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Feierlicher Appell vor dem Schloss

Neuhard­en­berg (MOZ) Stramm­ste­hen für den Appell: 278 Rekruten des IV./Luftwaffenausbildungsregiments 1 aus der Straus­berg­er Barn­im-Kaserne legten gestern vor dem Schloss Neuhard­en­berg ihr Gelöb­nis ab. Rund 1100 Ange­hörige der Wehr­di­en­stleis­ten­den reis­ten als Zuschauer für das Zer­e­moniell an. Unter den Ehrengästen waren rang­ho­he Offiziere der Luft­waffe, Ange­hörige der Fam­i­lie von Hard­en­berg, zahlre­iche Bürg­er­meis­ter aus Kom­munen der Region, Amts­di­rek­tor Ger­hard Maslows­ki und Lan­drat Jür­gen Reink­ing. Das Gelöb­nis nahm der Kom­man­deur des Straus­berg­er Aus­bil­dungs­batail­lons Ober­stleut­nant Thomas Berg­er ab. Getrübt wurde die Stim­mung nur kurzzeit­ig durch vier jugendliche Stör­er. Sie wur­den in Polizeige­wahrsam genommen. 

Von Hen­ning Kraudzun 

Für Robert Meincke aus Ros­tock kam die Ein­beru­fung zu einem denkbar ungün­sti­gen Zeit­punkt. “Vor sieben Wochen wurde unser Baby geboren, eine Woche später war ich beim Bund”, sagt er. Vor dem Gelöb­nis geht er mit Fre­undin Kat­ja durch Neuhard­en­berg spazieren, im Kinder­wa­gen schläft der süße Levin. Er sei froh, dass bei­de für den feier­lichen Moment gekom­men seien, geste­ht Robert. 

Als Auf­takt ein­er Kar­riere in der Bun­deswehr sieht Chris­t­ian Schulze aus Berlin seinen Grundwehr­di­enst. Seine kom­plette Fam­i­lie und Fre­unde sind nach Neuhard­en­berg gekom­men. “Um Zeit­so­dat wer­den zu kön­nen, muss ich mich noch anstrengen.” 

Ab 14 Uhr ist für bei­de höch­ste Konzen­tra­tion gefragt, um sich beim Ein­marsch keinen Fehltritt zu erlauben. In einem offe­nen Viereck haben sich die vier Kom­panien des Aus­bil­dungsreg­i­ments vor dem mit Fah­nen und dem Reg­i­mentswap­pen geschmück­ten Schloss-ein­gang aufgestellt. In Reih und Glied, ohne sich zu rühren, ste­hen sie vor den wach­samen Augen der Paradeführer. 

Für das Batail­lon ist es das erste öffentliche Gelöb­nis in der Region nach der Ver­legung von Holz­dorf nach Straus­berg. “Vom his­torischen Ambi­ente ist das sicher­lich eine sehr gute Wahl”, sagt der Presse­of­fizier des Batail­lons, Ober­leut­nant Roc­co Schorsch. Der feier­liche Auf­marsch vier­mal im Jahr sei der eigentliche Höhep­unkt des Ver­ban­des. “Sicher­lich sorgt es auch in den Fam­i­lien für bleibende Erinnerungen.” 

An das let­zte Gelöb­nis in Neuhard­en­berg kann sich indes Albert Lipfert, früher­er Bürg­er­meis­ter von Neuhard­en­berg und ehe­ma­liger Lan­drat im Land­kreis Seelow, noch genau erin­nern: “Im Juni 1990 fand das auch vor dem Schloss statt, noch unter der DDR-Flagge”, sagt er. 

Wolf­gang Born, Kom­man­deur der Luft­waf­fe­naus­bil­dungsver­bände in Köln, würdigt in sein­er Rede zum Gelöb­nis die Bedeu­tung Neuhard­en­bergs als his­torischen Ort, der “für freies Denken, für Fortschritt und Mut” ste­he. Das Schloss sei außer­dem als Tre­ff­punkt des muti­gen Wider­standes gegen Hitler in Erin­nerung geblieben. Seine Ansprache richtet sich jedoch vor allem an die Rekruten, die als Sol­dat­en Teil der Gesellschaft seien sowie als “Staats­bürg­er in Uni­for­men” in den kom­menden Monat­en die Bun­deswehr-Leitideen vertreten wür­den. “Willkom­men im Team Luft­waffe”, so der Brigadegeneral. 

Für wenige Sekun­den wird der Appell indes durch vier Jugendliche gestört, die vor dem Treue-beken­nt­nis laut­stark über den Platz liefen. Feld­jäger hin­dern sie an weit­eren Aktio­nen und übergeben sie der Polizei. Nach Angaben des Polizeis­prech­ers Thomas Wilde seien die drei jun­gen Män­ner und eine Frau in die Wache Seelow gebracht und dort ver­nom­men wor­den. Sie seien aus Berlin angereist. und bere­its durch ähn­liche Aktio­nen aufge­fall­en. Die Bun­deswehr erstat­tete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.

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