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Fight Back erschienen

Im fol­gen­den einige aus­gewählte Artikel aus der kür­zlich erschiene­nen Broschüre “Fight Back 3”, die auch als PDF-Datei ver­füg­bar ist: Down­load.

Über­fall mit Sys­tem… und lebens­ge­fährden­dem Ausgang

Seit Dezem­ber 2005 müssen sich nun etliche Anhänger der extremen Recht­en vor dem Landgericht
in Pots­dam wegen ver­sucht­en Mordes aus niedri­gen Beweg­grün­den ver­ant­worten. Die angeklagten Neon­azis waren bei einem Angriff auf zwei Linke in Pots­dam im Juli 2005 beteiligt. Dieser Vor­fall stellt in der Chronolo­gie der von Neon­azis verübten Über­griffe in Pots­dam bis dato einen Höhep­unkt der Gewalt gegen Per­so­n­en aus dem alter­na­tiv­en Spek­trum dar.Der Tather­gang dieses Vor­falls zeigt deut­lich, dass es sich bei solchen Über­grif­f­en nicht um plöt­zliche Akte von recht­en Aggres­sio­nen, son­dern um sys­tem­a­tis­che und rou­tiniert durchge­führte Über­griffe han­delt. Im Juli 2005 zog eine Gruppe von 15–20 Neon­azis die Not­bremse der Straßen­bahn, nach­dem sie die bei­den Män­ner des alter­na­tiv­en Spek­trums auf der Straße erspäht hat­te. Die schwarz ver­mummten Pots­damer und Berlin­er Neon­azis sprangen daraufhin aus der Bahn und umstell­ten die Män­ner mit den Worten, dass es sich bei dem einen Opfer um das „fette Zeck­en­schwein“ han­dele. Kurz darauf wurde einem der Män­ner eine Flasche auf dem Kopf zer­schla­gen, worauf dieser bewusst­los zu Boden ging. Sein her­beieilen­der Begleit­er ver­suchte den am Boden liegen­den vor den fol­gen­den Trit­ten der angreifend­en Neon­azis zu schützen. Darauf wurde auch dieser mit Flaschen niedergeschlagen.

Die danach am Boden liegen­den wur­den weit­er­hin mit Trit­ten attack­iert. Noch zulet­zt schlug ein­er der Angreifer einem der am Boden liegen­den Män­ner der­art mit ein­er Flasche ins Gesicht, dass dieser dadurch mas­sive klaf­fende Schnit­twun­den im Gesicht erlitt. Erst dann ließen die Neon­azis von den bei­den ab.Schon zuvor stell­ten Über­griffe von Neon­azis gegen
Per­so­n­en aus dem alter­na­tiv­en Spek­trum in Pots­dam keine Sel­tenheit dar. Und die Täter stam­men immer wieder aus dem­sel­ben Personenkreis.

Aus dieser Neon­az­itruppe, die bere­its wegen früher­er Delik­te bei Gericht keine Unbekannten
waren, stam­men auch in diesem Fall ein Großteil der Beteiligten. Nahezu alle dieser Neon­azis standen schon wieder­holt wegen früher­er Köper­ver­let­zungs­de­lik­te vor Gericht. Bei dem wegen der Alterss­panne in zwei Ver­fahren getren­nten Fall müssen sich bei den Her­anwach­senden nun die Pots­damer San­dra Chersovsky,Tom Singer, Thomas Pecht und Oliv­er Kalies ver­ant­worten sowie die Berlin­er Thomas Mark­graf (Mon­ti) und Sebas­t­ian Schmidt.Noch im Jahr 2004 wurde von Tom Singer seine rege Aktiv­ität bei der Pots­damer Anti-Antifa bekan­nt. Zusam­men mit Oliv­er Kalies war er an der Erstel­lung ein­er Anti-Antifa Seite Sek­tion Pots­dam beteiligt. Auf dieser Inter­net­seite war zu lesen, dass es sich dabei um einen losen Zusam­men­hang von Neon­azis han­dele, der es sich zur Auf­gabe gemacht hat, gegen die Antifa zu arbeiten.

Auf der Seite, die mit­tler­weile unter ander­er Domain aber mit gle­ich­er Struk­tur existiert, wer­den die Namen und Bilder poli­tis­ch­er Geg­ner­In­nen veröf­fentlicht. Zu diesem Zusam­men­hang der Anti-Antifa Pots­dam ist auch Thomas Pecht zu rechnen.Rege Aktiv­ität in der recht­en Szene ent­fal­tet auch Thomas Mark­graf, der Mit­glied der BASO war.Auch auf der Seite der voll rechts­fähi­gen Angeklagten liest sich die Liste der Tat­beteiligten wie ein Bilder­buch rechter Gewalt­täter. Bei diesen han­delt es sich um die Pots­damer Michael Gen­th, Daniel Koli­bius und Mar­cus Schiller sowie die Berlin­er Oliv­er Oeltze und Mar­cell Schmeck.Bei Michael Gent han­delt es sich wie auch bei Daniel Koli­bius um Mit­glieder der Anti-Antifa Pots­dam. Gen­th war erst Mitte 2005 wegen Beteili­gung eines Angriffes auf ein alter­na­tives Haus­pro­jekt Sil­vester 2002 vom Amts­gericht Pots­dam verurteilt wor­den. Mar­cus Schiller war als Unter­stützer laufend bei diesen Prozessen anwe­send. Bei Schiller han­delt es sich um eine bekan­nte Größe des Fußball­hooli­ganspek­trums, der vor Antritt sein­er Unter­suchung­shaft ger­ade erst wieder aus der Haft ein­er mehrjähri­gen Haft­strafe, die er ver­büßen musste, ent­lassen wurde.Durch rege Anti-Antifaar­beit ist auch der Berlin­er Oliv­er Oeltze schon früh in Erschei­n­ung getreten. 

Oeltze ist Mit­glied der Autonomen Nation­al­is­ten Berlin und pflegt enge Kon­tak­te zu den Anti-Antifas­truk­turen in Pots­dam. Im Heft sind weit­ere Beispiele aufge­führt, in denen Oeltze sich tatkräftig an Angrif­f­en auf Antifaschis­ten und Alter­na­tive beteiligte.Ein Urteil ist zur Zeit der Erstel­lung der Fight back noch nicht abzuse­hen, da die let­zten Prozesster­mine erst für den März 2006 ange­set­zt sind. Es ist aber bere­its jet­zt ersichtlich, dass der harte Kern der Neon­azis­chläger in weit­er­er Zukun­ft um einige Mit­stre­i­t­erIn­nen schwäch­er wird.

