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Erster Mai in Potsdam: DGB-Demo mit Antifabeteiligung

Tre­ff­punkt war die Nord­seite vom Platz der Ein­heit um 10 Uhr. Auf dem Weg zum Tre­ff­punkt fiel auf, das kaum Polizeikräfte vor Ort waren – Ver­mut­lich waren sie alle nach Berlin abkom­mandiert wor­den. Jeden­falls trug dies stark zur gelösten Stim­mung der Demo bei.

Der Sol­id-Lau­ti war mit Abstim­mar­beit­en beschäftigt, während der Fan­faren­zug im kli­ma­tisierten Großreise­bus ein­traf und seine Trompe­ten putzte. Als­bald set­zte sich die bunte Menge mit cir­ca halb­stündi­ger Ver­spä­tung in Bewe­gung – Der Tran­spi­block mit eini­gen schwarzgekei­de­ten Per­so­n­en fol­gte dem gemis­cht­en Haufen, beste­hend aus Bürg­erIn­nen, Arbei­t­erInnnen und Gew­erkschaf­terIn­nen. Es wur­den schwarz/rote Fah­nen geschwenkt, der Rev­o­lu­tionär­Sozial­is­tis­cheBund war am Start und viele Fly­er taucht­en auf der poli­tisch inhaltsvollen Demon­stra­tion auf. Das Mit­ten-Fron­tran­spi forderte: “Wir wollen alles…Kapitalismus abschaffen…Für eine Welt, frei von Unterdrückung!”

Die Route führte die rund 200 Teil­nehmerIn­nen um den Platz der Ein­heit herum, an der Wil­helm­ga­lerie vor­bei, auf die Char­lot­ten­straße. Auf Höhe Wil­helm­ga­lerie begann sich der autonome Block zu formieren und die ersten kraftvollen Sprechchöre wur­den laut. Mit Parolen gegen Arbeit­splatz- und Sozial­ab­bau, gegen Kap­i­tal­is­mus, gegen das Sys­tem und für mehr Bauwa­gen­plätze ging es zum Luisen­platz. Die Demo wurde die ganze Zeit von ein­er hand­voll vol­lkom­men ver­peil­ter Streifen­polizis­ten begleit­et – wie sich später noch rausstellen sollte.

Am Bran­den­burg­er Tor gab es keinen Kon­sens zwis­chen Polizei und dem 60 Men­sch kräfti­gen Tran­spi­block hin­sichtlich der Demor­oute. Nach zöger­lichen Aus­fällen in Rich­tung Schopenhauer/Park Sanssouci wurde kurz­er­hand der Rasen in Rich­tung Bran­den­burg­er Straße über­schrit­ten. Mit etwas aufge­frischt­en Sprechchören und ein paar Rangeleien mit der unein­sichti­gen Polizei am Rande ging es dann die Einkauf­sstraße hin­unter. Nach­dem laut­stark zum Kaufhausklau “aufgerufen” wurde, set­zten ein verir­rter Streifen­wa­gen, ein Motor­rad und ein vol­lkom­men über­fordert­er Trupp Polizeibeamte in Höhe Jäger­straße dem Zug ein vor­läu­figes Ende. Es kam erneut zu Rangeleien, die Spon­ti wurde aufgelöst und es ging unter musikalis­ch­er Begleitung zurück zum Luisen­platz. Dort angekom­men wurde sich unter das Bratwurstvolk gemis­cht oder am Brun­nen gechillt um den leeren Phrasen und über­aus geschick­ten Worthülsen der Gew­erkschaftsvertreter zu lauschen. Völk­erver­ständi­gung und Grußadressen von Gew­erkschaften ander­er Län­der run­de­ten das inter­na­tionale Pro­gramm ab.

Auch wir sind gegen Sozial­ab­bau, Lohnkürzun­gen und Arbeit­szeitver­längerung. Jedoch stört uns außer­dem noch das Sys­tem und das machte den großen Unter­schied zum Rest der Demon­stra­tion aus. Ein geplanter Rede­beitrag kon­nte lei­der nicht von uns gehal­ten wer­den, den­noch hof­fen wir unsere Posi­tion nach außen getra­gen und den einen oder anderen Men­schen zum Nach­denken angeregt zu haben.

Wir wollen alles!
Kap­i­tal­is­mus abschaffen!
Für eine Welt, frei von Unterdrückung!

AALP

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