Spree-Neiße. Geld statt Wertgutscheine für Asylbewerber. Dafür solle man sich gegenüber der Landesregierung einsetzen, hatte die PDS im Kreistag gefordert. Damit sollen Vorurteile abgebaut und Integrationsmöglichkeiten verbessert werden. Aber abgestimmt wurde im Kreistag über den Antrag nicht. Er wurde erst einmal vertagt. Die Kreistagsmehrheit folgte dem Vorschlag von CDU-Fraktions-Chef Detlef Lischka, der den Vorschlag noch einmal im Sozialausschuss behandelt wissen wollte. Lischkas Argumentation: Nicht jeder Abgeordnete habe sich vorher mit dem Thema intensiv beschäftigen können. Landrat Dieter Friese (SPD) unterstützte beide Seiten. Er stimmte der PDS zu, dass die Wertschein-Regelung überholt sei. Durch die Regelung, dass maximal zehn Prozent als Wechselgeld herausgegeben werden dürfte, ergäben sich weitere Probleme. Friese sprach von einer “mafiaartigen Struktur ” , die sich herausbilde. Die Abschaffung des Wertgutschein-Systems würde den Kreis 25000Euro sparen. Friese unterstützte aber auch den CDU-Antrag: Im Sozialausschuss könne man engagierte Asylbewerber einladen und ihnen eine Bühne geben. “Ich weiß, dass es noch eine ganze Menge anderer Probleme in diesem Bereich gibt. ” Für Kerstin Nedoma und Birgit Wöllert (beide PDS) war im Anschluss klar: Die Kreistags-Mehrheit aus SPD und CDU habe ihre Zustimmung für mehr Humanität im Umgang mit Minderheiten verweigert.
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