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Erste revolutionäre 1.Mai-Demo in Potsdam”

Es begann auf der etwa 250–300 Men­schen starken traditionellen
Gew­erkschfts­de­mo, wo sich 50–60 Leute hin­ter einem grü­nen Trans­par­ent mit
Wild­cat und dem Schriftzug: “FRANZÖSISCH LERNEN – Nieder mit der
Lohnar­beit – Kap­i­tal­is­mus abschaf­fen.”, ver­sam­m­m­melt hatten.
Der schwarz-rote Block (der mit der schwarzroten Regierung nichts – mit
den schwarzroten Fah­nen der anar­chis­tis­chen Gew­erkschafts­be­we­gung viel zu
tun hat) lief am Ende der Demo, war aber zeitweise bena­he so laut wie der
Spiel­mannszug der vorneweg vor sich hin­trom­melte. Die Mit­glieder der
großen Zen­tral­gew­erkschaften die im hin­teren Teil des Demozuges liefen,
kon­nten sich Parolen wie „Alles für alle und zwar umson­st“, “Stress, kaum
Geld und keine Zeit -. Das ist freie Lohnar­beit“ anhören; was sie teils
irri­tiert, teils fre­undlich auf­nah­men. Ungewöhn­lich müssen sie es auch
gefun­den haben, da sie den ersten linksradikalen Block auf ein­er Potsdamer
1. Mai – Demo gese­hen haben, der jemals existierte.

Nach ein paar hun­dert Metern der sehr kurzen Demor­oute, wedelte plötzlich
eine schwarzrote Fahne aus einem leer­ste­hen­den Haus in der
Char­lot­ten­straße — beim näherkom­men kon­nte man auch Trans­par­ente und
ver­mummte Gestal­ten ent­deck­en… Die lei­der nur sym­bol­is­che Hausbesetzung
löste großen Jubel und lautes skandieren von Haus­be­set­zer­slo­gans aus, die
in der ehe­ma­li­gen Beset­zerIn­nen­hochburg Pots­dam dur­chaus noch geläufig
sind. Vom Rest der offiziellen Demor­oute zum Luisen­platz ist nichts
wichtiges zu sagen, sodaß der Gedanke aufkam, ein­fach weiterzulaufen…
Gesagt getan!: Statt lange Reden gut­bezahlter Funk­tionäre zu hören und
dabei Würstchen zu kauen und Bier zu trinken, ver­sucht­en die schwarz/roten
Demon­stran­tInnen zaghaft mit dem „Franzö­sisch ler­nen“ zu begin­nen und
bogen unangemelde­ter­weise in den „Broad­way“, die zen­trale Potsdamer
Flanier­meile ein. Die damit ent­standene erste rev­o­lu­tionäre erste Mai Demo
in Pots­dam lief unge­hin­dert ein ganzes Stückchen.(die meis­ten Potsdamer
Bullen sind nach Berlin abkom­m­mandiert) Dabei wur­den noch diverse Flugis
von uns und anderen linken Grup­pen aus Pots­dam unter´s staunende Volk
gebracht und fröh­lich weit­er Parolen gerufen…, schließlich löste sich
die Demo in der Nähe der Scheinbe­set­zung auf.

Bilanz:

Fes­t­nah­men: keine

Auf­se­hen: rel­a­tiv groß

Teil­nehmerzahl: dafür das ja noch die scheiß Nazi­aufmärsche ver/behindert
wer­den müssen und es ein erster Ver­such war recht gut
Stim­mung: ein biss­chen mehr Pow­er täte nicht schlecht, aber nun haben wir
ja bis zum näch­sten Jahr noch viel Zeit ” franzö­sisch zu lernen ”

Alles in allem ganz gelungen.

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