(Peter Nowak, ND vom 23.05.2007) Wird die Ausbildung von Kunstlehrern an der Potsdamer Universität abgewickelt? Die
Studenten befürchten das. Die Fachschaft wendet sich scharf gegen eine Empfehlung
des Fakultätsrats, die Bereiche Kunst und Musisch-Ästhetische Erziehung zu
streichen…
Wird die Ausbildung von Kunstlehrern an der Potsdamer Universität abgewickelt? Die
Studenten befürchten das. Die Fachschaft wendet isch schharf gegen die Empfehlung
des Fakultätsrats, die Bereiche Kunst und Musisch-Ästhetische Erziehung ersatzlos
zu streichen.
Die Studierenden argumentieren zweigleisig dagegen. Mit der Schließung bestünde die
Gefahr, dass Bachelor-Studierende die Hochschulen mit unqualifizierten Abschluss
verlassen müssten. Auch für Brandenburg wäre eine Schließung der Fakultäten nach
Ansicht der Studierenden fatal. Es wäre mit der Schließung dieses Studienganges
das einzige Bundesland, „in welchem vorsätzlich auf die professionelle Förderung von
Kreativität und ästhetischer Bildung in einem schulischen Kontext verzichtet wird“,
monieren die Kommilitonen.
Eine Sprecherin der Potsdamer Universität bestätigt gegenüber ND, dass
der Fakultätsrat die Schließung der Fachbereiche empfohlen habe.
Hinter dieser Diskussion stehe letztlich die Frage, wie das begrenzte Budget für den
Fachbereich ausgegeben werden soll. Es sei eben nur eine bestimmte Menge Geld zur
Verfügung und damit müssen dann Schwerpunkte gesetzt werden.
Die Pressesprecherin betont allerdings gegenüber ND, dass es noch keinerlei
Beschluss zur Schließung der Fachbereiche gäbe. Der Senat und die Unipräsidentin
müssten zu dieser Frage noch gehört werden. Das letzte Wort habe dann das
Brandenburger Wissenschaftsministerium. Die Universitätspräsidentin wolle sich erst
mit den verschiedenen Positionen vertraut machen, bevor sie sich dazu äußert.
Am kommenden Donnerstag wird sie Gelegenheit haben, die Ansichten der
Schließungsgegner kennen zu lernen. Für diesem Tag haben die protestierenden
Studierenden vom Fachschaftsrat Kunst mit der Universitätspräsidentin vereinbart,
bestätigt Stefan Neumann gegenüber ND.
„Für uns waren die Schließungspläne in den letzten Tagen sehr akut“, meint das
Mitglied der Fachschaft. Seiner Meinung nach sei es vor allem der vielfältigen
Aktionen der Studierenden in den letzten Wochen zu verdanken gewesen, dass die
Entscheidung über eine Schließung erst einmal vertagt wurde.
Die Versicherung der Pressesprecherin, dass selbst bei einer Schließung der
Fachbereiche alle jetzt Studierenden Bestandsschutz hätten, beruhigt die
Kommilitonen nicht. Die Studierenden geben sich weiterhin kämpferisch. Man werde
die Umsetzung der Streichungspläne nicht widerstandslos hinnehmen, heißt es in der
Pressemitteilung des Fachschaftsrates. Konkrete Maßnahmen wurden dort aber nicht
genannt.
Neumann erklärte gegenüber ND, dass die universitätsinternen Mobilisierungen
fortgesetzt würden, bis die Schließungspläne vom Tisch sind.
Man sehe sehr wohl den Zusammenhang zwischen den Stellenwert der Kunst im
Neoliberalismus. Für eine gesellschaftliche Auseinandersetzung über den unversitären
Rahmen hinaus fehle den studentischen Gremien allerdings zur Zeit die Kraft, betonte
Neumann. Ihnen gehe es in erster Linie darum die Schließung zu verhindern.
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