NPD und Militante

Nach den Ver­boten der Berlin­er Alter­na­tive Süd Ost (BASO) und der Kameradschaft
Tor (KS-Tor) mit­samt ihrer Mädel­gruppe im März dieses Jahres erhofften sich die Sicher­heits­be­hör­den eine Desta­bil­isierung der Kam­er­ad­schafts-Szene und spekulierten auf weit­ere Zer­split­terung. Ein Jahr nach diesen Ver­boten der zen­tralen Berlin­er Neon­azi-Kam­er­ad­schaften lässt sich das absolute Scheit­ern dieser Ziele kon­sta­tieren. Bei­de Struk­turen beste­hen in densel­ben Per­so­nen­zusam­men­hän­gen weit­er und im Fall der KS-Tor wird intern sog­ar noch der gle­iche Name ver­wen­det. Auch ihr öffentlich­es Auftreten hat sich in kein­er Weise geän­dert – sieht man vom Verzicht auf die Namen ein­mal ab. Klan­des­tine Aktio­nen wie das Sprühen von Nazi-Parolen sowie das Durch­führen von Demon­stra­tio­nen haben seit den Ver­boten eher zugenom­men. Die Zahl der began­genen Straftat­en dieses Per­so­n­enkreis­es ist eben­falls eher angestiegen. Sieht man von ein­er kurzen Phase der Irritation
unmit­tel­bar nach den Ver­boten ab, hat sich für diese Kam­er­ad­schaften nicht viel geändert.Geändert hat sich in Berlin jedoch, dass in dieser Irri­ta­tion­sphase eine andere
Organ­i­sa­tion Fuß fassen kon­nte und direkt Führungsanspruch anmeldete: der Berlin­er Ableger des Märkischen Heimatschutzes (MHS) aus Brandenburg.

In der Berlin­er Sek­tion, die aus 14 Mit­gliedern beste­ht, sind teil­weise auch Kad­er der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaften untergekom­men. Diese straff organ­isierte Gruppe ist direkt der Bran­den­burg­er Haupt­sek­tion des MHS unter­stellt und führt auch Teile der Mit­glieds­beiträge an diese ab. Im Gegensatz
zu ihrem Bran­den­burg­er Pen­dant sind die Aktiv­itäten der Berlin­er Sektion
fast auss­chließlich nach innen gerichtet. So sind bish­er wed­er Aufk­le­ber und Flug­blät­ter des Berlin­er MHS in der Öffentlichkeit aufge­taucht, noch wurde – von weni­gen Aus­nah­men ein­mal abge­se­hen – an Aufmärschen mit eige­nen Trans­par­enten teilgenom­men. In der Öffentlichkeit tritt der MHS selten
nach Sek­tio­nen getren­nt auf, son­dern ver­sucht vielmehr das Bild ein­er ein­heitlichen Gesam­tor­gan­i­sa­tion in die Öffentlichkeit zu tra­gen. In Berlin hat sich der MHS vor allem um eine Ver­net­zung der Szene bemüht, dabei jedoch deut­lich gemacht, dass ihm dabei eine Führungsrolle zukom­men müsse. Dieses Ansin­nen stieß vor allem bei der KS-Tor auf Wider­stand, und Kon­flik­te waren vor­pro­gram­miert. So ist seit­dem nur noch sel­ten ein gemein­sames Auftreten der Berlin­er Neon­azi-Szene auf Aufmärschen zu verze­ich­nen. Während
die KS-Tor zum Beispiel am 1. Mai nach Leipzig zu einem Auf­marsch „Freier Kam­er­ad­schaften“ mobil­isierte, nah­men die Kad­er des MHS an ein­er NPD-Demon­stra­tion durch Neubran­den­burg teil. Mit dabei auch die Berlin­er MHS-Aktivis­ten Andreas Thür­mann und Gabriel Land­graf. Bei der Wunsiedel-
Auswe­ichdemon­stra­tion am 20. August in Berlin waren anfangs auch nur Kad­er der alteinge­sesse­nen Berlin­er Kameradschafte
n anwe­send, während der MHS nach Magde­burg mobil­isierte. Erst als die Magde­burg­er Demonstration
endgültig ver­boten wurde, drehte der Bus des MHS kurz­er­hand um und stieß mit einiger Ver­spä­tung zum Berlin­er Auf­marsch hinzu, der sich allerdings
schon in Bewe­gung geset­zt hat­te. Auch im Vor­feld des in Wun­siedel geplanten Hess-Gedenkens gab es Stre­it in Berlin, da sowohl der MHS als auch die KS-Tor Busse nach Wun­siedel organ­isiert hat­ten, und der MHS die Karten für seinen Bus um 6 Euro bil­liger anbot als die KS-Tor.Nichtsdestotrotz hat sich unter Beteili­gung des MHS in Berlin nach Informationen
aus der Neon­azi-Szene ein monatlich­es Koor­di­na­tion­str­e­f­fen aller rel­e­van­ten Grup­pierun­gen etabliert. Dabei ist es wohl der Nähe des MHS zur NPD geschuldet, dass diese Tre­f­fen auch in der Köpenick­er Bun­deszen­trale der NPD stat­tfan­den. Auch sind bei diesen Tre­f­fen Vertreter der Berlin­er NPD anwe­send. Darunter Eckart Bräu­niger, der schon des öfteren durch seine Nähe zur mil­i­tan­ten Kam­er­ad­schafts-Szene auffiel. Präsent sind auch Pro­tag­o­nis­ten der nun­mehr ver­bote­nen Kam­er­ad­schaften KS-Tor, ANSDAPO
(Bran­den­burg), BASO sowie die Neon­azi­grup­pierun­gen Van­dalen und Licht­en­berg 35. Eine der zen­tralen Fig­uren beim Zus­tandekom­men dieser Tre­f­fen ist der in der Berlin­er Szene unbe­liebte BASO-Anführer René Bethage,
der sich bish­er bürg­er­nah und wenig radikal gab. Bei diesen Zusammenkünften
geht es haupt­säch­lich um Infor­ma­tion­saus­tausch über bere­its gelaufene oder geplante Aktio­nen. Auch der Wahlkampf der NPD war immer wieder The­ma. Diesen Tre­f­fen ist es wohl auch geschuldet, dass ein Großteil der Aktivis­ten der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaften die in den let­zten Jahren nicht mehr aktive Berlin­er NPD-Jugen­dor­gan­i­sa­tion Junge Nationaldemokraten
(JN) wieder­belebte und im Gegen­zug der MHS-Chef Gor­don Rein­holz als Direk­tkan­di­dat für die Berlin­er NPD antrat. An zahlre­ichen Infos­tän­den prägten jugendliche Neon­azis in schwarzem Out­fit und mit ver­spiegel­ten Son­nen­brillen das öffentliche Auftreten der Partei. An manchen Sam­sta­gen wur­den mit Hil­fe dieser Bünd­nis­part­ner gle­ich mehrere Infos­tände durchgeführt,
anschließend demon­stri­erte man noch spon­tan durch Berlin. So scheint sich in diesem Feld der Stil der KS-Tor – ein poli­tisch völ­lig beliebiger Aktion­is­mus – vor­erst durchge­set­zt zu haben, nah­men doch auch mehrere Aktivis­ten des MHS an der­ar­ti­gen Aktio­nen teil.Doch die Ver­bun­den­heit des MHS mit der NPD wird noch an weit­eren Stellen deut­lich. So trifft sich die Berlin­er MHS-Sek­tion in einem Büro der NPD in Berlin-Licht­en­berg. In klan­des­tin angemieteten Räum­lichkeit­en in der Siegfriedstraße
wer­den immer dien­stags die Ziele und Aktio­nen der Berlin­er Sektion
besprochen und aus­gew­ertet. Auch über die Auf­nahme oder Ablehnung von Anwärtern für die Berlin­er Sek­tion wird nach Angaben eines Infor­man­ten dort ver­han­delt. In diesem Büro fan­den bere­its Kam­er­ad­schaftsabende der NPD statt, auf denen dem MHS die Inhalte und Pro­gram­matik der Partei näherge­bracht wer­den soll­ten und über diese disku­tiert wurde. Ergeb­nis war eine spätere gemein­same Schu­lung von NPD und MHS. Anhänger des MHS fuhren am 16. Mai nach Sach­sen­hausen und ließen sich hier von NPD-Kad­er Frank Schw­erdt im Demon­stra­tionsrecht schulen. Auch zur DVU in Brandenburg
scheinen Verbindun­gen zu existieren. So nah­men MHS-Aktivis­ten an einem Som­mer­fest der DVU in Seefeld teil, an dem sich auch die (ver­botene) ANSDAPO beteiligte. Auf dieser vom Barn­imer DVU-Kreisvor­sitzen­den Klaus Mann organ­isierten Feier gab es allerd­ings Dif­feren­zen zwis­chen Anhängern des MHS und DVU-nahen Neon­azi-Skin­heads. Die Auseinan­der­set­zung endete schließlich in ein­er bru­tal­en Massen­schlägerei. Für den MHS Anlass genug, sich in der Szene für ein nochma­liges Über­denken der „Volks­fron­tidee“ auszus­prechen. Mit Blick auf die Wahlkamp­fun­ter­stützung der NPD scheint dieser Gedanke jedoch schnell ver­wor­fen wor­den zu sein.FazitWährend die NPD in vie­len anderen Bun­deslän­dern darum bemüht ist, sich von radikalen und straf­fäl­lig gewor­de­nen Anhängern zu dis­tanzieren, übt sie in Berlin den Schul­ter­schluss mit dem mil­i­tan­ten Kern der Szene. Die Ver­lock­un­gen, in der Haupt­stadt ein Bein auf den Boden zu bekom­men, scheinen ein­fach zu groß. In ihrem Wahlkampf vere­inigt sie Serien­straftäter und überzeugte Nation­al­sozial­is­ten unter ihrem legalen Dach und stellt dafür auch Infra­struk­tur der Bun­des-NPD zur Ver­fü­gung. Dies alles find­et unter den Augen der Berlin­er Behör­den statt, deren Hand­lungs­maxime gegenüber Neon­azis schon immer „beobacht­en“ statt „tätig wer­den“ war. So sind die Ver­bote von BASO und KS-Tor wirkungs­los ver­pufft und kön­nen nur als Augenwischerei
beze­ich­net wer­den. Während die ver­bote­nen Kam­er­ad­schaften fortbeste­hen kön­nen, haben sie unter aktiv­er Mith­il­fe der NPD in der Berlin­er JN auch längst eine legale zweite Heimat gefunden.

