Hoyerswerda. Innerhalb einer Woche ist der zweite rechte Aufmarsch in Hoyerswerda von der Stadtverwaltung verboten worden. Der Oberbürgermeister Horst-Dieter Brähmig (PDS) habe das Verbot gegen die am kommenden Sonntag geplante Kranzniederlegung unterschrieben, teilte Bau-Bürgermeister Stefan Skora (CDU) gestern Abend mit. Noch im Laufe des Tages war die Stadt laut Rathaussprecher Sandro Fiebig mit der Gefahrenanalyse beschäftigt.
Zum Aufmarsch am 17. November hatten die rechtsgerichtete “Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft” und verschiedene Gruppierung aus dem selben politischen Spektrum aufgerufen. Angemeldet wurde die Versammlung am Hoyerswerdaer Kriegerdenkmal von einer Privatperson aus Westdeutschland. Laut deren Angaben wollten sich am Volkstrauertag 35 Menschen treffen und umrahmt von Fackelschein Kränze niederlegen. Indes wurden Befürchtungen laut, dass die Neonazi-Szene geschlossen von einer mittlerweile verbotenen Demonstration im brandenburgischen Städtchen Halbe nach Hoyerswerda umgeleitet werden sollte.
Ungeachtet dessen verdichten sich Gerüchte, dass am 7. Dezember die nächste rechtsgerichtete Demonstration in der Kreisfreien Stadt stattfinden soll. Gehört habe man davon, aber eine Anmeldung liege noch nicht vor, sagte Fiebig.
Der 7. Dezember gilt als Ersatz für die in der Vorwoche verbotene Demonstration rechtsgerichteter Kräfte anlässlich des Gedenktages für die Reichskristallnacht. Engagierte Bürger hatten darauf reagiert und zu einer Gegendemonstration aufgerufen, die nach Bekanntwerden des Verbots abgesagt worden war.