Lemmer, Ex-Besitzer von „Rock Nord“ – einem der gröszten Naziversände in Deutschland – kam am 06.04. auf seiner momentan andauernden Tour nach Frankfurt/Oder um auch hier seine Aussteiger-Memoiren öffentlich vorzustellen und zu bewerben. Im Zeitungsladen im Bahnhof wo die Veranstaltung stattfand, fanden sich insgesamt etwa 50 Menschen ein. Davon waren inkl. Lemmer und seinem Begleiter etwa 10 Nazis, dann 10 Bullen, 4 bis 5 Schill-Partei-AnhängerInnen und der Rest linke Jugendliche und das Personal des Ladens.
Leicht verspätet begann dann die Märchenstunde. Lemmer begrüszte erst mal seine „alten Kameraden“ für welche die Veranstaltung besonders geeignet sei. Im weiteren Verlauf erzählte er dann aus seinem Leben von dies und das, von „Kanaken-Klatschen“ und Hooliganszene, nicht aber was ihn nun bewogen hat sich als Aussteiger zu präsentieren.
Seinen Versand „Rock Nord“ hat er nicht aufgelöst, sondern angeblich aus gesellschaftlicher Verantwortung an seinen Opa vertickt. Welche Verantwortung das genau sein soll, bei einem Versand der von A‑Z alles führt, was das wahnsinnige Nazi-Gehirn begehrt, blieb letztendlich offen.
Nachdem Lemmer mit seiner Story fertig war gab er den Zuhörern die ach so tolle Gelegenheit ihn mit Fragen zu bombardieren. Die üblichen Frankfurter Dumpfnazis saszen in den letzten Reihen und kriegten ihr Maul nicht auf. Zwischen kritischen Fragen einiger linker Jugendlicher bei denen Lemmer nie die menschenverachtende Gesinnung der Nazis, sondern lediglich das Gesaufe und Gegröle von Skinheads negativ erwähnte, kam dann auch noch die Schillsymphatisantin und Jörg Hähnel-Vertraute Frau Lademann zu Wort, welche in Frankfurt/Oder schon des öfteren durch antisemitische Hetztiraden aufgefallen ist. Erwartungsgemäsz hielt sie dann auch eine Lobrede auf den Nazibuben Lemmer und erfreute sich über die von ihr halluzinierte Ehrlichkeit von ihm.
Während der Veranstaltung fotografierte Lemmers Begleiter (blond, breit) alle die ihm vor die Nase kamen mit seiner kleinen Digicam und machte auf Filmaufnahmen. Besonders interessierten ihn anscheinend die nicht-rechten Zuschauer, obwohl anzumerken ist, dasz ihm die folgende Aufmerksamkeit derer auf ihn dann wohl nicht so ganz gefiel.
Lemmer und er sind in einem relativ neuen, schwarzen Geländewagen unterwegs mit Orts-Kennzeichen ME (Mettmann).
Zu dem Personal des Zeitungsladen ist zu sagen, dasz sie sich scheinbar mehr von den kritischen BesucherInnen gestört fühlten, als von den anwesenden Faschisten und Lemmers geistigem Abfall den sie zu hören bekamen. Gekauft haben das Buch jedenfalls nur sehr wenige, die Story ist anscheinend schon zu alt und Lemmer ist nach Hasselbach und Co. nur ein weiterer Faschist der mit seinem Leben noch mehr Geld machen will.
Mit seiner Nazieinstellung gebrochen, hat er definitiv nicht. Für Informationen zu Lemmer und seinen Aktivitäten ist die Homepage der Antifa-KOK aus Düsseldorf zu empfehlen.