Naz­i­Brown­town Reloaded

Ein Abriss zur Geschichte und Gegen­wart rechter Aktiv­itäten in Königs Wuster­hausen und Umland

Königs Wuster­hausen, eine beschauliche Kle­in­stadt am südlichen Rand von Berlin. Die rund 33.000 Ein­wohner­In­nen genießen das Ambi­ente im Grü­nen. Doch der har­monis­che Schein trügt: Königs Wuster­hausen ist eine Stadt wie jede andere. Eine Stadt mit einem Neon­az-Prob­lem. Vom Anfang der neun­ziger Jahre an bis heute gibt es im Ort kon­tinuier­lich extrem rechte Aktiv­itäten. Bis 1999 gehen „ins­ge­samt fünf Morde und unzäh­lige Über­fälle (…) auf das Kon­to, der mehrere hun­dert Per­so­n­en umfassenden recht­sex­tremen Szene“

Die Neun­ziger

Schon kurz nach dem Mauer­fall war Königs Wuster­hausen als Hochburg für Neon­azis und faschis­tis­che Organ­i­sa­tio­nen bekan­nt. In der Region wur­den der Lan­desver­band Berlin-Bran­den­burg der „Frei­heitlichen Deutschen Arbeit­er­partei“ (FAP) sowie eine Sek­tion des ras­sis­tis­chen KuK­luxK­lan (3) gegrün­det. Neben Kam­er­ad­schaft­sak­tiv­itäten hat­ten Kad­er ver­schieden­er Neon­azi-Organ­i­sa­tio­nen, wie beispiel­sweise das „Inter­na­tionale Hil­f­skomi­tee für nationale poli­tis­che Ver­fol­gte und deren Ange­hörige e.V.“ (IHV) ihren Aktion­ss­chw­er­punkt oder Wohn­sitz vor Ort. Es wur­den Wehrsport- und Sprengübun­gen, rechte Fußball­turniere und Konz­erte durchge­führt. Königs Wuster­hausen hat­te schon früh an bun­desweit den Ruhm ein­er „browntown“.Ein ras­sis­tis­ches Welt­bild war jedoch nicht nur unter den Neon­azis ver­bre­it­et. Es war – und ist noch immer – fes­ter Bestandteil in den Köpfen viel­er Men­schen in Königs Wuster­hausen und Umland. Ein sehr abstoßendes
und beze­ich­nen­des Beispiel hier­für ist das Dorf Dol­gen­brodt. 1992 sollte ein ehe­ma­liges Ferien­lager im Ort zu ein­er Auf­nahmestelle für Flüchtlinge umge­wan­delt wer­den. Die Dorf­be­wohner­In­nen sträubten sich. Einen Abend vor der Eröff­nung bran­nte der dama­lige Neon­azi Sil­vio Jankowsky (Mit­glied in der Nation­al­is­tis­chen Front) das Gebäude ab. Die Dorf­be­wohner­In­nen und allen voran der dama­lige Bürg­er­meis­ter ste­hen noch heute unter dem Ver­dacht, den Neon­azi für seine Tat bezahlt zu haben.Ein Jahr nach dem Bran­dan­schlag in Dol­gen­brodt, der dem Ort den Titel „Erstes ras­sis­tis­ches Dorf“ ein­brachte, kam die Region erneut in die Schlagzeilen. Eine Gruppe junger Neon­azis griff den Nige­ri­an­er Steve E. an, mis­shan­delte ihn schw­er und ver­suchte ihn im Anschluss im Scharmützelsee
zu ertränken. Dies kon­nte durch beherztes Ein­greifen eines Pas­san­ten ver­hin­dert wer­den. Der an dem Über­griff beteiligte Carsten Szczepan­s­ki, Haup­tak­teur der dama­li­gen Szene, wurde 1995 wegen Beihilfe
zu ver­suchtem Mord zu ein­er achtjähri­gen Frei­heitsstrafe verurteilt.

