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Faschistischer Überfall auf linkes Wohn- und Kulturprojekt in Potsdam

Am Vor­mit­tag des 01.01.03 bot sich dem Beobachter ein Bild der Ver­wüs­tung: Das Vere­in­shaus von Chamäleon e.V. in der Her­mann Elflein Str. 32 wurde um den Jahreswech­sel von mehreren dutzend Nazis ange­grif­f­en. Das Erdgeschoss ist
fast kom­plett ent­glast, auch im ersten Stock sind mehrere Fen­ster­scheiben eingeschla­gen, ein Bewohn­er erlitt einen Nervenzusammenbruch. 

Gegen 20 Uhr beschossen etwa 15 Nazis — als solche an “Landser”-T-Shirts und ähn­liche szene­typ­is­chen Acces­soires zu erken­nen — das Haus mit Raketen und Leucht­spur­mu­ni­tion und ver­sucht­en ins­beson­dere die rote Fahne, die auf dem Dach weht, abzuschießen. Nach ca. 15 Minuten ver­schwindet diese
Gruppe jedoch wieder zu ein­er nahegele­ge­nen Naziparty. 

Gegen 22 Uhr taucht diese Gruppe wieder auf, klopft von außen an die Tür und dro­ht unver­hohlen “Wir kriegen euch alle!”. Eine Stunde später lassen sich die ersten “Sieg Heil”-Rufe von der Strasse vernehmen, eine weit­ere Stunde später begin­nen die Nazis, inzwis­chen sind es zwis­chen 40
und 50, das Haus anzu­greifen. Sie rüt­teln an den Fen­ster­lä­den und fan­gen an, mit­tels Hol­zlat­ten und Steinen die Fen­ster­scheiben zu zertrüm­mern, und beschießen das Haus mit Schreckschusspis­tolen. Fen­ster, hin­ter denen sie Per­so­n­en sehen, wer­den eingeworfen. 

Die Haus­be­wohner­In­nen riefen daraufhin die Polizei. Diese nimmt sechs Per­so­n­en zwis­chen 17 und 30 Jahren vor­läu­fig fest, bei einem der Nazis find­et man auch die Schreckschusspistole. 

Dieser Angriff stellt nur die Spitze des Eis­berges dar. Trotz­dem Pots­dam immer noch den Ruf besitzt, sich vom restlichen Bran­den­burg bezüglich Nazi­ak­tiv­itäten pos­i­tiv abzuheben, ist dies nicht mehr als das nicht mehr als der
Wun­sch einiger Lokalpoli­tik­er. In let­zter Zeit lässt sich eine mas­sive Zunahme faschis­tis­ch­er Aktiv­itäten beobacht­en, ange­fan­gen bei Aufmärschen bis hin zu Über­fällen wie diesem. 

Dieser Angriff soll auf jeden Fall nicht unbeant­wortet bleiben, achtet also auf aktuelle Ankündi­gun­gen auf Inforiot.

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