Potsdam — Die rechtsextreme Deutsche Volksunion (DVU) will Zuschüsse für
ihre bildungspolitische Vereinigung “Brandenburg gestalten” einklagen. Der
Entwurf des Doppelhaushalts 2005/06 sieht eine Gesetzesänderung vor, wonach
nur noch Stiftungen und kommunalpolitische Vereinigungen unterstützt werden,
deren nahestehende Partei seit mindestens drei Legislaturperioden im Landtag
vertreten ist. Damit hätte die DVU keinen Anspruch auf eine Förderung. Es
geht um Zuschüsse von mehr als 20 000 Euro.
Die Partei war 1999 erstmals mit fünf Abgeordneten in den Brandenburger
Landtag eingezogen, seit den Wahlen 2004 verfügt sei über sechs Sitze. Der
CDU-Innenexperte Sven Petke verwies darauf, daß die DVU über keine
kommunalpolitische Basis verfüge. Seiner Ansicht nach ist die
Gesetzesänderung mit der Verfassung vereinbar. Würden Rechtsextremisten für
den Bundestagswahlkampf staatliches Geld erhalten, wäre dies sehr
schmerzhaft, sagte Petke. Die DVU plant ein Wahlbündnis mit der NPD.
Die PDS enthielt sich im Finanzausschuß der Stimme. “Wir sind der
Auffassung, daß die Auseinandersetzung mit der DVU politisch geführt werden
muß. Änderungen der Geschäftsordnung oder andere Finessen sind im Umgang mit
dieser Partei ungeeignet”, sagte PDS-Geschäftsführer Heinz Vietze. Die PDS
erwarte, daß der geplante Beschluß bis zur zweiten Lesung des Haushalts
juristisch geprüft wird. Eine womöglich erfolgreiche Verfassungsklage würde
die DVU unnötig aufwerten.