Während sein­er Haft­strafe begann er mit dem Ver­fas­sungss­chutz (VS) zusam­men­zuar­beit­en. Trotz
der Schwere der Tat befand sich Szczepan­s­ki bere­its Anfang 1997 wieder auf freiem Fuß. For­t­an agierte er als V‑Mann „Pia­to“ in Neon­azi-Kreisen. Er pflegte weit­er­hin enge Kon­tak­te zur bundesweiten
Neon­azi-Szene und gab das Fanzine „Unit­ed Skins“ her­aus. Auch in der NPD war er aktiv als Vor­standsmit­glied des Lan­desver­bands Berlin-Bran­den­burg für den Bere­ich Organ­i­sa­tion­sleitung. Bei der Leitung dieses Refer­ats stand ihm Rein­hard Goliber­such zur Seite. Goliber­such, Beisitzer im Lan­desver­band Berlin-Bran­den­burg, baute 1983, unter­stützt von Michael Küh­nen, eine Gruppe der 1983 durch den Bun­desmin­is­ter des Innern ver­bote­nen neon­azis­tis­chen „Aktions­front Nationaler Sozialisten/
Nationaler Aktivis­ten“ (ANS/NA) auf; er war auch Mit­glied der am 24. Feb­ru­ar 1995 durch den Bun­desin­nen­min­is­ter ver­bote­nen FAP.Szczepanski eröffnete zudem einen Laden, mit dem er das Neonazispektrum
von Königs Wuster­hausen mit Musik ver­sorgte, auch war er in die Pla­nung eines Rohrbombe­nan­schlags involviert. Der Plan flog auf, doch Szczepan­s­ki kam ohne Ver­fahren davon. Weniger „Glück“ hat­te er im Dezem­ber 2002, als er sich aber­mals vor Gericht ver­ant­worten musste. Er hat­te dem Sänger der Pots­damer Band „Blood­shed“ (ehe­mals „Prois­senheads“), Uwe Men­zel, ein Gewehr ver­schafft. Bei­de wur­den zu Geld­strafen verurteilt.

Good­bye Szcepan­sky, wel­come NPD!

Schon im Jahre 1997 grün­dete sich der NPD-Kreisver­band Spree­wald, der sich bis Ende 1999 bis nach KW aus­bre­it­ete. Son­nen­wend- und Reich­grün­dungs­feiern am Anfang des neuen Jahrtausends gehörten eben­so zu dessen Reper­toire wie Schle­sien­fahrten und Lieder­abende. Neben der Partei gab es auch die Kam­er­ad­schaft „Unit­ed Skins“. Diese war eine mil­i­tante Gruppe von Neon­azis, welche bun­desweit an Neonaziaufmärschen
und Konz­erten teil­nahm. Sie kon­nte des Weit­eren für Angriffe auf alter­na­tive Jugendliche, Migran­tInnen und Obdachlose verantwortlich
gemacht wer­den. Ihre öffentliche Aktiv­ität ebbte mit der Zeit ab und reduzierte sich auf Schutzaufgaben
bei NPD-Ver­anstal­tun­gen und das ein­ma­lige Verteilen von NPD-Propaganda.
Höhep­unkt der Arbeit der NPD war die Durch­führung eines Auf­marschs im Juni 2000 unter dem Mot­to „Gegen das Vergessen, gegen roten Ter­ror“. Die NPD und ihre Jugen­dor­gan­i­sa­tion Junge Nation­aldemokrat­en (JN) schafften es 200 Neon­azis und deren faschis­tis­che Pro­pa­gan­da auf die Straße zu bringen.Auch Szczepan­s­ki war unter den Teil­nehmern des Aufmarsches.Kurze Zeit später flo­gen seine V‑Mann-Aktiv­itäten auf. Damit kam der Kam­er­ad­schaftsszene der Drahtzieher und eine wichtige Finanzquelle — Infor­man­ten beka­men vom Ver­fas­sungss­chutz für ihre Dien­ste immer­hin zwis­chen 250 und 500 ? monatlich (5) – abhan­den. Ein Großteil der lokalen Struk­turen brach daraufhin zusammen.Dass einige Neon­azis weit­er­hin aktiv blieben, zeigten Über­griffe, u.a. auf Schü­lerIn­nen der Blind­en­schule, an denen neben anderen Neon­azis auch Sebas­t­ian Lem­cke beteiligt war, und Vorgänge im von Neon­azis dominierten
Jugend­club „Oase“.Im Jahr 2001 kam es zu einem Bran­dan­schlag auf das anti­ras­sis­tis­che Fes­ti­val „Le monde est à nous“. In der Nacht vor dem Fes­ti­val war­fen die Neon­azis Ingo Nitschke und Sebas­t­ian Dahl mehrere Molo­tow­cock­tails auf die Bühne. Die dort schlafend­en Jugendlichen ent­gin­gen nur knapp ein­er Katas­tro­phe. Mit an dem Angriff beteiligt war Jean­nine Paris, die das Flucht­fahrzeug fuhr.Nur zwei Wochen später gab es erneut einen Bran­dan­schlag. Dies­mal ver­fehlte ein Molo­tow­cock­tail nur knapp einen Wohn­wa­gen in ein­er Sin­ti und Roma-Sied­lung in Wildau, dem Nach­barort von KW. Auch hier waren Jean­nine Paris und Ingo Nitschke beteiligt. Wieder war die rechte Szene in Königs Wuster­hausen ein­er großen Repres­sion aus­ge­set­zt. In den darauf fol­gen­den Jahren zogen sich die aktiv­en Neon­azis mehr und mehr aus dem Stadt­bild zurück, Königs Wuster­hausen bekam den Anschein ein­er ruhi­gen Vorstadt. Jugendliche traut­en sich egal mit welch­er Haar­farbe wieder auf die Straße und auch in den Medi­en ebbte die Präsenz der Neon­azis ab.Doch auch in dieser Zeit kam es zu Neon­azi­ak­tiv­itäten und Über­grif­f­en. Zwar agierten die ansäs­si­gen Neon­azis eher verdeckt und zogen sich mehr in ihre inter­nen Kreise zurück, doch sie blieben aktiv. So wurde im April 2002 ein Brand­satz auf eine von aus­ländis­chen Arbei­t­erIn­nen bewohnte Unterkun­ft in Wildau gewor­fen. Auch bei den hiesi­gen Volksfesten,
wie dem Rosen­fest in Eich­walde, dem Schleusen­fest in KW oder dem Fis­cher­fest in Zeuthen, kam es immer wieder zu Über­grif­f­en. Beim Fis­cher­fest 2002 waren ca. 30 Neon­azis anwe­send, die BesucherIn­nen anpö­bel­ten und schikanierten. Beim Rosen­fest in Eich­walde wur­den alternative
Jugendliche von recht­en Jugendlichen beschimpft und geschla­gen. Dies entwick­elte sich im Ver­lauf des Festes zu ein­er Massen­schlägerei mit mehreren Ver­let­zten und Festnahmen.

