicht vom Wähler
honoriert worden.
Für Dr. Woidke ist das Wahlergebnis allerdings kein Grund, nicht mehr
politisch für die SPD zu wirken. Die Entwicklung der Niederlausitz und
des Landes Brandenburg seien ihm nach wie vor Herzenssache.
Lausitzer Rundschau, 20.9.04
Guben/Forst: An der Neiße wurde rot gewählt. PDS und SPD sind die Sieger
in Guben
Die Neißestädter haben mit ihren Stimmen zum Durchmarsch des
PDS-Direktkandidaten, Christian Otto aus Forst, im Wahlkreis 41
beigetragen. Trotzdem setzt eine Mehrheit der Wähler an der Neiße auf
Kontinuität in der Landespolitik.
Diesen Abend wird die CDU-Landtagsabgeordneten Monika Schulz nicht so
schnell vergessen. Ziemlich bald nach Schließung der Wahllokale war
klar, dass sie im Wahlkreis Guben, Forst, Peitz und Schenkendöbern keine
Chance auf das Direktmandat haben würde. Zu stark dominierte bei den
Erststimmen in der gesamten Region Christian Otto, der PDS-Mann aus
Forst, der es gestern Abend im ersten Anlauf auf einen Sitz im Potsdamer
Landtag schaffte. Obwohl Otto – der Kommunalpolitiker – nördlich von
Forst nur mäßig bekannt ist, holte er in Guben 32,95 Prozent der
Erststimmen und ließ damit in der Neißestadt den Peitzer Amtsdirektor
Dr. Guido Odendahl (21,86 Prozent) und Monika Schulz von der CDU (18,86
Prozent) weit hinter sich. Daran ändert auch der Sieg der Atterwascherin
Schulz in der Gemeinde Schenkendöbern nichts, wo sie die meisten
Erststimmen bekam.
Auf Rang vier bei den Direktmandaten landete mit 13,54 Prozent übrigens
Gubens Bürgermeister Klaus-Dieter Hübner, der für die FDP angetreten
war. Das Wahlsignal der Gubener aber in seine Richtung ist klar. Eine
deutliche Mehrheit wollte nicht, dass sich ihr Bürgermeister jetzt auf
einen bequemen Landtagsstuhl “verdrückt” .
Monika Schulz” Handicap ist das schwache Abschneiden der CDU bei den
Zweitstimmen. Weil sie auf der Landesliste ihrer Partei nur auf Platz 19
stand, war bis zum Redaktionsschluss in der Nacht noch unklar, ob die
Region um Guben überhaupt noch eine direkte Stimme im neuen Landtag
haben wird. Bisher hatten mit Uta Müller (SPD) und Monika Schulz gleich
zwei Abgeordnete die Gubener Region in Potsdam repräsentiert. Müller
allerdings war nicht mehr angetreten.
Die CDU verlor an der Neiße deutlich und kam nur auf 18,28 Prozent im
Vergleich zu 27,4 im Jahr 1999.
Verloren hat gestern auch die SPD, die auf 31,23 Prozent der Stimmen
kam. 1999 waren es noch knapp fünf Prozent mehr. Wie im Land allgemein
blieben die Sozialdemokraten in der Region trotzdem stärkste Kraft, wenn
auch nur hauchdünn vor der PDS, die auf 30,28 Prozent der Gubener
Zweitstimmen kam.
Entgegen einiger extrem pessimistischer Prognosen vor der Wahl, blieb
die Wahlbeteiligung im Vergleich zur letzten Landtagswahl in Guben mit
44,9 Prozent relativ konstant. Bei 54,8 Prozent lag sie sogar in der
Gemeinde Schenkendöbern.
Senftenberg/Lauchhammer: Kopf an Kopf durchs Ziel. PDS-Zweitstimmen
erobern den Südkreis / Wahlbeteiligung deutlich höher als erwartet
(LR) So stark war sie noch nie, die PDS im Landessüden. Im Wahlkreis 39
(Senftenberg, Großräschen, Drebkau, Amt Altdöbern) holte PDS-Mann Dr.
Gerd-Rüdiger Hoffmann mit großem Stimmenvorsprung das Direktmandat. Im
Wahlkreis 38 (Schwarzheide, Lauchhammer, Schipkau, Amt Ortrand und Amt
Ruhland) musste sich Kandidatin Viola Weinert (PDS) nach mehrstündiger
Zitterpartie Ingo Senftleben (CDU) geschlagen geben.
In beiden Wahlkreisen heimst die PDS im Vergleich zur Landtagswahl 1999
einen satten Zugewinn von mehr als sieben Prozent bei den Zweitstimmen
ein. SPD und CDU müssen herbe Einbußen schlucken. Die SPD in beiden
Wahlkreisen sogar bis zu 14 Prozent. Das Kopf-an-Kopf-Rennen von SPD,
CDU und PDS wird vor allem im Wahlkreis 38 deutlich. Dort holte die SPD
24,5 Prozent der Stimmen, die CDU 24,4 Prozent und die PDS 25,4 Prozent
(Stand 23 Uhr).
Die Wahlbeteiligung lag zwischen Ortrand und Großräschen am Ende höher
als noch bei der Hochrechnung um 14 Uhr. Nach der Auszählung von 49 von
insgesamt 54 Wahlbezirken im Wahlkreis 38 lag sie gestern Nacht bei 54,5
Prozent. Etwas höher sogar im Wahlkreis 39 mit 56,2 Prozent – hier waren
um 23 Uhr alle 74 Wahlbezirke ausgezählt.
Einen erschreckenden Zuwachs fuhr die DVU ein. Im Wahlkreis 38 gaben ihr
2494 Wähler ihre Stimme (12,6 %), im Wahlkreis 39 genau 2317 Bürger (9,4
%). Hochburgen sind dabei Grünewald (23,5 %) und Schwarzbach (16,8 %).
“Wenn es zum Direktmandat reicht, wird mein Schwerpunkt in den nächsten
fünf Jahren hier im Wahlkreis liegen” , kündigte der klare
PDS-Wahlsieger Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann gestern Abend bereits nach
Bekanntwerden der ersten Erststimmergebnisse im Wahlkreis 39 an. Gelöste
Minen bei der Wahlparty der Genossen in der Senftenberger
PDS-Geschäftsstelle. Hoffmann weiter: “Wir brauchen im Land eine andere
Politik bei Bildung, Wirtschaft und für die Kommunen. Jetzt liegt es an
der SPD, ob sie mit uns in eine Wende eintreten will.”
Nach Beginn der Montagsdemos gegen Hartz IV war klar, dass es für sie
selbst sehr schwer werden würde, kommentierte Martina Gregor (SPD)
sichtlich enttäuscht den Verlust des Direktmandats. “Andererseits bin
ich so erleichtert, dass sich die schlimmsten Prognosen für uns nicht
bestätigt haben.” Aufgrund der hohen Platzierung auf der SPD-Landesliste
wird die Senftenbergerin ihren Sitz in Potsdam behalten. Erschreckend
nannte s
ie das Abschneiden der rechtsextremen DVU.
Gedrückte Stimmung nach den herben Verlusten bereits kurz nach 18 Uhr an
der CDU-Basis. Direktkandidat Jürgen Bretschneider: “Der Wählerwille ist
eindeutig. Wichtig ist, dass die PDS nicht die stärkste Fraktion im
Landtag stellt.” Bretschneider will die große Koalition.
Gestern gegen 22.30 Uhr war sich der CDU-Landtagsabgeordnete Ingo
Senftleben noch nicht sicher, ob er den Wahlkreis 38 gewonnen hat. Dies
wäre dann das vierte Direktmandat eines CDU-Kandidaten im Land (bei der
vorherigen Wahl nur zwei). “Anscheinend haben wir an der Basis gut
gearbeitet, aber auf Landesebene nicht so ein großes Vertrauen” ,
kommentierte Senftleben seinen Erfolg und die hohen Verluste seiner
Partei insgesamt.
