KÖNIGS WUSTERHAUSEN Nach einem rassistischen Angriff auf drei Asylbewerber aus Bhutan hat das Amtsgericht Königs Wusterhausen gestern einen 28-jährigen Rechtsextremen zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt.
Bei dem mehrfach vorbestraften Marcel K. sei eine weitere Bewährungsstrafe für das Gericht nicht mehr in Frage gekommen, teilte der Verein Opferperspektive nach der Urteilsverkündung auf Anfrage mit. Der Täter habe bereits elf Vorstrafen, unter anderem wegen illegalen Waffenbesitzes und der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen. Zudem habe er in der Vergangenheit schon mehrfach gegen Bewährungsauflagen verstoßen. Das Urteil erging den Angaben zufolge wegen Körperverletzung und Beleidigung.
Der Rechtsextremist hatte am 28. April 2004 mit weiteren Anhängern der rechten Szene die drei Asylbewerber an einer Tankstelle in Königs Wusterhausen angegriffen. Eines der Opfer musste wegen der erlittenen Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Nach Angaben der Opferperspektive haben sich die drei Bhutanesen nach dem Angriff wochenlang nicht mehr bei Dunkelheit auf die Straße gewagt.
Beim Prozessauftakt Ende Juli hatten Freunde des Angeklagten angegeben, von den Asylbewerbern provoziert worden zu sein. Sie hätten “uns grinsend angeschaut”, sagte ein Zeuge.