Die näch­ste Generation

In den let­zten bei­den Jahren ist eine deut­lich­er Anstieg von rechter Pro­pa­gan­da, Pöbeleien und Angrif­f­en in KW und Umland zu beobacht­en. Rechte Jugendliche sind wieder ver­stärkt in der Stadt wahrzunehmen und tre­f­fen sich dort regelmäßig an öffentlichen Plätzen. Dass durch solch eine Ansamm­lung Gefahr für all jene beste­ht, die nicht in die neonazistische
Norm passen, zeigt die Anzahl an Über­grif­f­en in diesen Bere­ichen der Stadt. So zum Beispiel im Mai 2005, als ein link­er Jugendlich­er in der Nähe vom Stadt­brun­nen (Zen­trum) von Neon­azis ange­grif­f­en und mit ein­er abge­broch­enen Glas­flasche schw­er im Gesicht ver­let­zt wurde. Viele Jugendliche, Behin­derte und Migran­tInnen fürcht­en sich wieder nachts auf den Straßen der Region unter­wegs zu sein. Inzwis­chen hat die Stadt auf ihre Art reagiert: Seit Juli 2005 wird zumin­d­est der Bahn­hofsvor­platz von Polizei und Ord­nungsamt beson­ders überwacht. Die Prob­leme mit rech­tex­tremen Jugendlichen wer­den dadurch nicht behoben, son­dern es wird lediglich ver­sucht Auss­chre­itun­gen zu ver­hin­dern. Solange sich die Recht­en jedoch „friedlich“ ver­hal­ten, wird ihnen nichts entgegengesetzt.So kön­nen die Neon­azis in aller Ruhe ihre Pro­pa­gan­da auf die Straße brin­gen. Ins­beson­dere zu aktuellen Anlässen der recht­en Szene verkleben die Neon­azis gemein­schaftlich anti­semi­tis­che, ras­sis­tis­che und NS-verherrlichende
Aufk­le­ber und Plakate in der Stadt. An den Orten, an denen sie sich ungestört tre­f­fen kön­nen, wie beispiel­sweise in den ver­lasse­nen Häusern am Funker­berg, oder dort, wo das rechte Poten­tial sehr hoch ist, wie in der Neubausied­lung in KW, lassen sich in let­zter Zeit auch ver­mehrt extrem rechte Sprühereien feststellen.Bisweilen gibt es in Königs Wuster­hausen keine Neon­azi-Vere­ini­gung, die in der Öffentlichkeit als solche auftritt. In den let­zten zwei Jahren lässt sich jedoch eine sich stets inten­sivierende Organ­isierung­s­ten­denz feststellen.
Zum Einen geis­tert seit Anfang 2005 das Kürzel „AG_KWh“ durch ein­schlägig bekan­nte Foren und Web­sites, zum Anderen hat sich ein fes­ter Per­so­n­enkreis gebildet, der an Neon­azi­aufmärschen und recht­en Ver­anstal­tun­gen teil­nimmt und eigene Aktion in und um Königs Wusterhausen
durchführt.Im Sep­tem­ber 2005 sam­melten sich beispiel­sweise Neon­azis aus Königs Wuster­hausen und dem Berlin­er Kam­er­ad­schaftsspek­trum, um den Wahlkamp­fauftritt des bran­den­bur­gis­chen Min­is­ter­präsi­den­ten Matthias Platzeck zu stören. Im Anschluss daran führten sie einen spon­ta­nen Auf­marsch in der KWer Innen­stadt durch. Dabei riefen sie unter anderem „Frei, sozial, nation­al!“ und „Königs Wuster­hausen wir sind da, eure Anti-Antifa!“. In ähn­lich­er Kon­stel­la­tion hat­ten die Neon­azis bere­its im Mai eine Kundge­bung am Stadt­brun­nen abge­hal­ten. Eben­falls im Mai wur­den an S‑Bahnhöfen der Region Flug­blät­ter mit rechtem Inhalt verteilt.Bei den meist
en Aktio­nen zeigten sich enge Verbindun­gen zur Berliner
Kam­er­ad­schaftsszene, im Beson­deren zu ehe­ma­li­gen Mit­gliedern der Anfang 2005 ver­bote­nen „Kam­er­ad­schaften Tor“ (KS-Tor) und zur „Berlin­er Alter­na­tive Süd-Ost“ (BASO). Diese waren schon zuvor zu beobacht­en. So nah­men Neon­azis aus KW, allen voran Manuel Arnold und Mar­cel Siepler, an Ver­anstal­tun­gen von Berlin­er Kam­er­ad­schaften teil, mobil­isierten zu deren Aufmärschen und tru­gen deren Trans­par­ente. Die Neon­azis aus KW sind auch in das interne Mobil­isierung­sum­feld der Kam­er­ad­schaftsszene in Berlin einge­bun­den, da sie regelmäßig an spon­tan durchge­führten Aufmärschen teil­nehmen und für szenein­terne Aktio­nen, wie Prozess­be­suche, mobil­isiert wer­den. Zum Beispiel fol­gten sie einem Sol­i­dar­ität­saufruf zur Unter­stützung der angeklagten Neon­azis Sebas­t­ian Dahl und Jean­nine Paris in dem Prozess in Pots­dam anlässlich des Bran­dan­schlages auf das „Le monde“. Dahl und Paris wur­den zu fünf bzw. vier Jahren Haft verurteilt. Zusam­men mit etwa 30 anderen zeigten die KWer Neon­azis vor dem Gerichts­ge­bäude Präsenz, sol­i­darisierten sich mit den Angeklagten und ver­sucht­en anwe­sende AntifaschistIn­nen einzuschüchtern und anzugreifen.Ebenfalls beze­ich­nend für die Verbindun­gen zwis­chen der Berlin­er Kameradschaftsszene
und den KWer Neon­azis ist das diesjährige Okto­ber­fest in Zeuthen. Dort bedro­hte eine Gruppe von bis zu 30 Neon­azis, bewaffnet
mit Base­ballschlägern, BesucherIn­nen des Festes. Zuvor nah­men die Recht­en an ein­er spon­ta­nen Demon­stra­tion in Berlin teil, auf der auch KWer Neon­azis anwe­send waren. Auch nach dem gescheiteten„Heldengedenken“ in Halbe 2005 macht­en KWer und Berlin­er Neon­azis gemein­same Sache: Am 14. Novem­ber marschierten sie durch Halbe und ver­sucht­en, Kränze für gefal­l­ene Wehrma­chtssol­dat­en abzuw­er­fen. Dabei wur­den sie jedoch von der Polizei gestellt.Vor dem antifaschis­tis­chen Hack­eran­griff auf das Forum des neonazistischen
Freien Wider­standes, bei dem interne Dat­en der bun­desweit­en Kam­er­ad­schaftsszene offen gelegt wur­den, gehörten auch KWer Neonazis
zu dessen Usern. Mar­cel Siepler meldete sich dort unter dem Namen „AG_KWh“ an und beteiligte sich spo­radisch an Diskus­sio­nen über rechte Musik und den Bran­dan­schlag auf das „Le monde“. Mit dem Kürzel „AG_KWh“ wur­den auch Ein­träge in Gäste­büch­er des Anti-Antifa-Networks
und den von KWer Antifa­grup­pen unterze­ich­net. Auf der Unterstützerliste
eines recht­en Auf­marsches am 3. Dezem­ber 2005 in Berlin war die „Aktion­s­gruppe Königs Wuster­hausen“ ver­merkt – die Bedeu­tung des Kürzels „AG_KWh“ scheint nun gefunden.Dass die Neon­azis zunehmend selb­st­be­wusster und offen­siv­er wer­den, zeigt ein Vor­fall im Som­mer 2005: Damals war eine Gruppe von Neon­azis in den Jugend­club „Splirtz“ einge­treten. Dieser gilt als sicher­er, da konsequent
naz­ifreier Raum und als Rück­zugs­ge­bi­et für Opfer rechter Gewalt. Die Recht­en wur­den von den BesucherIn­nen umge­hend aufge­fordert, den Club zu ver­lassen. Die Neon­azis skandierten rechte Parolen und kon­nten erst durch die Polizei vom Clubgelände gebracht wer­den. Derzeit läuft in KW ein Prozess gegen einen der beteiligten Neon­azis wegen der Verwendung
ver­fas­sungs­feindlich­er Symbole.Schon im August 2005 mussten sich Neon­azis vor dem Amts­gericht Königs Wuster­hausen verantworten.Sie wur­den wegen eines ras­sis­tis­chen Über­griffes im Jahre 2004 angeklagt,
bei dem sie drei Bhutane­sen an der Aral-Tankstelle in KW angegriffen
und ver­let­zt hat­ten. Beteiligt waren an dem Angriff u.a. Mar­cel Kindl und Jens Luchter­hand, bei­de sind in der Stadt ansäs­sig und schon mehrfach
wegen ähn­lich­er Delik­te aufge­fall­en. Mar­cel Kindl war früher bei den „Unit­ed Skins“ aktiv und nimmt noch immer an Neon­azi­aufmärschen teil.Zum fes­ten Umfeld von Mar­cel Kindl gehört u.a. Mike Turau, der in Königs Wuster­hausen wohnt. Er wurde in der Ver­gan­gen­heit eben­falls den „Unit­ed Skins“ zuge­ord­net. Regelmäßig nimmt auch er an Aufmärschen der extremen Recht­en teil. Zusam­men mit seinen Kam­er­aden Hundt und Michael Thal­heim fährt er des Öfteren mit seinem Alfa-Romeo in Flam­men-Optik durch die Stadt und beschimpft ver­meintliche AntifaschistInnen.Seit Jahren beste­ht in KW und Umland ein los­es, an Fre­und­schaften aus­gerichtetes, Net­zw­erk von Neon­azis, das die Ver­bre­itung von Informationen
und punk­tuelle Zusam­me­nar­beit ermöglicht. Diese lose Verbindung macht einen strö­mungsüber­reifend­en Kon­takt und das Aufeinandertreffen
von alteinge­sesse­nen Neon­azis wie Kindl und der jun­gen Gen­er­a­tion möglich. Zudem gelingt es den Recht­en so ein Umfeld an gle­ich­gesin­nten „Mitläufern“ aufzubauen, das sich für ver­schieden­ste Aktio­nen mobilisieren
lässt.Bei Nazi­aufmärschen im gesamten Bun­des­ge­bi­et sind KWer Neon­azis regelmäßig anzutr­e­f­fen. Zumin­d­est in Berlin find­et kaum noch ein Aufmarsch
ohne die „Kam­er­aden“ aus Königs Wuster­hausen statt. Vere­inzelt sind sie auch in deren Durch­führung involviert gewe­sen und tru­gen, wie Thomas Heuch­ler oder Manuel Arnold, Trans­par­ente ver­schieden­ster Neon­azi-Grup­pierun­gen (u.a. „BASO“ im Dezem­ber 2004; „Nationaler Wider­stand Berlin-Bran­den­burg“ eben­falls im Dezem­ber 2004, „Fire and Flames Berlin“ im August 2005).Der aktiv­en Naziszene und ihrem Umfeld gehören min­destens 15 Personen
an. Zum Kern dieser Szene gehören Manuel Arnold, Mar­cel Siepler , Sebas­t­ian Lüd­ke, Michael Thal­heim, Thomas Heuch­ler, Mike Turau und Mar­cel Kindl. Zusam­men mit etwa 10 Per­so­n­en aus ihrem Umfeld waren sie alle am 18. Juni 2005 auf ein­er, von Chris­t­ian Worch angemelde­ten Kundge­bung in Halbe anwesend.