Knapp unterlegen war nach dem letzten Stand der Dinge PDS-Kandidatin
Viola Weinert, die in Lauchhammer und Schipkau Senftleben geschlagen
hatte. Zum Ergebnis ihr Kreistags-Fraktionschef Rainer Vogel: “Sie hätte
anstelle Senftlebens in den Landtag gehört, weil sie mehr
kommunalpolitische Erfahrung und sozialpolitische Kompetenz besitzt.”
Dr. Esther Schröder hat den Wahlkreis 38 verloren, denkt aber dennoch,
über die Liste Abgeordnete zu bleiben: “Ich habe einen sehr engagierten
Wahlkampf geführt und die Menschen ins Herz geschlossen. Erschüttert bin
ich über das überdurchschnittliche Abschneiden der DVU im Wahlkreis 38.
Das ist für unser Land eine Katastrophe.”
Elbe-Elster: Landtagswahl 2004 Steinmetzer und Werner vorn. SPD holte im
Landkreis die meisten Stimmen
(LR) Jubel bei jeder Hochrechnung gab es zur Wahlkampfparty der
demokratischen Sozialisten in Finsterwalde. Zwar musste man der SPD im
Landesergebnis den Vortritt lassen, aber die Elbe-Elster-PDS wird wieder
mit einer Kandidatin im Landesparlament vertreten sein. Carolin
Steinmetzer holte sich das Direktmandat aus dem Wahlkreis 36. Im
Wahlkreis 37 zog Frank Werner (CDU) direkt in den Landtag ein.
Schon der vordere Listenplatz von Carolin Steinmetzer aus Massen machte
bei dem PDS-Gesamtergebnis zeitig klar, dass sie im Landtag sitzen wird.
Deshalb gab es einen großen Strauß rote Nelken für die 24-Jährige und
roten Wein für alle.
“Das war mein großes Ziel, dass wir als EE-Kreis wieder im Landtag
vertreten sind” , freute sich die vormalige langjährige
Landtagsabgeordnete Hannelore Birkholz. Die Politikstudentin Carolin
Steinmetzer konnte den Erfolg noch gar nicht fassen. “Auch unsere PDS
muss umdenken” , waren Matthias Baxmann, Ulf Birkholz und Udo Linde
einig, denn nicht alle Genossen hatten Carolin ein solches Ergebnis
zugetraut. Aber junge Frau lieferte sich zunächst ein
Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem langjährigen CDU-Landtagsabgeordneten
Wilfried Schrey, um ihn schließlich zu überrunden. Sie lag im Amt Kleine
Elster mit 31,4 Prozent vor ihm, in der Stadt Sonnewalde gar mit 32,94
Prozent vor dem CDU-Mann (28,93 Prozent) und auch in Finsterwalde hatte
sie die Nase vorn. Allerdings folgte hier Barbara Hackenschmidt und dann
erst Wilfried Schrey. Sehr enttäuscht war Schrey am Abend: “Das ist für
mich eine große Niederlage. Meine Gegenkandidaten sind unbekannte Leute.
Ich kann das Wählerverhalten nicht verstehen.”
Ute Miething schlug sich im Wahlkreis 37 gut – 90 Stimmen mehr und sie
hätte Frank Werner (CDU) das Direktmandat weggeschnappt. In
Doberlug-Kirchhain und im Amt Elsterland lag sie vorn.
In den Wahlkreisen des Elbe-Elster-Kreises gab es wie auf Landes ebene
Verluste für die Koalitionsparteien und Gewinne für PDS und DVU. Im
Wahlkreis 36 erzielte die SPD 32,2 Prozent der Stimmen (38,1 Prozent
1999). Die CDU erreichte nur noch 22,5 Prozent (31,31) und die PDS 25,66
(20,25). Die DVU kam auf 7,75 Prozent (5,98). Im Wahlkreis 37 sieht das
vorläufige Ergebnis so aus: SPD 30,83 (34,27), CDU 23,59 (33,05), PDS
22,17 (18,12). Die DVU kam hier auf 11,34 Prozent (7,18).
Die Wahlbeteiligung lag im Wahlkreis 36 bei 59,10 und im Wahlkreis 37
bei 58,70 Prozent. In Sonnewalde gaben sogar 61,1 Prozent der
Wahlberechtigten ihre Stimme ab.
Calau/Lübbenau: Enttäuschung bei der CDU. Sechs Minuten lang lag
Unionskandidatin Roswitha Schier vorne
(LR) Ein emotionales Auf und Ab erlebte Roswitha Schier, CDU: Von 19.39 bis
19.45 Uhr zeigte gestern die Internetseite des Landeswahlleiters sie als
vorläufige Siegerin des Wahlkreises 40. Danach blieb die Reihenfolge
stabil: Bis Redaktionsschluss galt als Gewinner Werner-Siegwart
Schippel, SPD, mit 30,7 Prozent der Erststimmen vor Wolfgang Thiel, PDS,
mit 28,61 Prozent und Schier mit 25,18 Prozent. Während sich der
Spitzenreiter am Telefon zurückhielt, zeigte sich der PDS-Kandidat am
zufriedensten mit dem Wahlausgang.
“Die PDS ist Wahlsieger” , verkündete Wolfgang Thiel gegenüber der
RUNDSCHAU, als er gerade von der Party im Senftenberger Büro zurück nach
Hause fuhr. Für die Zugewinne seiner Partei, über die er sich sehr
freue, machte der Kandidat vor allem die Gesetzgebung Hartz IV
verantwortlich. “Offensichtlich werden die Alternativangebote der PDS
akzeptiert.” Für sich selbst hoffte Thiel weiter auf ein Landtagsmandat.
Er steht auf Listenplatz 20.
Anders sah es bei Roswitha Schier aus: “Die Grundstimmung ist
enttäuschend, einmal weil die CDU wohl unter 20 Prozent liegt und vor
allem wegen des Abschneidens der DVU.” Dann hellte sich die Stimmung der
CDU-Kandidatin jedoch auf, als sie erfuhr, dass sie auf der
Internetseite des Landeswahlleiters plötzlich knapp vor Schippel lag:
“Das hieße ja, dass ich meinen Wahlkreis gewonnen habe.” Das war um
19.39 Uhr. Schnell schickte die Kandidatin ihre Kinder von der Party, wo
man die Ergebnisse am Fernseher verfolgte, an den Rechner. Das Glück
währte nur kurz, bis zum nächsten Update der Internetseite, dann hatte
sich die alte Reihenfolge wiederhergestellt. Trotzdem ging bei Frau
Schier die Party weiter: “Das ist eine Dankesparty für alle, die mir
geholfen haben.”
Immerhin: Wolfgang Thiel erkundigte sich noch gegen 21 Uhr etwas besorgt
nach dem Abschneiden der Mitbewerberin: “Ich wurde angerufen, als sie
plötzlich vorne lag” , erzählte er. “Ich habe mir für uns viel, viel
mehr ausgerechnet” , meinte Ronald Miottke, Wahlkreiskandidat der
Bündnis-Grünen. Er selbst lag bei drei Prozent, seine Partei bei 2,4
Prozent, der Einzug ins Landesparlament war auf jeden Fall verpasst.
“Das Wahlergebnis zeigt deutlicher als Pisa, dass mehr für die Bildung
getan werden muss.” Was der Grüne damit meinte: Der Zulauf für PDS und
DVU sei, auch wenn er die Parteien nicht in einen Topf stecken wolle,
auf mangelnde Information und fehlenden Durchblick zurückzuführen. Keine
Hoffnungen machte sich bereits gegen 18.30 Uhr AfW-Kandidat Peter
Schollbach. Mit 3,4 Prozent der Erststimmen wurde er um 21.30 Uhr noch
vor dem Grünen geführt. “Der große Schlag war es nicht” , kommentierte
Schollbach sein Ergebnis.
Werner-Siegwart Schippel hielt sich gestern Abend noch mit Wertungen
zurück, er wollte erst die endgültigen Zahlen zu seinem Abschneiden
abwarten. Er hat Listenplatz 23 der SPD. “Ich freue mich, dass wir als
Partei die stärkste Kraft geblieben sind” , betonte der Suschower.
