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Falkensee ist Kacke ohne die Baracke”

Rund 100 Men­schen demon­stri­erten am Don­ner­stagabend unter dem Mot­to “Baracke, jet­zt erst recht” für ein alter­na­tives Jugendzen­trum in Falkensee. Weniger Tage zuvor, in der Nacht zum Dien­stag, bran­nte das Jugendzen­trum, genan­nt “Baracke” kom­plett aus. Ein neues Objekt soll schnell­st­möglich gesucht werden. 

Vor­läu­fige Bilanz der Bran­dun­ter­suchung: Ein Sofa soll der Herd gewe­sen sein, welch­es den Brand aus­löst haben soll. Über fünf Stun­den habe es gedauert, den Brand zu löschen. Das Gebäude sei nicht mehr zu ret­ten und müsse abgeris­sen wer­den. So berichtete die Märkische All­ge­meine am Mittwoch unter Beru­fung auf Feuer­wehr und Bürg­er­meis­ter. Ob das Sofa mutwillig angezün­det oder eine versehntlich liegen­ge­lassene Zigarette der Aus­lös­er war, ist bish­er unklar.

David Stef­fens, Aktivist der Antifaschis­tis­chen Linken Falkensee, glaubt nicht an ein Verse­hen, herrschte doch in der Baracke als öffentliche Ein­rich­tung ein strik­tes Rauchver­bot. “Ein Ein­bruch ist denkbar, auch einen recht­en Moti­va­tion hal­ten wir für möglich”, meint Stef­fens. Er berichtet von ein­er Ein­bruch­serie seit Neu­jahr, bei denen rechte Parolen wie “Zecke ver­recke” und “I hate Nig­ger” hin­ter­lassen wurden.

 

Alles Kacke ohne die Baracke”

Trotz Schnee und Kälte zogen die zumeist jugendlichen Demonstrant_innen von der “Baracke” zum Rathaus. Rufe wie “Falkensee ist Kacke ohne die Baracke” bracht­en die Trauer über den Ver­lust des ein­sti­gen Kul­tur­orts “Baracke” zum Ausdruck.

Träger der Baracke ist der Stadtju­gen­dring, die Jugendlichen und auch Antifas kon­nten die Räume regelmäßig nutzen. Ger­hard Thür­ling vom Stadtju­gen­dring meint: “Als Stadtju­gen­dring kön­nen wir uns an anderen Orten tre­f­fen, aber für die alter­na­tiv­en Jugendlichen müssen wir schnell neue Räume suchen”. Der Stadtju­gen­dring und die Jugendlichen hof­fen dabei auf die Unter­stützung der Stadt. Thür­ling geht davon aus, dass auch die Stadt bestrebt ist, neue Räum­lichkeit­en zu finden.

 

Unter­stützung in der Stadt 

So zeigte sich nicht nur der Bürg­er­meis­ter Heiko Müller am Abend per­sön­lich bei der Demon­stra­tion, auch am Tag zuvor machte der Haup­tauss­chuss der Stadt deut­lich, dass sie nach einem neuen Objekt suchen wer­den. Auch Bürger_innen der Stadt zeigten ihre Sol­i­dar­ität mit dem alter­na­tiv­en Jugendzen­trum, so hat­te zu Beginn der Demon­stra­tion ein Chor einige Lieder vor­ge­tra­gen. Ein nette Geste, die den­noch bei den vornehm­lich jun­gen Demonstrationsteilnehmer_innen auf Ver­wun­derung stoß — ein­fach die falsche Musik. Am Rande äußerten vere­inzelt Bürg­erin­nen und Bürg­er ihren Unmut über den Brand und tat­en ihre Sol­i­dar­ität mit den Jugendlichen kund.

Im nass-kalten Schnee müssen die Jugendlichen aber erst­mal nicht sitzen — Ver­anstal­tun­gen wie Konz­erte und Par­ties kön­nen sie vor­läu­fig in der Kul­turschmiede organ­isieren. Dort wurde nach dem Demon­stra­tion Abschied von der “Baracke” gefeiert.

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