Derzeit ist davon auszuge­hen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Neon­azis aus KW unter einem gemein­samen Label den Schritt in die Öffentlichkeit wagen. Sie treten schon jet­zt immer öfter in Erscheinung
und leg­en ein fürs andere Mal radikalere Aktions­for­men an den Tag. Vor­läu­figer Höhep­unkt ihrer Umtriebe ist ein Bran­dan­schlag auf ein Auto eines KWer Polizis­ten am 31. Okto­ber 2005. Der Anschlag in einem der Plat­ten­bau­vier­tel war offen­bar ein geziel­ter Racheakt gegen den Polizeibeamten, der sich seit 2002 als Mit­glied der Spezialein­heit „Tomeg“ (Täteror­i­en­tierte Maß­nah­men gegen extrem­istis­che Gewalt) mit der recht­en Szene in der Kle­in­stadt befasste. Vier Neon­azis im Alter von 15, 16, 17 und 24 Jahren wur­den festgenom­men. Die Polizei kon­nte die Tatverdächti­gen so schnell ermit­teln, weil sie beim Bentz­in­zapfen an ein­er nahen Tankstelle von der Überwachungskam­era gefilmt wor­den waren. Gegen den Erwach­se­nen wurde Haft­be­fehl erlassen, ein Jugendlich­er kam in ein Heim. Die Staat­san­waltschaft Pots­dam hat ein Ermittlungsverfahren
ein­geleit­et. Einem Bericht des Berlin­er Tagesspiegels (6) zu Folge, „reagierte die rechte Szene mit Wut“ auf die Fes­t­nahme. Weit­er­hin hieß es in der Zeitung „Ein Neon­azi meldete zwei Demon­stra­tio­nen „gegen Polizei­willkür“ vor der Wache in Königs Wuster­hausen an. Die Aufzüge wur­den ver­boten, die Neon­azis wichen nach Berlin aus. Etwa 50 Neonazis,
darunter frühere Mit­glieder ver­boten­er Kam­er­ad­schaften, marschierten
Anfang Novem­ber durch Pren­zlauer Berg und skandierten „Frei­heit für nationale Sozialisten“

Pots­dam, Anti Antifa Traditionsstadt

Auch wenn es still um die Pots­damer Neon­aziszene gewor­den zu sein scheint, ist sie weit­er­hin aktiv. Ein Blick auf das Jahr 2004 zeigt, dass es zudem Bestre­bun­gen gibt, bess­er organ­isierte Struk­turen aufzubauen. Organisierte
und unor­gan­isierte Szenezusam­men­hänge gibt es dabei schon seit Jahren in Pots­dam. Genau­so wie der Intellekt der Organ­isierten nicht vorschnell über­schätzt wer­den darf, darf auch die unor­gan­isierte Szene nicht für unge­fährlich gehal­ten werden.