Lübben: Kopf-an-Kopf-Rennen. Entscheidung bei den Direktkandidatinnen
noch offen
(LR) Eines war bei Redaktionsschluss gestern klar: Es ist noch alles offen.
Noch steht nicht endgültig fest, wer von den drei Spitzenkandidatinnen
der drei Parteien SPD, CDU und PDS das Direktmandat gewinnen wird. Es
ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnden Mehrheiten. Mal liegt Sylvia
Lehm
ann (SPD) knapp vor, mal Karin Weber (PDS). Und auch Professor
Johanna Wanka ist um 19 Uhr noch nicht aus dem Rennen. Erst um 21 Uhr
zeigt sich, dass sie kaum eine Chance hat.
Besorgte Mienen bei den Spitzen der SPD – Unterbezirksvorsitzender Dr.
Peter Danckert, Landrat Martin Wille und bei den anderen, die sich kurz
vor und nach Schließen der Wahllokale in der Landstube im Landratsamt
eingefunden haben. Nach Jubel kurz nach 18 Uhr, als erste Hochrechnungen
für die SPD auf Landesebene vorlagen, folgte Ernüchterung, als erste
Ergebnisse aus dem Kreis eintrafen. Spitzenkandidatin Sylvia Lehmann hat
zwar in Lübben einen Vorsprung, doch im gesamten Wahlkreis 28 sieht es
nach Auszählung von rund 33 300 abgegebenen Stimmen nach einem Sieg für
Karin Weber aus. Zu diesem Zeitpunkt liegt Johanna Wanka schon deutlich
zurück. Es war nichts aus dem “Rennen” zwischen der Kulturministerin
Wanka und der Sozialdezernentin Lehmann geworden. Die
Kreistagsabgeordnete Karin Weber ist an beiden vorbeigezogen. Zu diesem
Zeitpunkt jedenfalls.
Auffallend ist, dass sich der Stimmenanteil von Sylvia Lehmann, anders
als bei den Mitkonkurrentinnen, deutlich von dem ihrer Partei
unterscheidet. Um sechs Prozent hinkt ihr Ergebnis hinter dem der SPD
hinterher. Und die ist gegen 21 Uhr bei fast 32 Prozent angekommen, klar
vor PDS (25,7) und CDU (21,2 Prozent). Allerdings büßen SPD und CDU
Stimmen als Parteien ein. Kommentieren möchte Sylvia Lehmann ihr
persönliches Abschneiden noch nicht: “Da warte ich erstmal das
endgültige Ergebnis ab.” Mit dem ihrer Partei ist sie noch zufrieden.
“Wir sind noch mal gut weggekommen. Jetzt ist wichtig, dass wir nah am
Menschen sind.”
Peter Dan ckert, der vor der ersten Hochrechnung mit seinem Tipp auf
Landesebene bereits goldrichtig gelegen hat, hat mit dem Abschneiden von
Sylvia Lehmann so nicht gerechnet. “Es macht mir Sorge” , sagt er auf
Nachfrage, “wenn keiner der drei Kandidaten direkt gewählt wird.” Und er
glaubt auch, dass der Einzelbewerber Heiko Terno aus Kümmritz der
SPD-Kandidatin vielleicht doch einige Stimmen abgenommen hat. Immerhin
verbucht Terno rund sechs Prozent Zustimmung auf seinem Wahlkonto.
Landrat Martin Wille denkt praktisch: “Das hat auch Auswirkungen auf
uns. Wenn wir keine Abgeordneten ansprechen können, müssen wir immer
direkt mit den Ministerien verhandeln.” Im Plus für die SPD gegenüber
dem Ergebnis der Kandidatin sieht er einen “Platzeck-Effekt” : Egal für
welchen Direktkandidaten sich der eine oder andere ausgesprochen haben
mochte. An Platzeck und damit der SPD wollte er vorbei.
Karin Weber kann ihr Ergebnis und das der Partei “noch gar nicht
verarbeiten” . Viel sagen möchte sie vor dem endgültigen Ergebnis nicht
viel. Doch ist sie insgesamt mit dem Ergebnis ihrer Partei zufrieden und
führt das auf die “gute Kommunalpolitik” zurück, die auf Kreisebene
gemacht werde. “Wir zeigen, dass wir kluge Menschen sind und Politik
gestalten können.” Ein wenig, sagt sie, “verbinde ich das gute Ergebnis
auch mit meiner Person.”
So richtig hat die Person Johanna Wanka nicht gepunktet, muss Norbert
Schmidt, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreis, einräumen. “Trotz ihrer
Ausstrahlung und ihres Engagements.” Vom Ergebnis der CDU ist er
enttäuscht. Nun werde man analysieren müssen, sagte er gestern, ob es
nur an Hartz IV gelegen hat.
Luckau: In Luckau wurde die SPD stärkste Partei. Die Wahltrends in der
hiesigen Region
(LR) Um 18 Uhr begann gestern in den Wahllokalen allerorts das große Zählen.
Im Görsdorfer Kulturzentrum “Düngerschuppen” verfolgten Mitglieder der
CDU, aber auch andere Dorfbewohner, kurz darauf die ersten
Hochrechnungen am Bildschirm.
Die im Ort beheimatete CDU-Direktkandidatin für den Wahlkreis 24, Carola
Hartfelder, hatte zu diesem gemeinsamen Abend eingeladen. Zu den
Stimmenverlusten für ihre Partei zeigte sie sich in einer ersten
Reaktion enttäuscht, sagt aber auch: “Offenbar haben sehr viele Menschen
ganz links oder auch ganz rechts gewählt. Das muss den demokratischen
Parteien, insbesondere auch der CDU, zu denken geben.” Dahmes
Bürgermeister Thomas Willweber, Direktkandidat im Wahlkreis 24 für die
Allianz Unabhängiger Bürger (AUB) bedauere es, wie er sagte, dass die
SPD trotz Verlusten wieder stärkste Partei geworden sei und die Wähler
kaum die Chance genutzt hätten, alternativ zu wählen.
Mit großer Freude vernahmen bei der Wahlparty im Lübbener Landratsamt
die SPD-Vertreter, noch einmal glimpflich davon gekommen zu sein. Der
SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert hatte sich hier noch vor 18 Uhr
quasi als “Hellseher” erwiesen und seiner Partei 30 Prozent
prognostiziert. Während allerdings bei PDS und CDU im Wahlkreis 28 die
Direktkandidaten mit den Erststimmen dem Trend der Zweitstimmen für die
Parteiensitze im Landtag folgten, tat sich bei der SPD-Direktkandidatin
Sylvia Lehmann hier doch eine recht deutliche Lücke auf.
Bis kurz nach 20 Uhr zum Redaktionsschluss dieser Seite zeichnete sich
für unsere Region das nachfolgende vorläufige Bild ab:
In der Stadt Luckau mit ihren Ortsteilen gingen von 8839
Wahlberechtigten 4820 an die Urne (54,6 Prozent). Die meisten
Erststimmen mit 1251 (26,8 Prozent) bekam die PDS-Direktkandidatin im
Wahlkreis 28, Karin Weber, gefolgt von Sylvia Lehmann (SPD) mit 1165
Stimmen (24,9 Prozent) und Johanna Wanka (CDU) mit 996 Stimmen (21,3
Prozent). Einen Achtungserfolg errang Einzelbewerber Heiko Terno mit 727
Stimmen (15,6 Prozent). Bei den Zweitstimmen vergaben die Luckauer 1607
Stimmen (34,1 Prozent) an die SPD. Zweitstärkste Kraft wurde mit 1221
Stimmen (25,9 Prozent) die PDS vor der CDU mit 953 Stimmen (20,2
Prozent). Die DVU erhielt 333 Stimmen (7,1 Prozent).
