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Erneut “Heldengedenken” in Halbe?

Von Lothar Bassermann

Neo­faschis­ten wollen sich am Sam­stag zu einem »Heldenge­denken« auf dem Sol­daten­fried­hof der bran­den­bur­gis­chen Gemeinde Halbe tre­f­fen. Das teilte das Bünd­nis »NS-Ver­her­rlichung stop­pen« am Fre­itag in ein­er Erk­lärung mit. Der recht­sex­treme »Fre­un­deskreis Halbe« wolle demzu­folge mit seinen Anhängern gegen elf Uhr zu dem Fried­hof marschieren. Die Aktion habe kon­spir­a­tiv­en Charak­ter und sei bish­er nicht angemeldet. Die Antifaschis­ten haben angekündigt, ab zehn Uhr in Halbe eine Protestkundge­bung durchzuführen.

Zulet­zt sind die Recht­en bei ihren Aktio­nen in Halbe – 2005 pil­gerten mehr als 1700 Neon­azis zu dem Sol­daten­fried­hof – zunehmend auf Wider­stand gestoßen. Auch die Neuregelung des bran­den­bur­gis­chen Gräberge­set­zes im ver­gan­genen Jahr bere­it­et den Recht­sex­tremen Kopfzer­brechen. Seit Inkraft­treten der Regelung ist das Betreten des Fried­hofes für sie tabu. Hin­ter­grund des »Heldenge­denkens« ist der Tod von rund 20 000 Wehrma­chtssol­dat­en in der Region kurz vor der Befreiung vom Faschis­mus im April 1945 bei den Kämpfen vor Berlin. Die Recht­en verk­lären die deutschen Sol­dat­en zu »Helden des Volkes«. Bei der soge­nan­nten Kesselschlacht in den Wäldern um Halbe kamen auch unzäh­lige Rotarmis­ten, Zivilis­ten, Zwangs­arbeiter und Deser­teure ums Leben, die zum Teil auch auf dem Sol­daten­fried­hof beige­set­zt sind.

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