Lore Lierse in Schönow, Foto: ipr
(gegenrede.info) Pinnow (ipr) Eine Umfrage bei den insgesamt 13 Städten, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und beim Kreis Uckermark direkt hat ergeben, dass knapp einem Monat vor Meldeschluss noch keine Listen von DVU, NPD oder anderer rechtsextremer Wählergemeinschaften in der Uckermark eingereicht wurden. Lediglich das Amt Gerswalde verweigerte die Auskunft.
Das ist umso erstaunlicher, da bereits vor zwei Wochen durch die „Kommunalpolitische Vereinigung“ (KPV) der NPD verkündet worden war, dass es in Brandenburg keine Gebiete gäbe, in denen kein nationaler Politiker antreten wird. Die Antritte bei den Kreistagswahlen wurden als obligatorisch bezeichnet.
In einem Treffen am 06. Juli 2008, das im Nordosten Brandenburgs stattgefunden haben soll, sollen sogar schon die möglichen Kandidaten für die Kreistage und Städte versammelt gewesen sein, um parteiintern zu klären „wer wo antritt und wie die Unterstützungsunterschriften am effektivsten zu beschaffen sind.“
Bei diesem Treffen soll auch vertraulich mitgeteilt worden sein, welche Gebiete der DVU überlassen werden, und in welchen die NPD antritt. „Die Absprachen mit der DVU darüber sind konkret und abgeschlossen und werden von beiden Seiten eingehalten werden,“ heißt es dazu auf der Website der KPV.
So konsequent vertraulich scheint das allerdings die DVU in Brandenburg nicht zu sehen. Denn die hat bereits auf ihrer Website verkündet, dass man die Kandidaten für die Wahl zum Kreistag Barnim bereits bestimmt habe. Ob der NPD-Kreisverband Barnim/Uckermark damit wirklich zufrieden sein kann, darf bezweifelt werden. Hat er doch mit dem Kreisvorsitzenden Mike Sandow oder auch Lore Lierse seine Führungsfiguren im Barnim und nicht in der Uckermark.
Mögliche Kreise in denen die NPD kandidieren wird benennt die Bernauerin Lotte Lierse, Mitglied im Vorstand der KPV, indem sie darauf hinweist, „dass die NPD in den Landkreisen Oder-Spree und Oberhavel keine Unterstützungsunterschriften braucht – was auch für die Städte und Kommunen gilt, die in diesen Landkreisen liegen.“
Brandenburgs NPD hofft auf Unterstützung aus Sachsen. Dazu heißt es bei der KPV, „dass die Kräfte nach der erfolgreichen Wahl in Sachsen nun wieder frei sind, um in Brandenburg zu Hilfe zu kommen. Unterkünfte und Finanzmittel stehen zur Verfügung.“
Mike Sandow in Joachimsthal, Foto: ipr