SPREMBERG Eine verurteilte Brandstifterin aus der rechten Szene soll im Land
Brandenburg Beamtin im Strafvollzug werden. Nach einem am Dienstag
veröffentlichten Bericht des Berliner Stadtmagazins “Tip” hatte die Frau mit
zwei Mittäterinnen 1992 Molotowcocktails gegen die Holztüren eines
Asylbewerberheimes in Lübbenau geschleudert. 1993 wurde die damals
22-Jährige vom Jugendschöffengericht des Kreisgerichtes Lübben der
“gemeinschaftlichen vorsätzlichen Brandstiftung in einem schweren Fall in
Tateinheit mit dem Verstoß gegen das Waffengesetz” schuldig gesprochen. Von
der zweieinhalbjährigen Haftstrafe saß die Frau zwei Drittel ab.
Auch nach der Haftentlassung 1994 soll die Frau dem Bericht zufolge keinen
Hehl aus ihrer Gesinnung gemacht haben. Inzwischen jedoch will die allein
Erziehende Mutter von drei Kindern nach eigenen Angaben nichts mehr mit der
rechten Szene tun haben. Sie arbeitet in der Justizvollzugsanstalt
Spremberg, wo sie gegenwärtig ihr das in der Ausbildung zur
Justizvollzugsobersekretäranwärterin vorgeschriebenes Praktikum absolviert.
Im Jugendstrafvollzug solle sie unter anderem verhindern, dass aus
jugendlichen Straftätern mit rechtsextremistischem Hintergrund gestandene
Neonazis werden.
Das Brandenburger Justizministerium wollte sich zu dem Fall nicht äußern.
“Aus Gründen des Datenschutzes” würden konkrete Angaben nicht gemacht.