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Eisenhüttenstadt aufrütteln

Eisen­hüt­ten­stadt (MOZ) Am Dien­stag erhielt die Hein­rich-Heine-Realschule als
13. Schule in Bran­den­burg den Titel “Schule ohne Ras­sis­mus — Schule mit
Courage” ver­liehen. Mit dem Pro­jekt set­zen sich Schüler und Lehrer für ein
soziales, sol­i­darisches und friedlich­es Miteinan­der und für eine
Gesellschaft ohne Ras­sis­mus und Diskri­m­inierung ein. Die
Hein­rich-Heine-Schule beteiligt sich als erste Schule Eisen­hüt­ten­stadts an
der bun­desweit­en Aktion, die ein öffentlich­es Zeichen für den demokratischen
Umgang mit Anderen set­zt. Pate des Pro­jek­ts ist Rain­er Barcikowski,
Arbeits­di­rek­tor im EKO

“Mit dem Titel “Schule ohne Ras­sis­mus — Schule mit Courage” sind wir eine
große Verpflich­tung einge­gan­gen”, meint Nor­bert Neu­mann, Direk­tor der
Hein­rich-Heine-Realschule. Die gelte es jet­zt mit Leben zu erfüllen. Am
Dien­stag hat er den Titel in Form eines Schildes in Emp­fang genom­men. Nach
Ostern wird es, für alle sicht­bar, im Ein­gangs­bere­ich neben dem Namensschild
der Schule prangen. 

Um den Titel tra­gen zu dür­fen, mussten sich min­destens 70 Prozent aller
Schulzuge­höri­gen mit ihrer Unter­schrift gegen Intol­er­anz und Rassismus
wen­den. Gesam­melt haben diese Unter­schriften zwölf Schüler der 8. bis 10.
Klasse, die sich zu ein­er Ini­tia­tiv­gruppe zusam­men­schlossen und erfolgreich
Überzeu­gungsar­beit leis­teten. 78 Prozent ihrer Mitschüler und Lehrer konnten
sie von der Idee begeistern. 

Weit­ere Bedin­gung war ein promi­nen­ter Pate, der die Pro­jek­te der Schule
unter­stützt. Den fan­den die Jugendliche in EKO-Arbeits­di­rek­tor Rainer
Bar­cikos­ki. Der ließ es sich nicht nehmen, gestern Mit­tag einige Grußworte
an Schüler und Lehrer zu richt­en. “Unsere Region kann nur leben, wenn wir
uns zur Tol­er­anz verpflicht­en”, sagte Bar­cikows­ki und ver­wies auf die
Bedeu­tung, die aus­ländis­che Märk­te für ein­heimis­che Unternehmen wie das EKO
haben. Gle­ichzeit­ig sicherte er der Realschule finanzielle Unterstützung
durch das EKO und seine Stiftun­gen bei der Umset­zung von Pro­jek­ten zu. 

Aktio­nen, in denen die Schüler für Tol­er­anz und Zivil­courage wer­ben und
Zeichen gegen Frem­den­feindlichkeit und Ras­sis­mus set­zen, gehören seit über
einem Jahr zum Schu­lall­t­ag. “Am wichtig­sten ist es, den All­t­agsras­sis­mus in
den Griff zu bekom­men”, meint Schul­sozialar­bei­t­erin Ute Ebert. “Auf
kör­per­liche Gewalt wird man schnell aufmerk­sam, viel schlim­mer sind jedoch
die ver­balen Angriffe.” Der Ton auf dem Schul­hof sei härter gewor­den. Da
wür­den Mitschüler schon mal mit “Behin­di”, “Spasti” oder “schwule Sau”
betitelt. For­men von Intol­er­anz, die the­ma­tisiert wer­den müssten. “Wir
ver­suchen, mit den Schülern ins Gespräch zu kom­men, um zu ver­hin­dern, dass
so etwas nor­mal wird”, so Ute Ebert. 

“Am 16. April wollen wir uns an der Gedenkver­anstal­tung zum 60. Jahrestag
der Befreiung des KZ Sach­sen­hausen beteili­gen”, erzählen Hele­na Drange und
Vanes­sa Uthe von der Schüler-Ini­tia­tiv­gruppe. Die Schule will sich dort mit
einem Stand präsen­tieren. Im Mai sollen Über­lebende des Konzentrationslagers
zu Gesprächen in den Unter­richt ein­ge­laden wer­den. “Uns war es wichtig ein
Zeichen gegen Ras­sis­mus und Intol­er­anz zu set­zen und die Stadt wieder
aufzurüt­teln”, fasst Ute Ebert zusammen. 

Rain­er Bar­cikows­ki regte nach der Ver­anstal­tung an, die Ortseingangsschilder
mit der Auf­schrift “Kein Platz für Ras­sis­mus” zu reak­tivieren. “Diese
Schilder sind für die Stadt unverzicht­bar”, so Bar­cikows­ki, der selb­st eine
Paten­schaft für eines der Schilder über­nom­men hat­te. Die Schilder waren 2000
von der Stadtver­wal­tung aufgestellt, nach wieder­holten Beschädi­gun­gen aber
wieder abgenom­men und ein­ge­lagert worden.

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