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Entschuldigung wegen NPD-Redner

(BM) Fürsten­walde — Der SPD-Kom­mu­nalpoli­tik­er Gün­ter Lahayn hat sich bei der
Stadtverord­neten­ver­samm­lung Fürsten­walde (Oder-Spree) dafür entschuldigt, bei der
Anti-Kriegs-Kundge­bung vor ein­er Woche den NPD-Bun­desvor­sitzen­den Udo Voigt
auf die Red­nerliste geset­zt zu haben. “Wir haben die Entschuldigung
angenom­men”, sagte anschließend die Sprecherin der Fürsten­walder “Plat­tform gegen
Rechts”, Gabi Moser. 

Der Mann, der die NPD umarmte

Kopf der Woche: Gün­ter Lahayn (SPD) sorgte für Wirbel bei Friedensdemo

Eigentlich schrillen beim The­ma NPD die Alar­m­glock­en. Umso lauter wird der
Auf­schrei, wenn plöt­zlich ein Sozialdemokrat die The­o­rie der Umarmung
missver­ste­ht. Gün­ter Lahayn, der Stadtverord­neten­vor­sitzende aus Fürstenwalde
(Oder-Spree), brachte es mit sein­er wohlwol­len­den Hal­tung zur recht­sex­tremen Partei
in dieser Woche zu lan­desweit­er Berühmtheit. Lahayn ließ NPD-Bun­de­schef Udo
Voigt aus­gerech­net auf ein­er Friedens­de­mo ans Red­ner­pult. “Jed­er der Dampf
ablassen will, soll dazu die Möglichkeit haben”, hat­te Lahayn seine abstruse
Ven­tilidee erk­lärt. Nach seinem Demokratiev­er­ständ­nis müsse man auch
Ander­s­denk­ende zu Wort kom­men lassen, maßregelte Lahayn seine Kri­tik­er. Das schlug
Wellen. Selb­st im Land­tag wurde der unge­heuer­liche Vor­fall besprochen.
Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU)
drück­ten ihr Unver­ständ­nis aus. Erst danach wurde Lahayn etwas klein­laut. Er habe
eine Eskala­tion mit den Recht­en ver­hin­dern wollen. Schließlich entschuldigte
sich der 70-Jährige gegenüber den Stadtverord­neten. Die Fürstenwalder
“Plat­tform gegen Rechts”, der Lahayn selb­st ange­hört, nahm die Entschuldigung gestern
an, ein bit­ter­er Beigeschmack bleibt. Hat­te das lan­desweite “Aktions­bünd­nis
gegen Recht­sex­trem­is­mus” doch fast zeit­gle­ich zum Voigt-Auftritt vor der
Umar­mung Recht­sex­tremer auf Friedens­demos gewarnt. Lahayn hat­te den Spieß einfach
umge­dreht und die NPD umarmt. Die freute sich. Den Namen Gün­ter Lahayn wird
man sich nach dessen verzweifel­tem Ver­such bei der Lan­des-SPD merken. 

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