Im Amt Dahme beteiligten sich von 6294 Wahlberechtigten 3512 an der
Landtagswahl (55,8 Prozent). Bei den Erststimmen hatte die
PDS-Kandidatin im Wahlkreis 24, Kornelia Wehlan mit 995 Stimmen (29,4
Prozent) die Nase vorn vor Carola Hartfelder (CDU) mit 854 Stimmen (25,3
Prozent) und Steffen Reiche (SPD) mit 844 Stimmen (25 Prozent). Thomas
Willweber kam für die AUB mit 448 Stimmen auf 13,2 Prozent). Die
Zweitstimmen lagen bei Redaktionsschluss aus technischen Gründen nicht vor.
Das Amt Golßener Land verzeichnete mit 2152 von 4056 Wahlberechtigten
eine Wahlbeteiligung von 53,06 Prozent. Bei den Erststimmen entfielen 26
Prozent auf die SPD-Kandidatin im Wahlkreis 28, 24,12 Prozent auf die
Kandidatin der PDS und 21,24 Prozent auf die CDU-Bewerberin.
Zweitstimmen Im Golßener Land: SPD 35,76 Prozent, PDS 22,51 Prozent, CDU
20,70 Prozent, DVU 8,99 Prozent.
SPD in Potsdam stärkste Partei. Platzeck gewinnt Direktduell gegen
Scharfenberg / CDU mit höchsten Verlusten
(MAZ) Rundumsieg für die SPD auch in der Landeshauptstadt. 35,1 Prozent der
Potsdamer gaben ihr laut vorläufigem Endergebnis die Zweitstimme, die
PDS folgt mit 30,3 Prozent. Beide haben gegenüber 1999 leicht verloren.
Drittstärkste Kraft bleibt mit 14,3 Prozent die CDU, sie muss allerdings
mit 6,2 Prozentpunkten die stärksten Verluste hinnehmen.
Das mit Spannung erwartete Duell um das Direktmandat im Wahlkreis 22
wurde zum Kopf-an-Kopf-Rennen. Noch um 20.30 Uhr fragte Matthias
Platzeck eine MAZ-Reporterin: “Scharfenberg hat gewonnen, oder…?”
Hatte er nicht. Am Ende musste sich Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) mit
12 217 Stimmen (39,4 Prozent) knapp geschlagen geben. Platzeck holte 12
805 Erststimmen (41,3 Prozent). Hinter dem PDS-Mann kommt eine Weile
nichts und dann Sven Petke: 3401 Stimmen (elf Prozent) für den CDU-Mann.
Knapp ging es auch im
Wahlkreis 21 zu. Hier gewann die
SPD-Jungpolitikerin Klara Geywitz mit 12 329 Stimmen vor Anita Tack
(PDS) mit 11 649. Die CDU folgt mit 6799 für Wieland Niekisch.
Ginge es nach den Potsdamern, kämen die Bündnisgrünen in den Landtag.
7,7 Prozent erreichte die Partei in der Stadt. Der Familienpartei gelang
ein Achtungserfolg. Bei ihrer ersten Landtagswahl wird sie zur fünften
Kraft in Potsdam. Mit 3,9 Prozent verweist sie die rechtsextreme DVU
(3,1) auf Platz sechs. Erst danach kommen die Liberalen: 2,6 Prozent für
die FDP.
Das Direktmandat im Wahlkreis 19, zu dem Potsdams neue Ortsteile
gehören, holt Saskia Funck (CDU). 16, 21
Belzig: Ein guter Tag für Lothar Koch. Landtagswahl: Günter Baaske und
SPD stärkste politische Kraft im Fläming
(MAZ) Für Landrat Lothar Koch war es gestern, kurz nach 18 Uhr, entschieden:
Es war ein guter Tag. Die Prognose hatte bestätigt, dass seine Partei,
die SPD, im Land Brandenburg die stärkste politische Kraft bleiben wird.
Wenig später stellte sich heraus, dass sein langjähriger Mitstreiter an
der Verwaltungsspitze des Kreises Potsdam-Mittelmark, Günter Baaske, den
Fläming-Wahlkreis mit deutlicher Mehrheit gewinnen wird.
Selbst war der Landrat bereits um 9 Uhr in der Amtsverwaltung Brück
erschienen, um seine Stimme abzugeben. “Wir gehen traditionell so früh
ins Wahllokal, sind diesmal aber mehr Leuten als sonst begegnet”,
berichtet er. Und ahnte da bereits, dass es eine ähnliche Beteiligung an
dem Urnengang wie vor fünf Jahren (über 55 Prozent) geben wird.
Wandern und Radfahren war der 61-Jährige dann im Tagesverlauf. Ein
bisschen Ablenkung vor der Entscheidung. Aber er verweist darauf, dass
solche Aktivitäten bei ihm am Wochenende normal sind. “Das ist die
einzige freie Zeit, in der ich etwas für meine Fitness tun kann.”
Hart war schließlich der Wahlkampf gewesen und laut Lothar Koch hätten
es die märkischen Sozialdemokraten nicht verdient gehabt, banal für
Hartz IV abgestraft zu werden, wie es in Umfragen vorhergesagt worden
war. Letztlich hätten sich Matthias Platzeck als Hoffnungsträger und
nicht minder Günter Baaske als bodenständiger, kontinuierlicher Typ
durchgesetzt.
37,3 Prozent für den Minister aus Lütte war das Ergebnis nach Auszählung
von zwei Dritteln der Wahlbezirke hier zu Lande. Bei den Zweitstimmen
lag die SPD mit 34,9 Prozent klar vorn, es folgten die PDS mit 23,9 die
CDU mit 21,4 und die DVU mit 5,5 Prozent.
Prompt hat sich Taktiker Lothar Koch, in Koalitionsfragen sehr erfahren,
für die Fortführung des schwarz-roten Bündnisses in Potsdam
ausgesprochen. Und er frohlockt gar für das Parlament in Belzig:
“Vielleicht führt das Resultat die Unionsfraktion zurück.”
Mittelmark: Kuhnert hält SPD-Fahne hoch. Lehniner zieht in den Landtag
ein / Kopf-an-Kopf-Rennen mit PDS
(MAZ) Andreas Kuhnert hat es geschafft: Er zieht als Direktkandidat des
Wahlkreises 16 wieder in den Brandenburgischen Landtag ein, in dem er
seit 1990 bereits sitzt. Der Sozialdemokrat aus Lehnin errang 7255
Stimmen, einen Anteil von 30,3 Prozent. Zweiter Grund zur Freude für
ihn: Die SPD ist mit 32,4 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft in
diesem Wahlkreis, zu dem die Ämter Beetzsee, Wusterwitz und Ziesar, die
Gemeinden Kloster Lehnin und Groß Kreutz (Havel) sowie die Brandenburger
Stadtteile Plaue und Görden gehören. Die PDS konnte 26,1 Prozent auf
sich vereinen.
Dabei musste der frühere Pfarrer lange bangen. Als die ersten acht der
83 Bezirke im Wahlkreis 16 ausgezählt waren, lag Kuhnert zwar noch knapp
vor seinem PDS-Kontrahenten Bernd Lachmann. Doch verkehrte sich das
Verhältnis, als das Ergebnis aus 54 Bezirken vorlag. Da hatte der
Wusterwitzer die Nase vorn und mit 3976 Stimmen 50 mehr als Kuhnert. Im
Amt Wusterwitz hatte Lachmann ohnehin ein Heimspiel. Hier konnte er 855
Stimmen auf sich vereinen und damit fast 200 mehr als Kuhnert. Bei den
Zweitstimmen verhielt es sich im Amt Wusterwitz beim Duell SPD-PDS exakt
umgekehrt: 817 Voten für die SPD gegenüber 624 Kreuzchen für die PDS. In
Lehnin konnte Kuhnert zwar punkten, doch lag ihm Lachmann auf den
Fersen. Im Wahllokal im Lehniner Sportlerheim trennten die beiden am
Ende 24 Stimmen.
Von Anfang an abgeschlagen rangierte CDU-Mann Knut Große stets auf dem
dritten Platz. Auch wenn sich sein Stimmenanteil mit Verlauf der
Auszählung besserte und letztlich bei 25 Prozent lag. Mit diesem
Resultat überflügelte der Görzker das Ergebnis seiner Partei im
Wahlkreis 16. Hier errang die CDU 21,8 Prozent der Stimmen.
