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Antifaschismus

Eberswalde blieb nazifrei

INFORIOT Keine Nazide­mo: Die zweite schwere Schlappe inner­halb ein­er Woche musste die Neon­aziszene in Nor­dost-Bran­den­burg ein­steck­en. Am Sam­stag (dem 5. Juni) wollte die “Kam­er­ad­schaft Märkisch-Oder Barn­im” (KMOB) in Eber­swalde demon­stri­eren. Das Bünd­nis “Bran­den­burg Naz­ifrei” (ein Zusam­men­schluss von Antifa­grup­pen, Zivilge­sellschaft und Parteien) hat­te zu Block­adeak­tio­nen aufgerufen.

Die Neon­azis kamen dann erst gar nicht. Am Vortag der Demo hat­ten sie wegen des zu erwartenden Wider­stands ihren Aufzug abge­sagt. “Das ist eine empfind­liche und pein­liche Nieder­lage für die Recht­en”, freute sich die Sprecherin von “Bran­den­burg Nazifrei”. 

Die etwa 300 Men­schen, die für die antifaschis­tis­che Block­ade angereist waren, feierten in bester Laune und bei schön­stem Som­mer­wet­ter am Eber­swalder Bahn­hof ihren Erfolg: Wieder eine Nazide­mo verhindert.

Am Woch­enende vorher, am 29. Mai, hat­te die KMOB ver­sucht, in Bernau zu demon­stri­eren. Die 90 Neon­azis kon­nten damals angesichts ein­er 500 Men­schen starken Block­ade keinen einzi­gen Meter laufen.

In Eber­swalde erschienen am Rand nur vere­inzelt diejeni­gen Recht­en, die offen­bar die Nachricht von der eige­nen Demoab­sage nicht erre­icht hatte.

Die Polizei nahm am Rande der antifaschis­tis­chen Kundge­bung eine Per­son aus noch unbekan­nten Grün­den in Gewahrsam. Son­st kam es zu keinen größeren Zwischenfällen.

Die KMOB hat für die näch­sten Wochen noch drei weit­ere Demon­stra­tio­nen angekündigt: Am 12. Juni in Bad Freien­walde, am 19. Juni in Straus­berg und am 10. Juli in Man­schnow (Küstriner Vor­land). “Bran­den­burg Naz­ifrei” hat auch in diesen Orten Proteste angekündigt.

Die Demon­stra­tion der KMOB in Eber­swalde hat­te unter dem zynis­chen Mot­to “Gegen linke Gewalt” ste­hen sollen. Denn das Demo­da­tum fiel auf das Woch­enende nach dem zehn­ten Jahrestag des Mordes an Falko Lüd­ke — der linke Punk war am 29. Mai 2000 von Neon­azis in Eber­swalde ermordet worden.

Die Demon­stra­tion in Bad Freien­walde soll indes unter dem nicht min­der zynis­chen Mot­to “Für ein freies Jugendzen­trum” stat­tfind­en — das Datum ist der zweite Jahrestag des Bran­dan­schlags auf das alter­na­tive Jugendzen­trum Maquis in Bad Freien­walde, das in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 2008 von einem Neon­azi niederge­bran­nt wurde.

Die Demo in Man­schnow hinge­gen soll sich “gegen Kinder­schän­der” richt­en. In Gor­gast, ganz in der Nähe von Man­schnow, wurde vor weni­gen Tagen ein behin­dert­er Jugendlich­er sex­uell miss­braucht — die mut­maßlichen Täter gehören der Neon­aziszene an.

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