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Polizei tappt nach Anschlag auf Todesmarsch-Museum noch im Dunkeln

Witt­stock (ddp-lbg). Bei der Suche nach den Tätern des Bran­dan­schlags auf das Todes­marsch-Muse­um Below­er Wald bei Witt­stock gibt es weit­er­hin keine heiße Spur. Es sei «nichts Neues» zu ver­melden, sagte ein Sprech­er des Polizeis­chutzbere­ich­es Neu­rup­pin am Son­ntag. Die zehnköp­fige Son­derkom­mis­sion (Soko) «Below» werte derzeit Spuren aus. Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) schloss einen Zusam­men­hang mit ähn­lich gelagerten Über­grif­f­en in Meck­len­burg-Vor­pom­mern nicht aus. Deshalb werde bei der Täter­suche mit den Sicher­heits­be­hör­den des Nach­bar­lan­des eng zusammengearbeitet.
Dem Polizeis­prech­er zufolge arbeit­et die Soko an der Auswer­tung «umfan­gre­ichen» Mate­ri­als, zu dem unter anderem die Auf­nah­men der Überwachungskam­eras an der Mahn- und Gedenkstätte gehören. Die Bilder hät­ten jedoch keine gute Qual­ität. Ein Augen­merk liege auch auf dem Brandbeschle­u­niger, mit dem das Gebäude in Brand geset­zt wer­den sollte. Die Soko ruft die Bevölkerung auf, mögliche Beobach­tun­gen zu verdächti­gen Per­so­n­en oder Fahrzeu­gen zu melden. Das Land Bran­den­burg hat zur Ergrei­fung der Täter 10 000 Euro Beloh­nung ausgesetzt.
Schön­bohm sieht den Bran­dan­schlag auf das Todes­marsch-Muse­um als über­legt vor­bere­it­ete «Einzeltat». Ob die Täter aus Bran­den­burg oder anderen Bun­deslän­dern kom­men, sei nicht klar, sagte der Min­is­ter. Der CDU-Poli­tik­er betonte, Bran­den­burg werde sein­er Lin­ie bei der Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus nach dem Bran­dan­schlag von Witt­stock treu bleiben. Denn der «hohe Repres­sions­druck» habe sich pos­i­tiv aus­gewirkt. Recht­sex­trem­istis­che Straftat­en seien in der Mark ins­ge­samt zurück­ge­gan­gen. Auch das Ein­satzkonzept der «Tomeg» (Täteror­i­en­tierte Maß­nah­men gegen extrem­istis­che Gewalt) «bleibt wie es ist». Die Gruppe habe im vor­liegen­den Fall «nicht ver­sagt». Sie arbeite vor­beu­gend — bis in die Eltern­häuser hinein.
Der Anschlag war in der Nacht zu Don­ner­stag verübt wor­den. Die Feuer­at­tacke hat­te den Haup­traum der Ausstel­lung ver­nichtet. Die vor dem Gebäude ste­hende Mahn­säule und das Podest wurde mit recht­sradikalen Sym­bol­en und anti­semi­tis­chen Schmier­ereien besudelt. In der Meck­len­burg-Vor­pom­mern gab es in der Fol­gezeit zwei weit­ere Schän­dun­gen. In der Nacht zu Fre­itag beschmierten Unbekan­nte in Greves­mühlen einen Gedenkstein auf dem ehe­ma­li­gen jüdis­chen Fried­hof mit einem Hak­enkreuz. In der Nacht zu Sam­stag wur­den in Büt­zow zehn Grab­steine zum Teil voll­ständig zer­stört. Nach Polizeiangaben waren auch Ruh­estät­ten jüdis­ch­er Men­schen betrof­fen. Zudem sprüht­en die Täter mit rot­er Farbe ein Hak­enkreuz und Runen auf die Inschriften.

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