Halbe. Am kommenden Samstag wollen in Halbe, südlich von Berlin, alte und neue Faschisten wieder einmal ihrer »Helden« gedenken. Magnet der rechten Pilgerei ist der nahe Halbe gelegene Waldfriedhof, auf dem etwa 20000 Soldaten Nazideutschlands begraben liegen, die kurz vor der Befreiung im Jahr 1945 bei den Schlachten gegen die Rote Armee umgekommen waren. In den Halber Wäldern starben zudem rund 20000 Rotarmisten sowie Zwangsarbeiterinen und Zwangsarbeiter, Wehrmachtsdeserteure und Zivilisten.
Die Gerichte hatten zu Wochenbeginn die Weichen für den rechten Aufmarsch gestellt: Das zuständige Verwaltungsgericht erklärte ein vom Polizeipräsidum Frankfurt/Oder verhängtes Verbot für rechtswidrig. Im Vorjahr beteiligten sich etwa 700 Rechtsextreme an der Aktion anläßlich des von den deutschen Faschisten in »Heldengedenktag« umbenannten »Volkstrauertages«.
Ein antifaschistisches Bündnis »NS-Vererrlichung stoppen« hat gemeinsam mit der VVN-BdA zu einer Gegenkundgebung (10 Uhr) in die Halber Teichmannstraße Ecke Baruther Straße aufgerufen. Das »Aktionsbündnis gegen Heldengedenken und Naziaufmärsche« veranstaltet ab 12 Uhr an der Halber Kirche eine »Antiheldische Lesung«.
* Informationen: redhalbe.de.vu sowie aktionsbuendnis-halbe.de