Unter den übrigen vier Direktkandidaten konnte Hans-Joachim Gappert noch
einen Achtungserfolg erzielen. Mit 4,9 Prozent lag der Brielower über
dem Landesergebnis seiner FDP. Im Wahlkreis 16 bekamen die Liberalen 3,6
Prozent. Marija Urbanc aus Pritzerbe (Graue Panther) brachte es auf 3,4
Prozent, Martin Köhler aus Borkheide von Bündnis 90/Die Grünen auf 3
Prozent und der Brandenburger Manfred Friedrich (Allianz Unabhängiger
Bürger) auf 2,4 Prozent.
Das Schlusslicht bildet der Kandidat der rechten Splittergruppe “Ja”,
Peter Möller, mit 1,9 Prozent. Für die DVU votierten 1606 Menschen im
Wahlkreis 16, was einem Anteil von 6,66 Prozent entspricht. Unter den
sonstigen Parteien sticht die Familienpartei hervor. Sie konnte 701
Stimmen oder 2,9 Prozent auf sich vereinen. Die Wahlbeteiligung belief
sich in diesem Wahlkreis auf 53 Prozent.
Brandenburg/H.: SPD gewinnt die Wahl in der Stadt. Ralf Holzschuher holt
für die Sozialdemokraten das Direktmandat im Wahlkreis 17
(MAZ) Der Sozialdemokrat Ralf Holzschuher hat gestern im Wahlkreis 17 gewonnen
und zieht als siegreicher Direktkandidat in den Landtag ein. Der 41
Jahre alte Rechtsanwalt setzte sich nach dem vorläufigen Endergebnis mit
30,7 Prozent gegen René Kretzschmar (PDS/27,1 Prozent)) und Walter
Paaschen (CDU/23,3 Prozent) durch. Die SPD war auch bei den Zweitstimmen
im Wahlkreis 17, zu dem die Stadt Brandenburg ohne Plaue und den Görden
gehört, stärkste Partei. Die Sozialdemokraten in der Stadt holten
deutlich mehr Stimmen als ihre Partei im Landesdurchschnitt.
Zu Beginn der Stimmenauszählung deutete sich ein Zweikampf zwischen
Holzschuher und Kretzschmar an. Doch nach der Auszählung von etwa einem
Drittel der 61 Wahlkreise begann sich der Sozialdemokrat von dem 25
Jahre alten Sozialisten abzusetzen.
Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis 17 lag bei 49,1 Prozent. Einen
Achtungserfolg erreichte der 25 Jahre alte Freidemokrat Jan Penkawa, der
mit 7,3 Prozent etwa zweieinhalb mal so viele Erststimmen in Brandenburg
holte wie die FDP Zweitstimmen (2,9 Prozent) gewann.
Ralf Holzschuher folgt dem bisherigen Landtagsabgeordneten Werner
Kallenbach (SPD), der sich im Jahr 1999 sein Mandat mit zehn Prozent
Vorsprung vor Petra Faderl (PDS) gesichert hatte. Für Faderl war der
gestrige Abend eine Zitterpartie, denn mit Platz 23 hatte sie einen
wackeligen Platz auf der Landesliste. Bei Redaktionsschluss schien
Faderl den Einzug in den Landtag über die Liste verfehlt zu haben.
Wahlsieger Holzschuher, der seine Hochburgen in der Neustadt, in Nord
und Kirchmöser hatte, strahlte. “Bisher war ich Anwalt, jetzt bin ich
Anwalt der Stadt”, sagte er. Der Wähler habe gesprochen und gesagt: “Wir
sind eine sozialdemokratische Stadt.” Kretzschmar, mit Stärken vor allem
in Hohenstücken und der Altstadt, sprach von einem Achtungserfolg für
ihn. “Ich bleibe in Brandenburg und das war nicht die letzte Wahl, zu
der ich antrete”, sagte er. Paaschen, der auf der Dominsel am besten
abschnitt, äußerte die Hoffnung, dass der gestrige Wahlsieger “die Stadt
besser
vertritt als seine Vorgänger”. Vorläufiges
Zweitstimmen-Endergebnis im Wahlkreis 17 lautet: SPD: 37,1 Prozent, PDS:
25,3 Prozent, CDU: 19,9 Prozent, DVU: 5,8 Prozent, Grüne: 2,9 Prozent,
FDP: 2,9 Prozent, Familienpartei: 1,9 Prozent, Sonstige: 3,1 Prozent.
Oberhavel: Südkreis: SPD bleibt vorn. Je zwei Direktmandate für SPD und
PDS / Im Norden PDS stärkste Partei
(MAZ) Die SPD bleibt in allen drei Wahlkreisen im Süden von Oberhavel stärkste
Partei. Wahlgewinner ist im Landkreis jedoch die PDS. Im Süden liegt sie
knapp hinter der SPD und ist damit vor der CDU die zweitstärkste Kraft.
Eine Überraschung ist das Ergebnis im Norden. Im Wahlkreis 10 , zu dem
auch drei Uckermark-Gemeinden gehören, wurde die PDS vor der SPD
stärkste Partei (31,3 Prozent). Und die PDS kann dort mit Torsten Krause
auch ihr zweites Direktmandat holen.
Alles lief reibungslos. Kurz nachdem die Wahllokale geschlossen hatten,
konnten die Kreiswahlleiter erste Ergebnisse ins Internet stellen.
Hennigsdorf, wo elektronisch gewählt wurde, war um 19.06 Uhr ausgezählt
und im Netz.
Als erste Kandidatin, die direkt in den Landtag einzieht, stand Gerrit
Große (PDS) fest. Sie holte im Wahlkreis 9 (Oranienburg, Leegebruch,
Liebenwalde) mit 39 Prozent der Erststimmen das mit Abstand beste
Ergebnis der Direktkandidaten im Kreis. Dirk Blettermann (SPD) und
Annemarie Reichenberger (CDU) waren abgeschlagen. Bei den Zweitstimmen
konnte sich die SPD im Wahlkreis 9 allerdings nur knapp vor der PDS
behaupten.
Im Wahlkreis 7 (Hennigsdorf, Kremmen, Löwenberger Land, Oberkrämer) hat
Thomas Günther (SPD) aus Hennigsdorf den direkten Einzug in den Landtag
geschafft. Lange Zeit gab es jedoch ein Kopf- an-Kopf-Rennen mit Ursel
Degner (PDS).
In die Freude über die Glückwünsche mischte sich bei Günther bereits die
Erkenntnis: “Vor uns liegt harte Arbeit”. Dafür sorgt schon der
Wahlkreis, der sich vom Industriestandort Hennigsdorf bis zum
landwirtschaftlich geprägten Norden erstreckt.
Im Wahlkreis 8 (S‑Bahn-Gemeinden, Velten) setzte sich Alwin Ziel (SPD)
durch. “Mit Platzeck hatten wir den richtigen Spitzenkandidaten, der
auch weitergeackert hat, als die Tomaten flogen”, so der Hohen
Neuendorfer. “Wir müssen nun jedoch ausgleichen, da wir nur zwei
Kandidaten durchbekommen haben.”
Gerrit Große (PDS), die bildungspolitische Sprecherin der
PDS-Landtagsfraktion, sieht in ihrer Wiederwahl auch die Bestätigung für
ihr kommunalpolitisches Engagement: “Der Wähler traut uns
bildungspolitische Kompetenz zu.”
Ostprignitz-Ruppin: Otto Theel haushoher Sieger. PDS-Mann holt
Direktmandat für Landtag mit 44 Prozent der Stimmen
(MAZ) Otto Theel (PDS) ist der haushohe Sieger der Landtagswahl im Wahlkreis
3. Er holte das Direktmandat mit 43,93 Prozent der Stimmen und zieht nun
in wenigen Wochen in den Landtag ein. Damit endet Theels Amtszeit als
Bürgermeister vorzeitig. Den Neuruppinern steht, voraussichtlich schon
im Januar, die nächste Wahl ins Haus.
Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Klein (SPD), seit 14 Jahren in diesem
Amt, muss indem noch um seinen Sitz im Parlament zittern. Klein gewann
nur 19,38 Prozent der Erststimmen — für den langjährigen
Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag ein Desaster.
Klein liegt damit sogar noch hinter Erich Kuhne (CDU), der 19,62 Prozent
der Erststimmen holte. FDP-Mann Bernd Pelzer brachte es auf 5,21 Prozent
der Erststimmen, Roland Vogt von Bündnis 90/Die Grünen fuhr 5,36 Prozent
der Erststimmen ein.
Klaus Nemitz (Allianz freier Wähler) erzielte 2,93 Prozent. Carsten
Blischke (Offensive D) bekam 1,72 Prozent der Wähler, Lutz Meyer (Ja zu
Brandenburg) erzielte 1,86 Prozent der Stimmen (Zweitstimmen: siehe Grafik).
Wie ein Wahlsieger sah die PDS auf ihrer Wahlparty im Bierlokal
“Biernbaum” am Seeufer lange nicht aus. Verhaltene Freude lag zwar auf
allen Gesichtern, doch ehe das vorläufige Endergebnis direkt aus der
Kreis-Geschäftsstelle gemeldet wurde, traute sich offenbar keiner laut
zu jubeln.
Als Theels Wahlsieg vorläufig amtlich war, brach doch noch Jubel aus.
“Mit so viel Abstand habe ich nicht gerechnet”, kommentierte Theel sein
44-Prozent-Ergebnis. Immerhin liegt sein persönliches Wahlergebnis um 17
Prozentpunkte höher als das der PDS im Wahlkreis.
In seiner Heimatstadt Neuruppin holte Theel sogar 50,21 Prozent der
Stimmen, während die PDS bei den Zweitstimmen auf 27,84 Prozent kam. In
Neuruppin lag die Wahlbeteiligung mit 43,48 Prozent deutlich unter der
Wahlbeteiligung im gesamten Wahlkreis 3, wo immerhin jeder zweite seine
Stimme abgab.
Theel wertete seinen haushohen Wahlsieg gestern auch als Anerkennung der
Arbeit, die er als Bürgermeister geleistet hat. Er will in den nächsten
Tagen im Rathaus die Übergabe seiner Amtsgeschäfte organisieren. Bis zur
Wahl eines neuen Bürgermeisters übernimmt die erste Beigeordnete
Margarete Jungblut die Amtsgeschäfte.
MAZ, 20.9.04
CDU verliert in der Prignitz. Dagmar Ziegler (SPD) gewinnt Wahlkreis 1 /
Görke und Gehrcke vorn
Gestern, 19.15 Uhr, Rathaus Kyritz: Ralf Samson, Ortsbürgermeister von
Drewen, liefert die Wahlunterlagen ab. Telefonisch ist die Meldung da
schon längst eingegangen. Wahlbeteiligung: 63,78 Prozent, bei den
Erststimmen, also jenen für die Direktkandidaten, entscheiden sich 44
für Wolfgang Gehrcke von der PDS, 40 für Dieter Helm von der CDU und 20
für Robert Gemmel von der SPD. Auch bei den Zweitstimmen ist die
Reihenfolge der Parteien die-selbe. Außerdem hat die DVU in Drewen acht
Stimmen bekommen. Zwei Wähler stimmten für Bündnis 90/Die Grünen, einer
für die FDP.
Bis gegen 20 Uhr gingen bei Veronika Lausch und Mario Ungewiß fast im
Minutentakt die Ergebnisse aus den anderen 15 Wahlbezirken des
Wahlkreises 2 ein.
Im Wahlkreis 1 (mit der Gemeinde Gumtow) gab es bis Redaktionsschluss
dieses vorläufige Ergebnis: Erststimmen: Dagmar Ziegler (SPD) 585 (32,11
Prozent); Reiner Neumann (CDU) 472 (25,91); Thomas Domres (PDS) 537
(29,47); Helmut Adamaschek (Bündnis 90/Grüne) 84 (4,61); Manfred
Prietzel (FDP) 50 (2,74); Steffen Bethke (Allianz Unabhängige Bürger) 54
(2,96); Mario Schulz (Ja zu Brandenburg) 40 (2,2). Damit hat Dagmar
Ziegler das Direktmandat im Wahlkreis 1 gewonnen.
Zweitstimmen: SPD 621 (33,97); CDU 447 (24,45); PDS 459 (25,11); DVU 119
(6,51); Bündnis 90/Die Grünen 40 (2,19); FDP 43 (2,35).
Im Wahlkreis 4 (mit Neustadt und Wusterhausen) zeichnete sich bei
Redaktionsschluss eine deutliche Niederlage des CDU-Kandidaten Dieter
Dombrowski ab. Hier war ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem PDS-Mann
Christian Görke allgemein erwartet worden, allerdings sah nach
Auszählung der Stimmen aus mehr als der Hälfte aller Wahlbezirke alles
nach einem klaren Sieg von Görke aus. Könnte es für Dombrowski über
seinen Listenplatz 13 noch für den Landtag reichen, hat SPD-Kandidat
Manfred Lenz wahrscheinlich keine Chancen mehr auf ein Mandat. Hier die
erwähnte Zwischenrechnung: Erststimmen: Manfred Lenz (SPD) 22,7 Prozent;
Dieter Dombrowski (CDU) 23,7 Prozent; Christian Görke (PDS) 40,1
Prozent; Monika Schilling (Bündnis 90/Grüne) 3,1 Prozent; Sybille Heling
(FDP) 4,8 Prozent; Erhard Löser (AfW) 3,2 Prozent. Zweitstimmen: SPD
32,2 Prozent; CDU 18,7 Prozent; PDS 31,2 Prozent; DVU 6,3 Prozent;
Bündnis 90/Grüne 2,2 Prozent; FDP 3,2 Prozent.
Auch aus dem Wahlkreis 2 (mit der Stadt Kyritz) kann hier zunächst nur
ein Zwischenergebnis vermeldet werden.
Nach Auszählung von 91 Wahlbezirken (von 144) lag PDS-Mann Wolfgang
Gehrcke mit 30,6 Prozent klar an der Spitze. Robe
rt Gemmel von der SPD
hatte es zu diesem Zeitpunkt auf 28,8 Prozent gebracht, Dieter Helm
(CDU) auf 23,9 Prozent. Den Kandidaten von “Ja zu Brandenburg” wählten
1,4 Prozent.
Wittstock: Ilona Gottschalk am Wohnort auf Platz 4. Erste Ergebnisse um
20.45 Uhr aus dem Wahlkreis 2: Gehrcke vor Gemmel und Helm
Das Zwischenergebnis für den Wahlkreis 2 um 20.45 Uhr beruhte auf
Meldungen von 112 der insgesamt 142 Wahlbezirke: Von 37 535 Berechtigten
traten 18 874 Wähler (50,3 Prozent) an die Urnen. Bei den Erststimmen
lag Wolfgang Gehrcke (PDS, 5902 Stimmen, 32,1 Prozent) vor Robert Gemmel
(SPD, 5307, 28,9 Prozent) und Dieter Helm (CDU, 4348, 23,7 Prozent).
