Weihnachten — für viele die schönste Zeit des Jahres — steht vor der Tür. Um auch die Rathenower Bevölkerung auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage einzustimmen, wurde am 4. Dezember 2009 auf dem Märkischen Platz der jährliche Weihnachtsmarkt eröffnet. Umgeben von Tannen und mit vielen Ständen für jung und alt versehen, lädt der Weihnachtsmarkt zu einem gemütlichen Beisammensein mit Freunden, Verwandten oder Bekannten ein. Dürfte mensch meinen.
Tatsächlich konnte bei genauerer Betrachtung hinter einem Verkaufsstand für Glühwein der Rathenower (Neo)nazi Benjamin Kuhirt, der als einer der Rädelsführer der verbotenen Kameradschaft “Sturm 27” gilt, erkannt werden. Dafür bekam er von der Stadt, die noch am 25. Mai dieses Jahres für ihr Engagement gegen “Rechtsextremismus” ausgezeichnet wurde, einen Gewerbeschein.
Schon beim ersten vorbeigehen, lässt sich dann auch die bevorzugte Kundschaft dieses Standes erahnen. So sind neben dem ehemaligen Vorsitzenden des NPD Stadtverbandes Marcell Horlebeck, gegen den zurzeit eine Gerichtsverhandlung wegen Körperverletzung läuft, täglich auch zahlreiche andere (Neo)nazis an diesem Stand anzutreffen.
Damit jedoch nicht genug. Personen die nicht in das (neo)nazistische Weltbild passen, mussten bereits, ausgehend von diesem Verkaufsstand, durch verbale Aggressionen und Rempeleien erfahren, dass sie auf diesem Weihnachtsmarkt nicht willkommen sind.
Wir fordern die Stadtverwaltung deshalb auf künftig umsichtiger bei der Organisation ihrer Festivitäten zu verfahren und sich ihr durchaus positives Engagement gegen (Neo)nazis in den letzten Jahren nicht durch solche Rückschläge negieren zu lassen.