WITTSTOCK In der Wittstocker St.-Marien-Kirche werden künftig häufiger
Veranstaltungen angeboten, das Gotteshaus öffnet sich einem noch größeren
Publikum. Hintergrund ist auch die finanzielle Beteiligung des Landes an der
dringenden Sanierung des Kirchendaches. So wird es im Juni eine Ausstellung
über Gefahren durch Rechtsextremismus geben. Der Titel: “Die braune Falle -
Eine rechtsextremistische Karriere”.
Die Ausstellung des Bundesamtes für Verfassungsschutz wurde in diesem Jahr
bereits in Schwerin gezeigt. Wittstock ist vorläufig der einzige
Ausstellungsort im Land Brandenburg. Eröffnung in der St.-Marien-Kirche soll
am 3. Juni sein. Superintendent des Kirchenkreises, Heinz-Joachim Lohmann,
will versuchen, Innenminister Jörg Schönbohm als Eröffnungsgast zu gewinnen.
Rund zwei Wochen wird sie in Wittstock gezeigt, danach wandert die
Ausstellung nach Berlin weiter.
Vor allem Jugendliche sollen angesprochen werden. Die Ausstellung zeigt eine
“rechtsextremistische Karriere” in sechs Stationen. “Mario S.” ist ein
Jugendlicher wie viele andere. Schule langweilt ihn, die Eltern
interessieren sich kaum für seine Probleme, er hat nur wenige Freunde. Das
macht ihn anfällig für die rechtsextremistische Szene. In Wort und Bild wird
dann gezeigt, wie und warum junge Leute in die “braune Falle” tappen.
Dabei informiert die Ausstellung über den typischen Musikgeschmack der
Szene, die Verbreitung rechtsextremistischen Gedankenguts im Internet, das
zweifelhafte “Kameradschaftsgefühl”, über die unterschiedlichen
Gruppierungen und Publikationen. Gezeigt wird, wie Mario S. vom Verführten
zum Verführer wird. Es gibt Infotafeln zur rechtsextremistischen
Weltanschauung und ihren Wurzeln. Den Abschluss bilden die Themen
“Rechtsextremistische Gewalt” und “Aussteiger” sowie das Fazit: “Demokratie
schützen” und “Zivilcourage zeigen”.
Besonders Schulen und Jugendklubs der Region sind eingeladen, die
umfangreiche Ausstellung zu besuchen. Neben den Infotafeln soll es auch ein
PC-Terminal geben, das einen kompakten Überblick über die Themen erlaubt.