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Flüchtlinge protestieren gegen Umzug in

Asyl­be­wer­ber des Heims Sedlitz bei Sen­ften­berg haben angekündigt, am 1.
Novem­ber eine Peti­tion an den Lan­drat zu übergeben. Sie wehren sich
damit gegen den geplanten Umzug in das Heim Bahns­dorf, das von ihnen
als men­sche­nun­würdig ange­se­hen wird. Der Flüchtlingsrat Brandenburg
fordert eine Revi­sion des entsprechen­den Kreistagsbeschlusses.

Hin­ter­grund der Proteste ist der langjährige Kon­flikt um das Heim
Bahns­dorf, das in ein­er ehe­ma­li­gen sow­jetis­chen Mil­itäran­lage im Wald
gele­gen ist, im Sprachge­brauch der Asyl­be­wer­ber ein “Dschun­gel­heim”.
Nach ein­er Demon­stra­tion im Jahre 2005 und vielfälti­gen Protesten
beschloss der Kreistag des Land­kreis­es im März 2007, das Heim zu
schließen. Anfang Sep­tem­ber fol­gte ein weit­er­er Beschluss. Alle
Asyl­be­wer­ber des Kreis­es soll­ten in nur noch einem Heim, in Sedlitz,
unterge­bracht wer­den. Dafür soll der Stan­dort Sedlitz ren­oviert und erweitert
und die derzeit­i­gen Bewohn­er 18 Monate lang im Heim Bahnsdorf
unterge­bracht werden.

Der Kreistag scheint die Pla­nung ohne die Betrof­fe­nen gemacht zu haben.
Diese wehren sich jet­zt. In ein­er Peti­tion, die sie bei der
Ein­wohn­er­frages­tunde am 1. Novem­ber in Großräschen Lan­drat Georg
Dürrschmidt über­re­ichen wollen, schreiben sie, das Heim Bahns­dorf sei
“für eine men­schen­würdi­ge Unter­bringung nicht geeignet”. Es liege in der
Iso­la­tion, Kon­tak­te zur deutschen Bevölkerung seien nicht möglich. Das
Heim sei wie ein Gefäng­nis. “In Sedlitz sind wir von der Bevölkerung
fre­undlich aufgenom­men wor­den, Bahns­dorf würde für uns Ein­samkeit und
psy­chis­ch­er Stress bedeuten.” Auch seien die Verkehrsanbindungen
unzure­ichend, eine medi­zinis­che Hil­fe in Not­fällen nur schw­er möglich. Den
für den 30. Novem­ber geplanten Umzug wer­den sie nicht mitmachen.

Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg unter­stützt den Protest der Heimbewohner
von Sedlitz und appel­liert sein­er­seits an den Lan­drat und des Kreistag, den
Umzugs­beschluss zu rev­i­dieren. “Der Kreistag unter­gräbt seinen eigenen
Beschluss” so Vera Ever­hartz, Sprecherin des Flüchtlingsrats,
“statt das Schand­mal Bahns­dorf so schnell wie möglich zu schließen, soll es weitere
18 Monate betrieben wer­den. So wer­den Men­schen ins soziale Abseits
abgeschoben.”

www.fluechtlingsrat-brandenburg.de

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