FÜRSTENWALDE Auch 2004 flüchteten Frauen aus der Fürstenwalder Region vor häuslicher Gewalt durch ihre Partner und fanden beim Verein “Frauen helfen Frauen” Unterstützung. 18 Hilfesuchende waren es insgesamt, die mit ihren zwölf Kindern für eine gewisse Zeit in die Notwohnung einzogen. Dort blieben die Bewohnerinnen unterschiedlich lange, manche nur ein, zwei Tage, andere bis zu fünf Monaten, sagte Gertrud Preußner vom Frauenverein.
Hilfe suchten sowohl jüngere als auch ältere Frauen unterschiedlicher Nationalität und Bildungsstandes. Da in dem gesicherten Komplex gleichzeitig maximal nur sechs Plätze zur Verfügung stehen, war sechs weiteren Frauen der Einzug in das Frauenhaus Eisenhüttenstadt angeboten worden, dieses Angebot hatte aber letztendlich keine genutzt. Zum einen fehle vielen der Betroffenen das Geld, um regelmäßig zwischen dem Eisenhüttenstädter Wohnort auf Zeit und dem Fürstenwalder Sitz von regelmäßig zu kontaktierenden Behörden, Fachärzten, Bewährungshelferinnen oder Hilfsdiensten zu pendeln, so Gertrud Preußner. Außerdem seien viele der Kinder in Kindergärten oder Schulen der Region untergebracht. “Außerdem befinden sich viele junge Frauen in der Ausbildung oder in Trainingsmaßnahmen, haben jahrelange Kontakte zu Geschwistern, Eltern, Freunden oder Bekanntschaften in Fürstenwalde und dessen Umland und in dieser Situation sind soziale Bindungen wichtig”.
Wie Gertrud Preußner erläuterte, existiert in Fürstenwalde seit Anfang 2004 nur noch die Schutzwohnung, das zuvor existierende, wesentlich größere Frauenhaus musste aufgeben werden.
Für die Fürstenwalder Notwohnung sowie die Kontakt- und Beratungsstelle des Vereins standen 16666 Euro vom Land Brandenburg, 8000 Euro vom Landkreis und 17900 Euro von der Stadt zur Verfügung. Der Bund zahlte weitere 17250 Euro für eine ABM-Stelle. Obwohl noch keine bestätigten Zahlen für 2005 vorliegen, scheint der Fortbestand der Notwohnung gesichert, die Personalsituation hat sich sogar entspannt. Gertrud Preußner wird von Christine Hochmuth und Marita Wittenburg unterstützt, die im Dezember und für ein halbes Jahr über das Programm “Arbeit statt Sozialhilfe” eingestellt werden konnten. Zudem hat eine ehemalige Bewohnerin des Frauenhauses den telefonischen Bereitschaftsdienst übernommen.