Frankfurt (Oder): Neonazis greifen antifaschistisches Konzert im StudentInnenclub “Grotte” an
* Flaschen- und Steinwürfe auf TeilnehmerInnen der Veranstaltung
* Anzeigen wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung gegen FCV-Hooligans
In der Nacht vom 02. zum 03. November griffen ca. 20 Neonazis die Veranstaltung “Wir machen die Musik — Freiräume behaupten. Rechtsextremen Strukturen entgegenwirken” an. Ausrichter des Konzertabends waren u.a. die Gruppe Anspruch.Gegenwirklichkeit, die Plattform gegen Rechts und die Antifa Frankfurt (Oder).
Das Konzert war eines der ersten Projekte, die im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes Frankfurt (Oder) umgesetzt wurden.
Bereits am frühen Abend hatten mehrfach bekannte Frankfurter Neonazis den Veranstaltungsort beobachtet, hielten sich jedoch zunächst zurück.
Gegen 02:15 Uhr näherte sich aus der Gartenstraße eine Gruppe von 20 zum Teil vermummten und mit Flaschen,Steinen und Knüppeln bewaffneten Neonazis dem StudentInnenclub und bewarfen unvermittelt Gäste der Veranstaltung mit Steinen und Flaschen. Dabei skandalierten sie rechte Parolen wie “Scheiß Zecken — wir kriegen euch!”. Den VeranstalterInnen gelang es das Tor zum Hof geschlossen zu halten. Mindestens ein Konzertbesucher wurde jedoch bei dem Angriff durch einen Steinwurf verletzt. Nach etwa 5 Minuten verschwanden die Neonazis in verschiedene Richtungen. Die wenig später eintreffende Polizei nahm Anzeigen wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch auf.
Zuvor war die gut besuchte Veranstaltung ruhig verlaufen. An zahlreichen Informationsständen stellten Initiativen wie die Beratungsstelle für Opfer Rechter Gewalt, Utopia e.V. und die ISKRA ihre Arbeit vor. Die Antifaschistische Recherchegruppe informierte in einem Vortrag über rechte Strukturen in Frankfurt (Oder) und stellte die unlängst erschienene 3. Ausgabe ihres “Recherche Outputs” vor.
Ab den frühen Abendstunden traten regionale und überregionale Bands wie Bockwurstbude und Conexion Musical auf. Sie setzten damit ein eindeutiges Zeichen gegen Rechts. Die mehr als 250 BesucherInnen der Veranstaltung zeigten sich sehr begeistert von dem Engagement der Bands und der VeranstalterInnen.
Die Räumlichkeiten der “Grotte” wurden von den VeranstalterInnen bewusst ausgewählt. In den letzten Monaten verschafften sich immer wieder stadtbekannte Neonazis Zutritt zum StudentInnenclub. Daraufhin kam es immer wieder zu Pöbeleien und tätigen Übergriffen auf alternative Jugendliche in und vor dem Haus.
Mit freundlichen Grüßen,
Sabine Schmäske
für die Autonome Antifa Frankfurt (Oder)