Anti Antifas

Im Jahr 2004 wurde das so genan­nte „Anti Antifa Net­work — Sek­tion Pots­dam“ aufgedeckt. Die Home­page dieser Grup­pierung ist unregelmäßig
online und hat neben nicht-recht­en und linken Tre­ff­punk­ten und Einrichtungen
(zum Beispiel den Stadtju­gen­dring) auch mehrere namentlich genan­nte Per­so­n­en auf ihrer „Feindesliste“.Nachdem die ursprüngliche Ver­sion eine Weile nicht erre­ich­bar war, tauchte sie unter dem Label „Antiantifa Net­work“ neben weit­eren „Sek­tio­nen“
für Berlin, Bran­den­burg, Bay­ern, Sach­sen und NRW auf einem argen­tinis­chen Nazis­erv­er wieder auf. Gin­gen die ersten Ver­sio­nen wohl auf das Kon­to Pots­damer Neon­azis, schienen für die aktuelleren, optisch verbesserten Seit­en auch Berlin­er Neon­azis mitver­ant­wortlich gewe­sen zu sein. Ein Teil des ca. 20 Per­so­n­en umfassenden Kreis­es der hin­ter dieser Seite bzw. dessen Erstellern ste­ht, gehört zu einem aktivis­tis­chen Teil der Pots­damer Neon­aziszene, der unter anderem mehrere Gewalt­tat­en gegen nicht-rechte Jugendliche began­gen hat. Zumin­d­est mitver­ant­wortlich für die Home­page der „Anti Antifa Pots­dam“ ist oder war der Neon­azi Oliv­er Kalies, der sich selb­st dem Spek­trum der freien Kam­er­ad­schaften zurechnet.
Bei ihm fand im Früh­jahr 2004 eine Haus­durch­suchung statt.Die von den Neon­azis ini­ti­ierte Beze­ich­nung Anti Antifa zu übernehmen ist allerd­ings nicht unprob­lema­tisch, da dieser Begriff absichtlich gewählt ist, um neon­azis­tis­chem Aktion­is­mus und Gewalt eine schein­bare Begründung
geben. Der Begriff sug­geriert, „Anti Antifa“ wäre eine Reak­tion auf einen „linken Ter­ror“ und dient als Legit­i­ma­tion für Neon­azis aktiv gegen nicht-rechte Men­schen vorzuge­hen. Ein Blick auf die „Feindliste“ der Pots­damer „Anti Antifa“ zeigt, dass die Auswahl der dort aufge­führten Per­so­n­en eher zufäl­lig ist. Für einen „linken Ter­ror“ ste­ht dem­nach, wer sich gegen die extreme Rechte äußert oder engagiert.Der Ver­such, eine „Anti Antifa“ oder kam­er­ad­schaftliche Zusammenschlüsse
in Pots­dam zu ini­ti­ieren, ist nichts Neues. Schon Mitte der 1990er Jahre taucht­en in Pots­dam immer wieder in diese Rich­tung zie­lende Plakate und Flug­blät­ter auf. Im Dezem­ber 1998 schrieb eine Pots­damer „Anti Antifa“ an Mit­glieder der Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste und Mil­itär Dro­hbriefe. Eben­falls erhielt ein Mit­glied der Kam­pagne 1998 mehrfach tele­fonis­che Mord­dro­hun­gen. Durch eine Fangschal­tung kon­nte fest­gestellt wer­den, dass der Anruf vom Telefonanschluss
ein­er Per­son durchge­führt wurde, die dem näheren Umfeld der ehe­ma­li­gen Pots­damer Naz­iband „Prois­senheads“ zuzurech­nen ist.

Musik & Waffen

Im August 1998 taucht­en in Pots­dam Plakate ein­er Gruppe „White Youth Pots­dam“ auf. Die White Youth Ger­many war eine Gruppe die junge Neonazi
Skin­heads an „Blood & Hon­our“ her­an­führen sollte.Für medi­ales Auf­se­hen sorgte der Ver­such von Per­so­n­en des Blood & Hon­our Spek­trums im Juli 2000 gegen die linke „Die Stadt sind wir alle“ — Demon­stra­tion vorzuge­hen. Ins­beson­dere geri­eten hier die Neon­azis Dirk Horn (B & H) und Uwe Men­zel (Prois­senheads) in Ver­dacht, wobei genauer gesagt der Ver­dacht bestand eine Racheak­tion für das vorge­blich durch AntifaschistIn­nen abge­bran­nte Auto Horns sei geplant. Horn war neben Sven Schnei­der, Jens Rech­lin, Nadine Schulz, Manuela Win­kler, Hen­ning Klinz, Ron­ny Mrose und Ste­fan Rietz eine treibende Kraft bei der Organ­i­sa­tion von Nazikonz­erten aus dem Blood & Hon­our Spektrum.Zuvor war Men­zel in einen Waf­fend­eal mit der Königs Wuster­hausen­er Neon­aziszene um Carsten Szczepan­s­ki (VS-Spitzel), Ralf Luck­ow und Ron­ny Müller (Klaus­dorf) involviert gewe­sen, bei welchem er sich ein Repi­tirgewehr anschaffte. In dieser Sache mussten sich auch die Potsdamer
Tino Wies­ner, Marko Kühn und Chris­t­ian Wen­ndorf (Recht­srock­band „Landser“) gerichtlich ver­ant­worten. Ein Zeuge in der Sache war im Übrigen
der hin­länglich bekan­nte Neon­azi Hooli­gan Matthias Rettcke.Aktuell fühlt sich für das Fotografieren ver­meintlich­er poli­tis­ch­er Geg­n­er die 20-jährige Melanie Witassek ver­ant­wortlich. Ihr Doku­men­ta­tions­drang ist unge­bremst und sie ist im gesamten Bun­des­ge­bi­et auf Neon­azidemos mit ihrer Kam­er­aaus­rüs­tung unter­wegs, um ver­meintliche poli­tis­che Geg­n­er im Sinne der so genan­nten „Anti Antifa“ abzuknipsen. Witassek ist seit etwa fünf Jahren in der Neon­azi-Szene Pots­dams tätig. So scheint sie auch Verbindung zu den Musik­ern der Pots­damer Band Blood­shed (von denen einige schon bei den Prois­senheads dabei waren) zu haben. Im Bei­heft ein­er CD ist ein Foto von ihr zu sehen. Bei der Gerichtsverhandlung
gegen den Nazis­chläger Heiko Groch fotografierte Witassek BesucherIn­nen der Gerichtsver­hand­lung. In den darauf­fol­gen­den Wochen machte sie wahl­los Auf­nah­men von linken Jugendlichen in der Innen­stadt und fotografierte Gegen­demon­stran­tInnen am Rande der Neon­azide­mo am 30. Okto­ber 2004.