Im größten Wahllokal von Wittstock in der Rheinsberger Straße traten 466
der 1145 Wahlberechtigten an die Urnen. Bei den Erststimmen siegte
Wolfgang Gehrcke-Reymann von der PDS (170), vor Robert Gemmel (SPD,
142), Dieter Helm (CDU, 100) und Chris Krassowski (FDP, 18). 15
Wittstocker gaben ihre Stimme Mathias Wirth von der
rechtsextremistischen Vereinigung “Ja zu Brandenburg”. Bei den
Zweitstimmen lag die PDS (159) vor der SPD (154) und CDU (84). An
vierter Stelle liegt hier die DVU (18 Stimmen). FDP liegt auf Platz 5
(13), dann kommen gleichauf “Ja zu Brandenburg” und Familie mit je 7
Stimmen. Im zweitgrößten Wahllokal der Dossestadt im Rathaus gingen 467
der 1083 Berechtigten wählen. Hier hat bei den Erststimmen wieder
Wolfgang Gehrcke-Reymann von der PDS (150) die Nase vorn. Platz 2 belegt
Robert Gemmel (SPD, 120), dann folgen Dieter Helm (CDU, 104) und Chris
Krassowski (FDP, 37). 18 Wähler stimmten für Mathias Wirth (“Ja zu
Brandenburg”). Bei den Zweitstimmen lag die SPD (151) vor der PDS (125)
und CDU (88). An vierter Stelle liegt auch hier wieder die DVU (26
Stimmen). Dann kommen die Liberalen (13 Stimmen).
Lokalmatadorin schlägt sich wacker
In Grabow gab es 233 Wahlberechtigte. 138 gingen zur Wahl (59 Prozent).
Bei der Erststimme hat Wolfgang Gehrcke-Reymann (PDS) mit 53 Stimmen die
Nase vorn vor Robert Gemmel (SPD, 26 Stimmen) und FDP-Kandidat Chris
Krassowski (18 Stimmen). Bei den Zweitstimmen liegt ebenfalls die PDS
(42) vor der SPD (39) und FDP (12). Fünf Grabower votierten mit ihrer
Zweitstimme für die DVU.
Im Heiligengraber Wahllokal gab es 800 Wahlberechtigte. Davon nahmen 330
(41,25 Prozent) ihr Wahlrecht wahr. Erststimmen: Gemmel (113), vor
Gehrcke-Reymann (84), Helm (79) und der Blumenthalerin Ilona Gottschalk
(AfW, 18 Stimmen). Zweitstimmen: SPD (129), CDU (73), PDS (71), DVU
(19), Bündnisgrüne (12), Familie (6). AfW liegt mit (5 Stimmen) auf
Platz 7. In Blumenthal gab es 669 Wahlberechtigte. Davon sind 342 (51,12
Prozent) an die Urnen getreten. Erststimmen: Gehrcke (93), Gemmel (77),
Helm (71). Ilona Gottschalk kam in ihrem Wohnort auf 59Stimmen und
belegte damit den vierten Platz. Zweitstimmen: SPD (97), PDS (90), CDU
(61), AfW (22), FDP (21). Die DVU liegt mit 15 Stimmen an sechster Stelle.
Havelland: Sieg für Folgart und Richstein. Vorläufige Erst– und
Zweitstimmenergebnisse im Havelland der gestrigen Landtagswahl
(MAZ) Bei den gestrigen Landtagswahlen erreichte im Wahlkreis 5 bei
Redaktionsschluss die SPD 33,6 Prozent der Stimmen, gefolgt von der PDS
(25,7) und der CDU (19, 5). Im Wahlkreis 6 schaffte die SPD 31,7
Prozent, die CDU 27,2 und die PDS 17,7.
Udo Folgart (für die SPD), der als Direktkandidat im Wahlkreis 5
Brigitte Noel von der PDS und Michael Koch von der CDU hinter sich ließ,
umriss sein Wirken im künftigen Landtag gestern Abend mit den Worten
“Politik für den ländlichen Raum”. Mit diesem Versprechen sei er
angetreten, und diesem Grundsatz werde er sowohl als Abgeordneter als
auch als Präsident des Landesbauernverbandes treu bleiben. Zu seinen
Zielen gehörten mehr Attraktivität und mehr Arbeitsplätze in der
Landwirtschaft.
Im Wahlkreis 6 hatte CDU-Direktkandidatin Barbara Richstein die Nase
vorn. “Natürlich freue ich mich, und ich bedanke mich bei allen, die so
engagiert mit mir Wahlkampf gemacht haben”, sagte sie am Abend. “Ich
werde das in mich gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen.” Das
Zweitstimmenergebnis ihrer Partei nannte sie “sehr enttäuschend, da sind
wir wohl dominiert worden von Hartz IV”.
In Nauen inklusive Ortsteile erreichte Udo Folgart 35 Prozent der
Stimmen, gefolgt von Brigitte Noel (32,4) und Michael Koch (16,7). In
Schönwalde-Glien — Wahlbeteiligung etwa 60 Prozent — schaffte Barbara
Richstein 1120 Erststimmen, gefolgt von Heiko Müller (833) und Harald
Petzold (733). Als Partei erreichte die CDU hier 971 Stimmen, die SPD
925 und die PDS 616.
In Friesack (mit den Ortsteilen Wutzetz und Zootzen) lag die
Wahlbeteiligung bei 45,9 Prozent. Hier setzte sich bei den
Direktkandidaten die PDS-Politikerin Brigitte Noel knapp durch. Sie
erlangte 37,1 Prozent der gültigen Stimmen. SPD-Kandidat Udo Folgart
erhielt hier 34,5 Prozent und CDU-Mann Michael Koch 18,3 Prozent. Bei
den Zweitstimmen gewann die SPD mit 37,3 Prozent, gefolgt von der PDS
mit 29,8 und der CDU mit 18,0 Prozent.
In Ketzin (inklusive aller Ortsteile) lag die Wahlbeteiligung bei 46
Prozent. Hier setzte sich bei den Erststimmen Udo Folgart mit 39,3
Prozent vor Brigitte Noel mit 28,9 Prozent und Michael Koch 19,8 Prozent
durch. Bei den Zweitstimmen erhielt die SPD 39,4 Prozent, die PDS 26 und
die CDU 17,9 Prozent.
In Dallgow-Döberitz mit Seeburg landete Barbara Richstein mit 35,3
Prozent vor Heiko Müller mit 26,9 und Harald Petzold mit 19,8 Prozent.
Die Zweitstimmen: CDU: 30,0 Prozent, SPD 28,9, PDS 16,2.
In Falkensee hatte SPD-Mann Heiko Müller bei den Erststimmen knapp die
Nase vorn: Mit 30,62 Prozent lag er vor Barbara Richstein (CDU/ 28,72)
und Harald Petzold (PDS/21,53). Auch bei den Zweitstimmen lag die SPD in
Falkensee mit 33,38 Prozent vorn; CDU 24,9 Prozent, PDS 18,07 Prozent.
In Brieselang siegte SPD-Direktkandidat Udo Folgart mit 30,55 Prozent.
Michael Koch (CDU) bekam 28,34 Prozent, Brigitte Noel 23, 99 Prozent.
Zweitstimmen-Ergebnis: SPD (32,67 Prozent), CDU (24,56 Prozent), PDS
(20,19 Prozent).
In Wustermark verteilen sich die Erststimmen so: Udo Folgart 32,8
Prozent, Michael Koch 25,2, Brigitte Noel 25,5 Prozent. Bei den
Zwitstimmen: SPD 32,6 Prozent vor der CDU mit 22,5 und der PDS mit 22
Prozent.
Westhavelland: Görke direkt gewählt. Hochrechnungen sehen PDS-Bewerber
bei den Erststimmen weit vorne
(MAZ) Der Sieger heißt Christian Görke. Der Direktkandidat der PDS für die
Landtagswahl lag nach einer Hochrechnung des Landeswahlleiters gegen
20.30 Uhr nach Auszählung von etwa 95 Prozent aller abgegebenen
Erststimmen (92 von 96 Wahlbezirken) im Wahlkreis 4 weit vorne. Der
Prozentanteil für Görke schwankte zwischen 37 und 38 Prozent.
Manfred Lenz (SPD), der das Westhavelland bisher im Potsdamer Landtag
direkt vertreten hat, erhielt nach dieser Hochrechnung etwa 22 bis 23
Prozent. Ein ähnliches Ergebnis — etwas besser als Manfred Lenz — wurde
bis 20.30 Uhr für den CDU-Bewerber Dieter Dombrowski gemeldet. Nur
wenige Stimmen erhielten die Kandidaten von FDP (Sybille Heling 4,8
Prozent) und Bündnis 90/Die Grünen (3,2 Prozent). Erhard Löser, der für
die Allianz freier Wähler angetreten war, erhielt nach dieser
Hochrechnung 3,3 Prozent.
