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Fehrbellin: Aufarbeitung der Geschichte des Gestapo-Lagers

FEHRBELLIN In der Gemeinde Fehrbellin wird eine Ini­tia­tive zur Aufar­beitung der Geschichte des ehe­ma­li­gen Arbeit­serziehungslagers der Gestapo gestartet. 

„Wir haben uns bis­lang noch nicht mit der eige­nen Geschichte auseinan­der geset­zt“, sagte Bürg­er­meis­terin Ute Behnicke auf der Gemein­de­v­ertreter­sitzung. Aus diesem Grund wird sich Fehrbellin, ins­beson­dere durch Jugendpfleger Ger­hard Neu­mann, an dem Pro­jekt Zeitzün­der beteili­gen. „Das ist nicht nur für alle Jugendlichen, son­dern für alle Gen­er­a­tio­nen gedacht“, sagte sie weit­er. Im Rah­men des Pro­jek­tes soll geforscht wer­den und ein Aus­tausch mit Zeitzeu­gen stat­tfind­en, die Erin­nerun­gen an das Lager der Bast­fab­rik haben. „Das ist nicht nur für Fehrbellin, son­dern für die gesamte Region wichtig.“ Behnicke ver­ste­ht dieses Pro­jekt auch als „Kamp­fansage gegen Recht­sex­trem­is­mus“. Denn bei ein­er Test­wahl für Jugendliche vor der ver­gan­genen Land­tagswahl belegte die DVU unter den 16- und 17-jähri­gen Fehrbellinern den drit­ten Platz. „Das soll­ten wir als Warnsignal betra­cht­en“, sagte Behnicke. Unter den Gemein­de­v­ertretern wird diese Jugend­wahl allerd­ings unter­schiedlich bew­ertet. Der Land­kreis unter­stützt das Zeitzün­der-Pro­jekt mit 1800 Euro. 

Engage­ment gefordert 

Schon bevor das Buch „Arbeit­serziehungslager Fehrbellin – Zwangsar­bei­t­erin­nen im Straflager der Gestapo“ fer­tig wurde, war für Fehrbellins Bürg­er­meis­terin Ute Behnicke klar, dass sich die Gemeinde mehr mit ihrer eige­nen Geschichte auseinan­der­set­zen muss. Und noch bevor Behnicke nach Pots­dam zur Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung fuhr, wo das Buch endlich vorgestellt wurde, traf in der Ver­wal­tung der Bewil­li­gungs­bescheid für das Pro­jekt Zeitzün­der ein. Mitwirken will an dieser Ini­tia­tive, die die Geschichte des Lagers aufar­beit­en soll, unter anderem Pfar­rer See­haus. Die Geschichtswerk­statt Berlin hat eben­falls ihre Unter­stützung zugesichert. „Es ist aber das Engage­ment der gesamten Gemein­de­v­ertre­tung gefordert“, so die Bürg­er­meis­terin. Gefordert sind auch einige Abge­ord­nete in der kom­menden Woche. Denn der Kreis ver­anstal­tet einen Fach­tag unter dem Mot­to „Neue Erschei­n­ungs­for­men und Strate­gien der Recht­sex­tremen und Auswirkun­gen auf die Kom­mu­nalpoli­tik“, an dem auch Fehrbelliner Abge­ord­nete teil­nehmen wollen. Unter­schiedlich wird von den Gemein­de­v­ertretern hinge­gen die Probe­wahl für Jugendliche, die in allen Ort­steilen abge­hal­ten wurde, bew­ertet. Nach PDS und CDU punk­tete bei den Kids die rech­tex­treme DVU. Was Behnicke als „haarsträubend und Warnsignal“ bew­ertet, sieht Wus­traus Orts­bürg­er­meis­ter Ingo Lam­precht nicht so eng: „Das sagt nicht viel aus.“ Denn die Jugend wüsste nicht, was sie da wählt oder wolle damit nur provozieren.

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