Anti-Antifa aktuell

Aktivis­ten der Pots­damer Anti Antifa waren bei mehreren Angrif­f­en gegen linke und alter­na­tive Jugendliche beteiligt. Darunter fällt auch der Angriff auf den Jugend- und Kul­turvere­in Chamäleon Sylvester 2002. Rund 50 rechte Jugendliche grif­f­en damals das Haus an, zer­störten Scheiben und schossen Feuer­w­erk­skör­p­er in die Räume. Der Berlin­er Dan­ny Leszin­s­ki und die Pots­damer Michael Gen­th und Thorsten Schür­mann standen deswegen
später vor Gericht. Gerne besucht die Clique um Kalies und Witassek
auch Dorffeste im Pots­damer Umland, wo für nichtrechte Jugendliche eine Bedro­hungssi­t­u­a­tion ent­stand. Mit dabei waren unter anderem Tom Singer, Sven Lisch, Jeanette Hoff­mann, Dan­ny Leszin­sky, Enri­co Paul, Jens Franke und Nan­cy Ros­ga. Viele dieser Neon­azis wohnen auch in umliegenden
Dör­fern oder mit­tler­weile in Berlin. Alle Über­fälle aufzuzählen würde bei weit­em den Rah­men eines Artikels spren­gen und ist in Inter­net Chroniken aus­führlich dokumentiert.Auffällig wurde die gute Zusam­me­nar­beit von Berlin­er und Bran­den­burg­er Neon­azis erst­mals am Rande von Prozessen in Folge des Angriffs aufs Chamöleon, eines Neon­azi-Bran­dan­schlages in KW und am Rande von Neon­azi Auf­marsches in Dres­den, Pots­dam und Berlin. Als Personenkreis
der regelmäßig auf­fällt und mit­tler­weile teil­weise daher in Haft ist gehören bzw. gehörten die Pots­damer Mar­co Helm­st­edt, Robert Meier, Max Gombert, Math­ias Klein, Stef­fen Mey­er, Roland Baum­garten, Tobias Geuner, Dustin Schlem­minger, Tom Singer, Stef­fen Ewers, Michael Gen­th, David Wal­ter, Chris­t­ian Behnke, Hagen Bey­er, Julia Müller, Jens Franke, Heiko Groch (Groc­ki), Ben­jamin Oestre­ich, Jan Wolter, Olaf Ernst, Matthias Fürst, Ste­fan Weigelt, Daniel Koli­bius, Mar­cus Schiller, Matthias Rettcke, Mike Marten (Impi), Steve Schmitzer, André Obst, Melanie Witassek
(Melle), Daniel Romeikat und Oliv­er Kalies. Aus den umliegen­den Land­kreisen gehören Sven Lisch, Jens Knöchel, Mar­tin Reichel, Oliv­er Schmidt, Thomas Pecht und Ben­jamin Forth dazu.Aktuell ste­hen etliche Ange­hörige dieses Schläger­m­i­lieus in Pots­dam wegen ver­sucht­en Mordes an zwei linken Jugendlichen seit Dezem­ber 2005 in Pots­dam vor Gericht. Neben Berlin­er Neon­azis wie Oliv­er Oeltze, Mar­cell Schmeck und Thomas Mark­graf auch die sattsam bekan­nten Pots­damer Oliv­er Kalies, Tom Singer und Thomas Pecht. Ein­er ihrer Anwälte ist der ehem. Anführer der nun­mehr ver­bote­nen Wik­ing Jugend Wol­fram Nahrath.

Extrem Rechte beim Fußball

Beim Spiel des SV Babels­berg 03 am 12. April gegen den Frank­furter FC Vik­to­ria kam es zu Pro­voka­tio­nen von etwa 50 offen­bar der recht­en Szene zuge­höri­gen Fans des Frank­furter Vere­ins. So skandierten sie Parolen und Gesänge wie „Arbeit macht frei — Babels­berg 03“, „Wir bauen eine U‑Bahn von Babels­berg nach Auschwitz“, „Juden“ und &bdquo
;Zick­za­ck, Zeck­en­pack“. Während etwa ein Vier­tel des Sta­dions darauf mit dem Ruf „Nazis raus“ reagierten, schien seit­ens Ver­ant­wortlich­er – Polizei, Ord­ner, und Ver­anstal­ter – nie­mand einen Anlass zum Ein­greifen zu sehen. Nach dem Oberli­ga-Fußball­spiel Babels­berg 03 gegen BFC Dynamo am Oster­mon­tag 2004 kam es zu hefti­gen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Anhängern bei­der Teams. Rechte Fans des BFC stürmten nach Ende des Spiels von der Tribüne auf das Spielfeld und baut­en sich vor dem SVB-Fan­block auf. Unter ihnen waren auch bekan­nte Gesichter der Pots­damer Neon­aziszene. Sie brüll­ten Sprechchöre wie „Juden, Juden“. Die Polizei griff erst Minuten später ein. Ein Babels­berg-Fan wurde kranken­haus­reif geschla­gen. Die Auseinan­der­set­zun­gen set­zten sich noch außer­halb des Sta­dions fort. Bere­its vor dem Spiel waren einige Pots­damer Neon­azis im Fan­laden des SVB aufge­taucht und hat­ten provozierten.Der sich­er nicht let­zte Vor­fall passierte am 14. Mai 2005 als 20 Neonazihooligans
ein Trans­par­ent mit dem Spruch „Hey ihr Zeck­en, eure Eltern sind Geschwis­ter“ und klein daneben „Pots­dam gegen links“ anbracht­en. Solche Vor­fälle durch rechte Fußball­fans bei Spie­len des SVB sind jedoch Einzelfälle. Durch die rel­a­tiv hohe Zahl link­er und anti­ras­sis­tisch eingestellter
Fans des SVB sind jene immer wieder gewalt­täti­gen Angrif­f­en und Anfein­dun­gen rechter Fans geg­ner­isch­er Mannschaften bei Auswärts- wie bei Heim­spie­len aus­ge­set­zt. Auch wer­den solche Auss­chre­itun­gen durch rechte Fußball­fans nicht sel­ten im Vor­feld geplant und im Inter­net offen dazu aufgerufen. Die Affinität eines Teils der BFC-Fan­szene zur neonazistischen
Szene ist offensichtlich.

Unor­gan­isierte Neonazis

Ein regelmäßiger Tre­ff­punkt für unor­gan­isierte Neon­azis ist der Potsdamer
Haupt­bahn­hof. Die sich hier aufhal­tenden Nazis sind eher in losen Trinker­grup­pen ver­bun­den. Der Bahn­hof ist auch Umsteigepunkt für viele Neon­azis aus den umliegen­den Dör­fern. Der Haupt­bahn­hof ist somit oft ein Ort von Pöbeleien, ver­balen und auch kör­per­lichen Angrif­f­en von Recht­en. Eine Gruppe Rechter trifft sich im Som­mer gerne am Nuthe-Ufer. Die unor­gan­isierte Szene ist ein erhe­blich­es Prob­lem in Pots­dam. Diese Neon­azis verüben oft spon­tane Angriffe, deren Aus­lös­er die falsche Hautfarbe,
ein falsch­er Blick oder die falschen Klam­ot­ten sein kön­nen. Die unor­gan­isierte Szene ist wesentlich schlechter zu beobacht­en, spon­tane Gewal­taus­brüche lassen sich nicht vorausse­hen und sich darüber hin­aus auch schlechter verfolgen.Auch in Michen­dorf und Umge­bung existiert ein recht großer Personenkreis,
aus dem her­aus oft Angriffe auf andere Jugendliche verübt wer­den. Hier fall­en immer wieder Oskar Krob, Flo­ri­an Ger­ricke, Christo­pher Schmidt und Jeanette Hoff­mann auf.

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