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Frankfurt (Oder): Schweigsame Neonazis und lautstarke antifaschistische Demonstration

INFORIOT Etwa 300 Antifaschist*innen demon­stri­erten am 14. Feb­ru­ar gegen eine ras­sis­tis­che Kundge­bung in der Frank­furter Innen­stadt. Die etwa 80 Neon­azis, darunter JNler aus ganz Bran­den­burg, ver­sam­melten sich fernab ihres eigentlichen Ver­samm­lung­sortes. Nach ein­er kurzen Kundge­bung ohne Rede­beiträge been­de­ten sie ihre Ver­anstal­tung am Hauptbahnhof.

Am Bahnhof startete die antifaschistische Demonstration.
Am Bahn­hof startete die antifaschis­tis­che Demonstration.

Demon­stri­eren statt blockieren
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ rief auch dieses Mal wieder zu Gegen­protesten auf und organ­isierte, neben zwei Kundge­bun­gen am Alten Kino und der Friedens­glocke am Holz­markt, eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Für die Frei­heit, für das Leben“, die am Haupt­bahn­hof begin­nen sollte. Etwa 300 Frankfurter*innen und Angereiste beteiligten sich an dem Aufzug, der über den Bahn­hofs­berg und Heil­bron­ner Straße zuerst zum Rathaus führte und anschließend zum Holz­markt. Anschließend ging es zurück zur Heil­bron­ner Straße, wo die Demon­stra­tion an der Kundge­bung vor dem Alten Kino endete. In zahlre­ichen Rede­beiträ­gen wurde auf die Gefahren des ver­stärk­ten Ras­sis­mus aufmerk­sam gemacht und für eine Willkom­men­skul­tur in der Stadt gewor­ben. Die Ini­tia­tive „Buntes Frank­furt“, die am 17. Jan­u­ar noch eine eigene Kundge­bung organ­isierte, rief nun gemein­sam mit dem Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ zur Demon­stra­tion auf.
Die Polizei war erneut mit einem Großaufge­bot vor Ort. Der Großteil dessen befand sich jedoch bei der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion. Die Neon­azis wur­den hinge­gen nur von weni­gen Beamt*innen begleit­et. Zu Zwis­chen­fällen kam es den­noch nicht. Lediglich eine Fehlein­schätzung der Polizei führte zu ein­er kurzzeit­i­gen Fest­set­zung eines Demoteilnehmers.
Das Motto der Initiative "Buntes Frankfurt": "Wir sind alle Ausländer ... fast überall"
Das Mot­to der Ini­tia­tive “Buntes Frank­furt”: “Wir sind alle Aus­län­der … fast überall”

Zwischenkundgebung am Holzmarkt neben der Friedensglocke.
Zwis­chenkundge­bung am Holz­markt neben der Friedensglocke.

Schweigsame Kundge­bung der Neonazis
Der Gubener NPDler Alexander Bode mit Deutschland-Fähnchen.
Der Guben­er NPDler Alexan­der Bode mit Deutschland-Fähnchen.

Anders als am 17. Jan­u­ar, als etwa 250 Neon­azis gegen ange­blichen Asylmiss­brauch in der Stadt demon­stri­erten, mobil­isierte die Face­book-Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ dies­mal zu ein­er Kundge­bung am Holz­markt direkt an der Oder. Tre­ff­punkt sollte eben­falls am Haupt­bahn­hof sein. Ver­mut­lich wegen der großen Anzahl von Gegen­demon­stri­eren­den wurde ihnen der Platz der Ein­heit, direkt vor dem Kleist­fo­rum, als Sam­melplatz zugewiesen. Bis 13 Uhr ver­sam­melten sich hier etwa 80 Neon­azis, die größ­ten­teils mit dem Auto und zu einem nicht uner­he­blichen Teil von außer­halb angereist waren, aber auch viele Frankfurter*innen. So waren neben bekan­nten Gesichtern der JN Bran­den­burg auch die Gruppe „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ um Maik Eminger anwe­send. Er selb­st beteiligte sich jedoch nicht. Erneut war Peer Koss der Organ­isator der ras­sis­tis­chen Ver­samm­lung, unter­stützt dabei von der Kam­er­ad­schaft „Kom­man­do Wer­wolf“ um Sven Lemke.
Auf­grund der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion ver­legten sie kom­plett ihre Kundge­bung vor das Kleist­fo­rum um kurz danach den Abmarsch zu verkün­den. Hin­ter dem Front­trans­par­ent mit der Auf­schrift „Fre­undlich­es Frank­furt (Oder) gegen Asy­lanten­heime und Asyl­wahn“ [sic!] zogen die Neon­azis zum Haupt­bahn­hof, wo auf der Abschlusskundge­bung doch noch zwei Rede­beiträge ver­lesen wur­den. Björn Brusak, als rechter Lie­der­ma­ch­er bekan­nt, prangerte erneut mit der üblichen Anti-Asyl­rhetorik die deutsche Flüchtlingspoli­tik an und echauffierte sich darüber, dass ihre Kundge­bung nicht wie geplant am Holz­markt mit Blick nach Polen stat­tfind­en kon­nte. Ein als besorgter Vater angekündigter Red­ner wieder­holte hinge­gen lediglich Brusaks Worte.
Das zynische Fronttransparent der Mini-Demo vor dem Kleistforum.
Das zynis­che Front­trans­par­ent der Mini-Demo vor dem Kleistforum.

Neonazis hinter dem Transparent der Gruppe "Ein Licht für Deutscland gegen Überfremdung" auf dem Weg zum Bahnhof.
Neon­azis hin­ter dem Trans­par­ent der Gruppe “Ein Licht für Deutscland gegen Über­frem­dung” auf dem Weg zum Bahnhof.

Nach Abschluss der Ver­anstal­tun­gen in der Oder­stadt zogen etwa 100 Antifaschist*innen in ein­er Spon­tandemon­stra­tion vom Alten Kino zum Haupt­bahn­hof. Das antifaschis­tis­che Bünd­nis kündigte dabei an, weit­er­hin mit allen weltof­fe­nen Frankfurter*innen wach­sam zu bleiben und bei einem möglichen näch­sten Neon­azi­auf­marsch erneut dage­gen zu demonstrieren.
Alle Fotos (6) vom Presse­di­enst Frank­furt (Oder)
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