Im Landestrend lag das Ergebnis der Hochrechnung bei den Zweitstimmen.
Die SPD erhält über 30 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis 4. Die PDS
gewinnt hinzu und kann sich deutlich von der CDU absetzen, die etwa zehn
Prozentpunkte einbüßt. Weder Bündnisgrüne, noch FDP oder AfW können das
Ergebnis nachhaltig beeinflussen.
Der Wahlsieger hielt sich gestern Abend mit Kommentaren zu seinem
persönlichen Abschneiden noch bedeckt: “Das ist ein klarer Trend aber
mehr will
ich noch nicht sagen”, erklärte er. Er werte allerdings sowohl
die Wahlkreis-Hochrechnung als auch die landesweite Hochrechnung “als
deutliches Zeichen für einen Politikwechsel”. Der Partner für diesen
Politikwechsel könne die SPD sein. Der positive Trend bei den
Erststimmen ist für Görke “ein Zeichen, dass die PDS im Westhavelland
und im Dosseland bodenständige Politik betreibt. Das soll auch so bleiben.”
Tief enttäuscht nahm Dieter Dombrowski die Zwischenergebnisse zur
Kenntnis: “Wir müssen das genau auswerten und dann überlegen, wie damit
umzugehen ist.” Er persönlich, so Dombrowski in seinem kurzen Statement
gestern Abend, zweifele daran “ob eine Regierungsbeteilung für die
nächsten fünf Jahre gut für die CDU ist”. Dieter Dombrowski wird dem
neuen Landtag auf jeden Fall angehören, da er auf der Landesliste einen
sicheren Platz hielt.
Diesen sicheren Listenplatz bekam sein SPD-Mitbewerber Manfred Lenz
nicht. “Ich muss mit dem Ergebnis leben”, sagte er. “Ich freue mich,
dass wir bei den Zweitstimmen auch im Wahlkreis dem Landestrend gefolgt
sind.” Die SPD in Rathenow wolle nun die Zahlen analysieren. Lenz wird
nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag in die Kreisverwaltung zurückkehren.
Christian Görke hätte sein Landtagsmandat übrigens auch über die
Landesliste bekommen, wo er auf Platz 22 stand. Auch das hätte ihm für
weitere fünf Jahre auf dem Potsdamer Brauhausberg gereicht.
Im Wahlkreis 5, zu dem das Amt Nennhausen gehört, lieferten sich nach
Hochrechnungen der SPD-Bewerber Udo Folgart und die PDS-Bewerberin
Brigitte Noel ein Kopf-anKopf-Rennen mit leichten Vorteilen für Folgart.
Endgültige Ergebnisse, Berichte, Kommentare der Parteien und Meinungen
aus dem Wahlkreis 4 in unserer Ausgabe vom Dienstag.
Luckenwalde: “Die Prognosen waren schlimmer”. Erleichterung bei der SPD
bei Wahlparty im Kreishaus / Enges Rennen bei den Direktkandidaten
(MAZ) Sonntag, kurz vor 18 Uhr. Im Kreishaus in Luckenwalde, genauer: im
dortigen Sitzungssaal des Kreistags, ist von der angekündigten
“Wahlparty” wenig zu spüren. Der Raum ist fast leer. Erst nach und nach
kommen Gäste. Die Politiker, die sich schon eingefunden haben, sind
angespannt. Keiner weiß, wie die ersten Prognosen und Hochrechnungen
ausfallen werden.
Pünktlich um 18 Uhr ist es dann so weit. Die Prognose wird auf eine
Leinwand geworfen. Die SPD liegt auf Landesebene vorn, es folgen erst
die PDS, dann die CDU; die DVU hat es wohl auch geschafft. Die
Spannungskurve fällt ab. Der Kreistagsabgeordnete Falk Kubitza (SPD)
applaudiert spontan, als er erkennt, dass die SPD wohl stärkste Fraktion
bleiben wird.
Nachdem die grobe Richtung dieses Wahlabends sich abzeichnet, füllt sich
zusehends der Saal. Entspannt und froh gelaunt erscheinen auch Landrat
Peer Giesecke und der Kreis-Beigeordnete Detlef Gärtner (beide SPD).
“Ich bin sehr zufrieden. Die Prognosen waren schlimmer”, sagt Gärtner.
Der Landrat bekennt: “Ich bin hoch zufrieden.” Darüber, dass die
Koalition aus SPD und CDU in Potsdam fortgesetzt werden könne, sei er
“sehr froh”.
Dort, so der Landrat weiter, bestehe die Chance, auch innerhalb der
Koalition “Veränderungen vorzunehmen”. Was allerdings nicht heißen soll,
dass es ihn nun in ein Ministeramt dränge — worüber zuletzt wieder
spekuliert worden war. “Wir haben uns hier in den vergangenen Jahren
abgestrampelt, ich habe nichts dagegen, jetzt mit zu ernten”, sagt
Giesecke weiter. Er sei für acht Jahre (bis 2009) gewählt worden — “das
möchte ich gern hier zu Ende machen”.
Bei der CDU ist man dagegen weniger begeistert. “Wir sind über das
Ergebnis enttäuscht”, räumt der CDU-Kreistagsabgeordnete Andreas Krüger
ohne zu beschönigen ein. Er hoffe, dass SPD und CDU ihre Koalition in
Potsdam fortführen werden.
Bei der PDS blickt man angesichts der Stimmenzuwächse freundlicher in
die Runde. “Die Wähler haben ein deutliches Signal für mehr Soziales in
der Politik gegeben”, urteilt die Landtagsabgeordnete Kornelia Wehlan.
Doch dann heißt es für sie — wie für die anderen Direktkandidaten -
hoffen. Zum Redaktionsschluss bietet sich folgendes Bild: Im Wahlkreis
24 (Luckenwalde und Altkreis Jüterbog) führt Kornelia Wehlan mit 35
Prozent vor Steffen Reiche (SPD) mit gut 30 Prozent. Im Wahlkreis 23
(unter anderem Trebbin und Nuthe-Urstromtal) ging es noch deutlich
knapper zu. Klaus Bochow (SPD) 31,9 — Peter Dunkel (PDS) 31,3 Prozent.
Dahme-Spreewald: Frauen-Trio erringt Direktmandate. Tina Fischer (SPD)
gewinnt Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Werner Koch (PDS)
(MAZ) Drei Frauen ziehen direkt in den Landtag ein. Kerstin Osten, Karin Weber
(beide PDS) und Tina Fischer (SPD) erringen die regionalen Direktmandate.
Wahlkreis 26: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich Tina Fischer (8243
Stimmen) und PDS-Kandidat Werner Koch (8051). Erst im Schlussspurt
setzte sich die SPD-Kandidatin knapp ab, Joachim Kolberg (CDU) bekam
6267 Stimmen. Insgesamt wählten 28 737 Bürger (59,3 aller
Wahlberechtigten). Wahlkreis 27: Klare Siegerin ist Kerstin Osten (10
507). Sie verwies Frank Bettin (SPD/8174) und Detlef Karney (CDU/5868)
auf die Plätze. 30 106 Bürger wählten, Wahlbeteiligung: 57,7 Prozent.
Wahlkreis 28: Mit Kulturministerin Johanna Wanka (7780/CDU),
Sozialdezernentin Sylvia Lehmann (8804/ SPD) und der
PDS-Kreisvorsitzenden Karin Weber (9510) bewarben sich drei profilierte
Frauen um das Direktmandat. 34 023 Bürger nahmen ihr Stimmrecht wahr.
Wahlbeteiligung: 59,34 Prozent.
Bei den Zweitstimmen hat die SPD im Landkreis die Nase vorn. Sie bekam
31,68 Prozent. PDS (26,77 %), CDU (19,98 %) folgen auf den Plätzen. Die
DVU ist mit 5,8 % viertstärkste Partei, noch vor den Grünen (3,44 %) und
der FDP (3,37 %).
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