(27.6.) Potsdam/Brandenburg. Der Asylbewerber Orabi Mamawi aus Rathenow, der Opfer
einer fremdenfeindlichen Straftat wurde, soll vorerst nicht nach Togo
abgeschoben werden. “Die Staatsanwaltschaft wird dafür Sorge tragen, dass er hier
bleiben und vor Gericht aussagen kann”, sagte Benedikt Welfens, Sprecher der
Potsdamer Staatsanwaltschaft, dem Tagesspiegel. Man gehe davon aus, dass die
Ausländerbehörde, wie in solchen Fällen üblich, der Bitte der Staatsanwaltschaft
nachkomme und die Abschiebung aussetzte. Es könne nicht sein, dass das Opfer
abgeschoben wird und der Täter davonkomme, so Welfens.
Auch die Familie des Asylbewerbers Daniel Lumbala-Kabeja wird vorerst nicht
in den Kongo abgeschoben. Wie der Tagesspiegel erfuhr, hat die zuständige
Ausländerbehörde die Duldung für den 39-jährigen Diplomingenieur aus Kinshasa,
seine Frau und die beiden in Deutschland geborenen Kinder um zwei Monate
verlängert.
Wie berichtet, fürchtet der seit 1994 in Brandenburg lebende Funktionär der
sozialdemokratischen Partei UDPS bei Rückkehr in den Kongo um sein Leben.
Simone Tetzlaff vom Flüchtlingsrat Brandenburg sagte dem Tagesspiegel: “Wir
begrüßen die Entscheidung, aber es ist nur ein Aufschub und keine Lösung.”
(Siehe auch Tagesspiegel-Bericht vom Vortag)